Neustart in die Freiheit
Da hinter dem Corona-Regime das Machtkartell der Globalisten steht, muss der Widerstand dagegen tief ansetzen und weit denken. Teil 1/2.
Der Gegner ist mächtig. Selbst wenn eine Maßnahme zurückgenommen oder gar eine Regierung gestürzt wird, ist die Agenda des globalistischen Great Reset keineswegs vom Tisch. Neue Regierungen werden neue Anläufe mit denselben Zielen unternehmen. Appelle an die Herrschenden sind naiv, denn sie verkennen Klasseninteressen und Mechanismen des Systems. Stattdessen gilt es zu analysieren, welche gesellschaftlichen Gruppen die Freiheitsbewegung tragen und mit welchen Organisationsformen und Kampfmethoden sie erfolgreich sein können. Unser Widerstand ist objektiv gesehen aktuell ein Abwehrkampf gegen die totalitäre und menschenfeindliche Offensive des Großkapitals. Dennoch ist es wichtig, auch positive Alternativen zu den Plänen der Globalisten zu entwickeln und zu skizzieren, wie ein großer Neustart in unserem Sinne aussehen kann.
Demonstrationen gegen das Corona-Regime haben in Deutschland wie Österreich ihre Konjunkturen. Außerdem tritt eine gewisse Gewöhnung an die „neue Normalität“ ein. Angekündigte „Öffnungen" mit Impfung oder Test werden von vielen schon mit Freude aufgenommen. Andererseits steht das Regime aber auch unter erheblichem Druck. Diverse Friktionen in Regierung und Parteien zeigen das. Und dabei liegen die meisten sozialen „Verwerfungen“ noch vor uns.
Bestandsaufnahme und Ausgangspunkt
Die wirtschaftliche und soziale Krise des Kapitalismus, die durch die Corona-Maßnahmen Form annimmt und auf einen Großangriff auf die Arbeiterklasse und eine Enteignung der Mittelschichten hinausläuft, hat ihren Höhepunkt keineswegs erreicht. Das Schlimmste steht noch bevor.
Allein im deutschsprachigen Raum werden Hunderttausende Kleingewerbetreibende mit der Vernichtung ihrer Existenz konfrontiert sein, viele von ihnen werden immer weniger zu verlieren haben und ihre Wut auf die Straße tragen.
Millionen Jugendliche leiden nicht nur unter den staatlichen Notstandsmaßnahmen, sondern haben auch kaum Chancen auf eine berufliche Perspektive — das kann für das Regime explosive Folgen haben. Millionen Lohnabhängige werden ihre Jobs verlieren oder sinkende Einkommen aufgezwungen bekommen, ihre Wohnungen nicht halten können und ihre Kinder immer weniger versorgen können — durch ihre Zahl und ihre Stellung in der Gesellschaft kommt ihnen besonderes Gewicht zu.
Dass die Freiheitsbewegung aus diesen sozialen Gruppen in den nächsten Monaten immer wieder neue Kraft bekommen wird, ist sehr wahrscheinlich. Es ist auch durchaus möglich, dass Demos in Kombination mit wirtschaftlicher Krise und steigendem Unmut in der Bevölkerung erzwingen, dass die eine oder andere Maßnahme zurückgenommen oder abgeschwächt wird — oder womöglich gar eine Regierung zusammenbricht (1).
Aber man soll sich nicht täuschen: Der Gegner ist mächtig. Hinter den Corona-Regimes und dem Great Reset stehen mehr oder weniger das gesamte Großkapital und seine globalistischen Institutionen. Wenn eine Maßnahme oder eine Regierung weg ist, bleibt die Agenda dieser Leute weiter bestehen. Es wird nur zu leicht eine neue Regierung aus dem globalistischen Parteienkartell installiert, die dieselben Absichten mit ähnlichen Maßnahmen verfolgt — beispielsweise eine Angela Merkel ersetzt durch eine Annalena Baerbock, aufgebaut vom Young-Leaders-Programm des Weltwirtschaftsforum WEF.
Aber selbst diese mächtigen Konzerne und Netzwerke sind nicht allmächtig. Mit der bevorstehenden Vertiefung der ökonomischen und sozialen Krise und einem wachsenden Widerstand aus den Bevölkerungen können auch in der globalistisch herrschenden Klasse Risse und Widersprüche auftreten.
