Mir schwirrt der Kopf. Ich möchte verstehen, was los ist. Wie kommt es, dass engste Freunde von mir die Welt so anders sehen als ich und wir über Argumente gar nicht mehr zueinanderfinden. Mein Eindruck ist, dass wir uns in einem Glaubenskrieg befinden.
Wie oft fragte ich mich in der Vergangenheit, wie es für gläubige Menschen möglich war, im Namen der Nächstenliebe in den Krieg zu ziehen. Zumindest liefert mir die aktuelle Situation Antworten auf solche Fragen, denn viele meiner Mitmenschen finden es zurzeit im Namen der Solidarität auch in Ordnung, nicht Geimpfte vom gesellschaftlichen Leben auszugrenzen.
Wenn ich mich in ihr Weltbild hineinversetze, verstehe ich zumindest ihre Logik — wenn Nichtgeimpfte durch ihre freie Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, eine Gefahr für andere wären, dann könnte ich das Ausgrenzen nachvollziehen. Nur zur Beantwortung der Frage, ob Ungeimpfte andere gefährden, verlassen sich viele meiner Mitmenschen auf die Informationen der sogenannten Mainstream-Medien. Von allen meinen Bekannten würde niemand andere absichtlich in Gefahr bringen. Warum also schreiben Journalisten, dass nicht Geimpfte andere Menschen gefährden, wenn die meisten von uns, dies nirgendwo selbst beobachten können und zudem viele Fachleute sich dieser Einschätzung nicht anschließen?
Ich kann verstehen, wie es Menschen, die den Leitmedien ihr Vertrauen schenken, gehen würde, wenn sie ihr Weltbild hinterfragen und es sogar verlieren würden. Damit würden sie auch ihren Halt verlieren, sich vermutlich erst einmal ohnmächtig fühlen und ihre Angst würde größer.
Zwar vertrauen sie den Mainstream-Medien und Politikern nicht immer blind, aber sie trauen ihnen eben auch nicht zu, ohne triftigen Grund und Belege die Grundrechte krass einzuschränken. Oft höre ich, wenn meine Argumente, man könne sich dessen aber nicht so sicher sein, auf zumindest halb geöffnete Ohren stoßen: „Das kann ich nicht glauben, das kann ich mir nicht vorstellen.“
Und so scheiden sich unsere Geister weiterhin bei der Frage, wem wir vertrauen: Den Leitmedien und Politikern oder unserer eigenen Wahrnehmung im direkt erlebten Alltag sowie Experten und Journalisten, die im Mainstream nicht zu Wort kommen?
Marcus Klöckner ist Soziologe und befasst sich seit Langem mit den Medien. Er beschreibt, was wir alle wissen und doch immer wieder zu vergessen scheinen: Medien und Politik sind kein Spiegel der Realität, sondern eine geschlossene Gesellschaft, die sich hinter hohen Mauern vom Rest der Bevölkerung abgrenzt und die Deutungshoheit über das Weltgeschehen für sich in Anspruch nimmt.
Bereits 2019 veröffentlichte Klöckner das Buch „Sabotierte Wirklichkeit — Oder: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird“, wo er kritisierte, „wie Medien eine verzerrte Wirklichkeit schaffen, die ähnlich der viel gescholtenen Filterblasen der ‚sozialen‘ Medien mit der Realität oft nur noch wenig zu tun hat“. Am 24. August 2021 legte er nun mit „Zombie-Journalismus — Was kommt nach dem Tod der Meinungsfreiheit?“ ein weiteres Werk vor, in dem er mit der Medienindustrie als Propaganda-Maschinerie mit bissigem Humor abrechnet.
Im Exklusiv-Interview mit Jens Lehrich spricht er von den unzähligen blinden Flecken, die zu einem gigantischen blinden Fleck verschmelzen. Die Ursache sieht er darin, dass Journalisten überwiegend aus ähnlichen sozialen Verhältnissen kommen und dadurch auch einen relativ einheitlichen Blick auf die soziale Wirklichkeit haben, der sich dann in ihren Beiträgen widerspiegelt und den Leser-, Zuhörer- und Zuschauerschaft wiederum für einen Spiegel der Realität halten.
