Er beschloss, mit dem Zug hoch hinauf in den Norden Schwedens zu fahren, nach Jämtland. Dort bot man ihm eine Stelle als Pfleger in einem Seniorenwohnheim an. Statt sich jedoch irgendwo einzumieten, baute er sich im Wald, unweit des Altenheims, ein Lager mit Feuerstelle, Bett und Zelt. Nach wenigen Monaten entschied er, nur noch auf Abruf zu arbeiten, und zog sich vollends in die Natur zurück. Wochenlang traf er keine Menschenseele, ernährte sich fast ausschließlich von Haferbrei mit Beeren und begann, wieder zu laufen. Diesmal aber ohne das Ziel, der Weltbeste zu werden.
Markus Torgeby blieb vier Jahre im Wald, bevor er das erste Mal wieder nach Göteborg zurückkehrte, um sich von seinem Großvater zu verabschieden, der im Sterben lag. Auf dem Sterbebett nahm ihm der Opa das Versprechen ab, dass er sich eine gute Frau suchen werde und dass er das solitäre Dasein aufgeben würde.
Und so kam es dann auch. Markus lernte Frida kennen, und zusammen haben sie inzwischen drei Kinder. Sie leben unweit der Stelle, an der Markus sein Zelt aufgebaut hatte. Jetzt haben sie ein Holzhaus, einen Kühlschrank, eine Waschmaschine und schlafen bei sehr kalten Temperaturen im Haus, verbringen jedoch immer noch sehr viel Zeit unter freiem Himmel.
Wer in Deutschland aktuell Fluchtgefühle hegt und der täglichen Panikflut entgehen will, dem mag dieses kleine Werk ein Wegweiser sein, zeigt Markus Torgeby doch sehr beeindruckend auf, wie man sich aus Zweigen und Ästen ein Bett baut, welche Werkzeuge — Axt, Messer, Streichhölzer — beim Leben im Wald am wichtigsten sind. Er erklärt uns, wie wir den besten Haferbrei kochen und wie man bei vierzig Grad minus aufs Klo geht.
Untermalt wird das Ganze von den kraftvollen und wunderschönen Fotos seiner Frau. „Unter freiem Himmel“ ist eine kleine Perle unter den Büchern über Wald, Pflanzen und Natur und ist sicherlich für den einen oder anderen eine Quelle der Inspiration.