Wladimir Iljitsch Lenin definierte im Jahr 1915 eine revolutionäre Situation durch eine Kombination mehrerer Aspekte: Die herrschende Klasse kann ihr System nicht mehr in unveränderter Form aufrechterhalten. Die Empörung der unterdrückten Klassen verbindet sich mit Friktionen in der politischen Führung der herrschenden Klasse. Die Not der unterdrückten Klassen verschärft sich „über das gewohnte Maß hinaus“. Durch die Verhältnisse der Krise steigert sich die Aktivität der Massen beträchtlich (2).
Wenn man sich an diesen Überlegungen orientiert, kann man feststellen, dass etliche dieser Aspekte bereits erfüllt sind oder bald erfüllt sein werden. Dass sich die Aktivität der Massen beträchtlich steigert, ist wahrscheinlich, die Friktionen in der herrschenden Klasse sind durchaus möglich. Umso beschämender, dass die allermeisten der Linken, die jahrzehntelang in studentischen Subkulturen von Revolutionen fantasiert haben, nun, wo ein Generalangriff des weltweiten Kapitals auf die arbeitenden Klassen anläuft und sich Widerstand dieser Klassen formiert, als Lakaien oder sogar Scharfmacher der Herrschenden agieren.
Geht man von einer Zuspitzung der sozialen und politischen Konflikte aus und hat einen realistischen Blick auf die Macht der Globalisten, ist es wichtig, dass in der Freiheitsbewegung gegen das Corona-Regime eine Debatte in Gang kommt — einerseits zur Perspektive des eigenen Kampfes und andererseits zu positiven gesellschaftlichen Alternativen zu den dystopischen Plänen der Globalisten.
Die Agenda der Globalisten
Der weltweite Kapitalismus war schon vor der „Pandemie“ auf dem Weg in die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Schon der Wirtschaftseinbruch in den Jahren 2008 und 2009 war tief. Die Industrieproduktion etwa ging in vielen Ländern zurück wie seit 1929 und den Jahren danach nicht mehr. Ein völliger Kollaps des Systems konnte aber verhindert werden, und in den vergangenen zehn Jahren erholte sich die Weltökonomie wieder etwas.
Ein wirklicher Aufschwung setzte allerdings nicht ein, und grundlegende Probleme wie die Überakkumulation — also übermäßige Anhäufung — von Kapital waren nicht gelöst. Das bedeutete eine andauernde Verwertungskrise des Kapitals und somit immer größere Schwierigkeiten, Kapital profitabel anzulegen. Die Produktionszahlen gingen schon ab 2018 erneut zurück. Und die Negativzinsen sprachen auch eine deutliche Sprache.
Bereits vor der Covid-19-Krise sagten nicht nur Marxisten, sondern auch etliche rechte Ökonomen — etwa Markus Krall, Max Otte, Thorsten Schulte — für 2020/21 den Beginn einer schweren Wirtschaftskrise voraus. Natürlich wussten das nicht nur Kritiker des Systems, sondern auch die Herrschenden in den Konzern- und Bankzentralen sowie ihre Regierungen. Und klarerweise haben sie sich auf die Krise vorbereitet und Strategien entwickelt. Das Konzept der Milliardäre und der großen Konzerne ist ein mit einer „Pandemie“ legitimiertes globales Notstandsregime. Erreicht werden sollen dadurch eine Marktbereinigung durch Kapitalvernichtung, ein durchschlagender Angriff auf die Arbeiterklasse und eine Enteignung der Mittelschichten (3).
Auf dieser Grundlage wollen die dominanten globalistischen Kapitalgruppen zu einem neuen Akkumulationszyklus kommen, der sich auf eine „Vierte Industrielle Revolution“ stützen soll. Zusammengefasst und vorangetrieben werden diese Konzepte vom WEF unter der Führung von Klaus Schwab. Fortschritte in den Bereichen der Medizin/Genetik/Biologie (DNA-Sequenzierung, Neurotechnologie, Bioprinting, Gentechnik, intelligente Zellfabriken, Impftechnologie), der Technik (Robotik, Künstliche Intelligenz, 3-D-Druck, Drohnen, Chat-Bots, 5G, Quantencomputer, Gesichtserkennungssoftware) und der Ökonomie (On-Demand-Economy, digitale Plattformen) sollen zu einer Verschmelzung von biologischer und digitaler Identität und gentechnischer Manipulation von Menschen führen.