Ich kann damit leben, dass meine Mitmenschen, die Welt anders sehen als ich. Unbehagen bereitet mir, dass sie Akteuren vertrauen, die in der Vergangenheit nachweislich oft gelogen oder versagt haben, zum Beispiel in der Ukraine-Krise, der Bankenkrise, im Irak-Krieg, zur Schweinegrippe, und deren Interessen in Bezug auf Profit oder Machtgewinn so offensichtlich sind …
Klöckners Resümee ist klar: Der Mainstream-Journalismus kann nicht reformiert werden. Er sieht Hoffnung in den alternativen, freien Medien, die nach und nach aus dem Boden sprießen und bei denen es allerdings noch viel zu verbessern und zu korrigieren gibt.
Vielleicht geschieht der Wandel ja immer so: Wenn ein System versagt, stirbt es nach und nach von selbst, während ein neues — aus der Notwendigkeit heraus — zeitgleich entsteht. Also gestalten wir dieses neue Mediensystem bewusst und achtsam, um das Ruder herumreißen zu können, wenn der Mainstream-Journalismus sich selbst abschafft, sobald immer mehr Menschen ihn hinterfragen und ihm ihre Aufmerksamkeit entziehen.
„Diesen Totalausfall der Medien und Journalisten in der sogenannten Corona-Pandemie nimmt Klöckner zum Anlass, sich selbige ‚zur Brust‘ zu nehmen. Nach seinem Buch ‚Sabotierte Wirklichkeit: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird‘ aus dem Jahr 2019 zerlegt Klöckner in seinem neuen Buch die gesamte Medienbranche und ihre journalistischen Zombies. Er präsentiert sie uns als bösartige Propaganda-Maschinerie wider Anstand und Fairness, bar jeder journalistischen Profession. (...) Ihre Hauptkompetenz liege darin, im Schulterschluss mit der Regierung Angst zu schüren. Alle Radio- und Fernsehsender, Zeitungen und Magazine seien Teil dieser gut geölten Desinformationsmaschinerie. Indem sie jede kritische Analyse scheuen wie der Teufel das Weihwasser seien sie selbst zu einer grundlegenden Gefahr für die Demokratie geworden. (...) Das Politik- und Medienkartell kann nur noch als integrale Verbrechensform begriffen werden, wobei die Medien nicht selten die Politik vor sich hertreiben beziehungsweise der Politik als Verstärker ihrer kriminellen Machenschaften zugunsten der Kapitalfraktionen dienen. Die Medien sind daher nichts anderes als Kombattanten im laufenden ‚information warfare‘ gegen die Zivilgesellschaften. Sie sind Krieg führende Partei. Die gesamte Mainstream-Medienindustrie begreift Klöckner völlig richtig als nicht mehr reformierbar.“
Ullrich Mies, Autor und Publizist
„Der Kampf gegen das gleichgeschaltete, regierungskonforme Medienkartell hat gerade erst begonnen. Wer immer noch meint, es ginge um eine innergesellschaftliche Diskussion hat nicht begriffen, dass es Regierung und angeschlossener Bewusstseinsindustrie ausschließlich darum geht, die Definitionshoheit mit allen perfiden Mitteln zu erhalten. Kollabiert die Definitionshoheit, kollabiert die Macht des herrschenden kriminellen politischen Regimes. Zombie-Journalisten sind mitverantwortlich dafür, dass wir in faschistische Verhältnisse abgleiten. Obwohl in weiten Teilen des Buches anklingt, wie sehr Klöckner die derzeitige Journaille verachtet, gelingt es ihm dennoch, Leserinnen und Leser immer wieder zum herzhaften Lachen zu bringen.“
Annette van Gessel, Pharmazeutin und Lektorin
„Marcus Klöckner liefert (...) jetzt all die Beweise, die bei meiner Draufsicht aus dem Blick geraten sind. Textanalyse vom Feinsten, geschöpft aus dem Fundus der Fehlleistungen, die wir seit anderthalb Jahren beobachtet haben. Nena und #allesdichtmachen. Das WDR-Interview mit Jan Josef Liefers. Die Kampagnen gegen ‚Impfvordrängler‘, ‚Schwurbler‘, ‚Maskenverweigerer‘.“
Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft
Im August erscheint das neue Buch von Marcus Klöckner. Hier können Sie das Buch bestellen: als Taschenbuch oder E-Book.