Digitale ID, Designer-Babys, die Implantierung von künstlicher Erinnerung ins Gehirn, „intelligente Tätowierungen“ und „biologisches Computing“ würde die neuen Techniken zu einem „Teil von uns selbst“ machen (4).
Die gesellschaftlichen Strukturen sollen an diesen Transhumanismus angepasst werden. Große Teile der Weltbevölkerung werden für diese neue digitalisierte und automatisierte Weltwirtschaft überflüssig sein; sie werden zeitweise noch alimentiert werden, sollen letztlich aber als Überbevölkerung verschwinden. Die anderen sollen nach einem zynischen Werbevideo des WEF nichts besitzen und glücklich sein (5).
Dass alle Dinge nur noch gemietet und nachhaltig „geshart“ werden, soll selbstverständlich nur die Massen der Bevölkerung gelten — Bill Gates, Warren Buffet, Jeff Bezos, Prinz Charles, Elon Musk, Mark Zuckerberg, George Soros, die Rockefellers oder die ebenfalls milliardenschweren Herrscher von Saudi-Arabien, Katar, Dubai oder Brunei werden keine Autos „sharen“, sondern weiter mit ihren Privatjets unterwegs sein; sie werden weiterhin ihre Milliarden und ihre Stiftungen besitzen.
Durch die Zerstörung der Weltwirtschaft soll ein Wiederaufbau aus den Ruinen ermöglicht werden, durch massive Kapitalvernichtung den überlebenden Kapitalgruppen ein neuer Boom beschert werden. Diejenigen, die hinter Schwab stehen, also Big Tech, Big Pharma, die Bio- und Neurotechnologie, der deregulierte Finanzsektor, Investoren wie BlackRock oder George Soros, Profiteure wie Amazon, diverse Milliardärsstiftungen sowie der vorgebliche „Nachhaltigkeitssektor“, stehen bereits in den Startlöchern. Sie warten auf die staatlichen Konjunkturprogramme für eine „grüne Wirtschaft“. Der Great Reset wird ein Konzept der staatlichen Regulierung zur Kapitalkonzentration sein.
Begleitet wird es von heuchlerischer Propaganda von Global Governance, Umweltfreundlichkeit und Diversity sein, alles bestens kompatibel mit der UNO-Agenda 2030, in der unter anderem nachhaltige Entwicklung, Gentechnik-Landwirtschaft, die Ansiedlung von Afrikanern in Europa und globale Impfkampagnen gefordert werden. Die von ihnen selbst ausgerufene „Pandemie“ sehen das WEF und seine Hintermänner als ihre Chance und „entscheidenden Moment“ zur Durchsetzung ihrer Pläne (6).
Positive Alternativen zum Great Reset
Diese Pläne der vorherrschenden kapitalistischen Kapitalgruppen und ihrer Ideologen sind ein wahrlich dystopischer, autoritärer, menschenfeindlicher und unmenschlicher Horror. Ihre Zurückweisung und Bekämpfung sollte aber nicht dazu führen, die Lage bis 2020 zu beschönigen. Offenkundig war die Welt auch vor dem aktuellen Großangriff des Großkapitals und seiner globalistischen Netzwerke schon alles andere als gut.
Jahrzehntelange neoliberale Deregulierungen haben dazu geführt, dass die Superreichen immer noch reicher wurden und die Schere zum Rest der Bevölkerung immer weiter aufging. In den ärmeren Ländern ist zwar die Kindersterblichkeit gesunken und die Lebenserwartung gestiegen, die große Mehrheit der Menschen lebt aber weiterhin in prekären, brutalen und ausbeuterischen Verhältnisse und in Armut. In den reicheren Ländern sind Reallöhne gesunken, haben Deklassierung und Existenzängste zugenommen; der Druck am Arbeitsplatz ist überall gestiegen und mit ihm die psychischen Erkrankungen. Dazu kommen ökologische Probleme, von den Imperialisten geschürte Kriege, religiöser Fanatismus, politische Konflikte und Spannungen in Folge der neoliberalen Massenmigration.
Eine Freiheitsbewegung gegen den totalitären Globalismus muss sich andere Ziele setzen als die Rückkehr zu diesem „kleineren Übel“.
Unser Widerstand gegen die gewaltige Offensive des Großkapitals ist aktuell objektiv gesehen ein Abwehrkampf. Die Probleme, auf die die Superreichen ihre Antworten vorantreiben, existieren wirklich: Wirtschaftskrise, Umgang mit neuen Technologien, ökologische Herausforderungen, Bevölkerungswachstum, Methoden der Entscheidungsfindung. Dazu gilt es, eigene Antworten zu entwickeln, positive Alternativem im Interesse der Mehrheit der Menschheit, einen Neustart jenseits von Kapitalinteressen und totalitären Konzepten.
Was die „Vierte Industrielle Revolution“, getragen von Bio- und Neurotechnologie, Big Tech und Big Pharma, und die Möglichkeiten transhumanistischer Verschmelzung von biologischer und digitaler Identität betrifft, ist eine differenzierte Position notwendig. Weder eine blinde Fortschrittsgläubigkeit noch eine grundsätzliche Ablehnung sämtlicher Entwicklungen in diesen Bereichen sind sinnvoll.
Karl Marx und Friedrich Engels wandten sich gegen die sogenannten Maschinenstürmer, gegen die Zerstörung von Maschinen und sahen darin eine sinnlose Fortschrittsfeindlichkeit. Dazu ist erstens zu sagen, dass verschiedene neuere historische Forschungen (7) zeigen, dass die Zertrümmerung von Maschinen durch protestierende Arbeiter in England und Deutschland in der Regel nicht durch irrationale Technikfeindlichkeit motiviert war. Vielmehr war das ein Druckmittel, um Forderungen nach besseren Löhnen und Arbeitsbedingungen durchzusetzen und gleichzeitig den Einsatz von Streikbrechern zu verhindern.
Und zweitens schrieben Marx und Engels im 19. Jahrhundert, als die kapitalistische Entwicklung überwiegend — wenn auch mit zahlreichen negativen Begleiterscheinungen — ein historischer Fortschritt war. Folgt man Lenin und seiner Schrift zum Imperialismus oder später Ernest Mandel (8), dominiert seit dem 20. Jahrhundert der zerstörerische Charakter des Kapitalismus.
Es gibt zwar weiterhin auch technische und medizinische Fortschritte, die partiell den Menschen nutzen, die negativen Folgen überwiegen aber; unter anderem können die beiden Weltkriege, diverse imperialistische Kriege und totalitäre Systeme, die Atombombenabwürfe, die nukleare Abschreckung, die Ressourcenverschwendung durch den aufgeblähten Rüstungssektor, die physische und psychische Zerstörung von Menschen in Arbeitsprozessen, die ungelöste Frage der Entsorgung von Atommüll und Batterien/Akkus oder ökologische Verwüstungen genannt werden.
In der Konsequenz sind auch verschiedenste Möglichkeiten einer „Vierten industriellen Revolution“ — von der gentechnischen Veränderung von Menschen über künstliche Intelligenz bis zu Impf- und Überwachungstechnologie — unter der Kontrolle der großen Konzerne und einer kapitalistischen „Elite“ von Superreichen ein autoritärer und menschenfeindlicher Albtraum. Hier geht es um Profit und die Beherrschung der Menschen.
Deshalb müssen die entsprechenden Vorstöße der Globalisten im Zuge des Great Reset von der Freiheitsbewegung bekämpft werden. In einer wirklich freien Gesellschaft sollten die genannten Möglichkeiten ausführlich diskutiert und von den Völkern demokratisch entschieden werden. Dafür muss aber zuerst die ökonomische und politische Macht des Großkapitals gebrochen werden.
Ökologische Frage und Globalismus
WEF, UNO, Weltbank, Gates-Stiftung und all diese globalistischen Netzwerke hatten 2018/19 höchstwahrscheinlich die „Klimakrise“, die von ihren Medien gehypte Greta Thunberg und „Fridays for Future“ als Kickstarter für ihren Great Reset geplant. Die entsprechende Panik-Kampagne entwickelte aber zu wenig Relevanz; der Großteil der Weltbevölkerung zeigte kein Interesse, in den USA war die Resonanz gering und selbst in Westeuropa ging die „Bewegung“ kaum über von liberalen Medien und grünen Lehrern mobilisierte Mittelschichtsjugendliche hinaus.
WEF-Schwab und sein Co-Autor Thierry Malleret sagen in ihrem Buch zum Great Reset auch ziemlich offen, dass die Covid-19-„Pandemie“ besser als die Klimakrise für ihre Zwecke geeignet sei, weil sie „sofortiges Handeln“ erfordere und Widerstände leichter zu brechen seien (9).
Jedenfalls kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Klimafrage von den Globalisten benutzt wird, um Global Governance voranzutreiben.
Die scheinheilige Heuchelei, dass die Klimakrise „nur international lösbar“ sei, wird uns auch in den kommenden Jahren begleiten, als Ergänzung des Corona-Regimes. Dass zumindest Teile der CO2-Thematik eher in den Bereich Panikmache fallen, ist offenkundig; eine detaillierte Differenzierung unter Berücksichtigung klimageschichtlicher Aspekte würde hier den Rahmen sprengen.
Der Missbrauch durch die Globalisten sollte aber nicht dazu führen, tatsächlich bestehende ökologische Probleme abzustreiten oder kleinzureden. Die gegenwärtige Produktionsweise führt zu Luftverschmutzung, zu einem Raubbau an der Natur, zur Abholzung von Wäldern, zur Vergiftung und Versiegelung von Böden, zu Monokulturen, die Ökosysteme stören und etwa ein Sterben der so wichtigen Bienen verursachen, zu Giften in den Nahrungsketten, zur Ausdehnung von Wüsten und so weiter und so fort.
Die Antworten der Globalisten und des politischen und medialen Establishments auf die ökologischen Probleme gehen freilich in eine falsche Richtung. Während die Privilegierten dieses Establishments aufgrund von vielen Flugreisen etc. den schlechtesten „ökologischen Fußabdruck“ haben, machen sie den einfachen Leuten mit moralisierendem Gestus schlechtes Gewissen, wenn sie ihr Auto benutzen.
Natürlich sorgen PKW vor allem lokal für Lärm und schlechte Luft und gegen Förderung von öffentlichem Verkehr sowie leisere und „sauberere“ Fahrzeuge ist nichts zu sagen. Aber die Relationen sollten im Blick bleiben. Statt Pendler, die das Auto für den Arbeitsweg brauchen, oder Familien, die am Wochenende ins Grüne fahren wollen, zu schikanieren oder Lohnabhängigen den Jahresurlaub zu vermiesen, sollte man vielmehr die weltweiten Luxus-Geschäftsreisen der Konzernmanager einsparen und vor allem den Globalismus selbst ins Visier nehmen.
Allein zehn der großen Frachtschiffe, die Container rund um den Globus transportieren, blasen gleichviel Dreck in die Luft, wie alle Pkws, die weltweit unterwegs sind. Von diesen Frachtern sind aber 5.300 unterwegs. Hier gilt es anzusetzen und solche Transporte auf das notwendige Maß zu reduzieren.
Textil- oder Schuhproduktion ist beispielsweise auch in Europa wieder möglich. Rinder, die in einem Land gezüchtet wurden, zum Schlachten in ein anderes zu transportieren und dann das Fleisch zum Verkauf wieder zurück, ist nur noch krank. In einer Weltwirtschaft, die nicht vom Streben nach möglichst viel Profit getrieben ist, sondern sich an den Bedürfnissen von Mensch und Natur orientiert, würde ein Großteil der Produkte in den Ländern oder Regionen hergestellt werden, wo sie auch konsumiert werden.
Die drastische Reduzierung von Transporten würde den CO2-Ausstoß ebenso massiv senken. Dass das in der ganzen Diskussion um Klimakrise und Nachhaltigkeit kaum eine Rolle spielt, ist natürlich kein Zufall, sondern für die Globalisten und ihre grünen Lakaien eben ein Tabu.
Ebenso fragwürdig ist der Hype um die Elektromobilität. Einen Tesla zu besitzen, ist im grünen Kleinbürgertum mittlerweile ein Statussymbol, mit dem man nebenbei auch noch moralische Überlegenheit demonstrieren kann. In Wahrheit handelt es sich bei diesem Trend um ein Geschäftsmodell einer Branche, das mit Umweltfreundlichkeit wenig zu tun hat. In der Produktion ist ein Elektroauto dermaßen aufwendig, dass ein Pkw mit Verbrennungsmotor erst einmal 80.000 km fahren muss, um in der ökologischen Bilanz schlechter abzuschneiden. Und dabei ist die Entsorgung der Batterien, von denen E-Autos eine x-fache Anzahl beinhalten, noch gar nicht mitberücksichtigt.
Bei der Förderung von Lithium in der chilenischen Atacama-Wüste werden allein in der größten Anlage eines kanadischen Konzerns täglich 21 Millionen Liter Grundwasser an die Oberfläche gepumpt, das dann verdunstet — mit verheerenden ökologischen Folgen für die Region. Dazu kommen die oft besonders ausbeuterischen Zustände bei der Förderung von Batterierohstoffen. Kobalt — nicht Kobold, Frau Baerbock! — kommt etwa überwiegend aus dem Kongo und wird oft durch Kinderarbeit gewonnen (10).
Überbevölkerung und Eugenik
Manche Kritiker des Corona-Regimes sind überzeugt, dass WEF, WHO und insbesondere die Gates-Stiftung mit den globalen Impfprogrammen an einer weltweiten Bevölkerungsreduktion arbeiten. Sie stützen sich beispielsweise auf den US-Impfkritiker Robert Kennedy junior und seine Organisation „Children‘s Health Defense“ über Impfschäden bei Kindern in Indien und auf Angaben der Katholischen Ärztevereinigung in Kenia, wonach die Gates-Stiftung in ihrem Land bei Tetanusimpfungen ein Hormon beigefügt hätte, dass die Fruchtbarkeit reduziere.
Diverse „Faktenchecker“ des globalistischen Regimes bezeichnen diese Vorwürfe als Verschwörungstheorien. Eine wissenschaftliche Abklärung dieser Kontroverse ist im vorliegenden Artikel nicht möglich. Entscheidend ist für uns hier auch Grundsätzlicheres.
Faktum ist, dass sich führende Globalisten immer wieder Gedanken über die Überbevölkerung der Welt und ihre Reduzierung gemacht haben. Bill Gates sagte etwa in einem TED Talk 2010:
„Heute leben 6,8 Milliarden Menschen auf der Welt. Es geht auf etwa 9 Milliarden zu. Wenn wir sehr erfolgreich mit neuen Impfstoffen, der Gesundheitsversorgung und Reproduktionsmedizin sind, könnten wir das wohl um 10 bis 15 Prozent senken, aber zur Zeit sehen wir eine Steigung um 1,3.“
Und die Gates-Stiftung verteidigte diese interpretierbaren Äußerungen in einem Schreiben humanistisch:
„Im Gegensatz zur malthusianischen Sichtweise, dass die Bevölkerung wächst, solange Kinder ernährt werden können, bekommen Eltern tatsächlich so viele Kinder, dass die Chancen hoch genug sind, dass einige von ihnen überleben, um sie im Alter zu unterstützen. Wächst die Zahl der Kinder, die das Erwachsenenalter erreichen, können Eltern dieses Ziel erreichen, ohne so viele Kinder zu bekommen“ (11).
Das zweite Faktum ist, dass Bill Gates aus einem Milieu von Eugenikern kommt. Eugenik bedeutet Erbgesundheitslehre und hat in Kombination mit Bevölkerungskontrolle eine lange Tradition, die bis zum griechischen Philosophen Aristoteles zurückgeht. Der Nationalökonom Thomas Malthus sah Kriege und Elend als notwendige Erscheinungen zur Eindämmung von Bevölkerungswachstum. Der britische Naturforscher Francis Galton, ein Cousin von Charles Darwin, sprach von der gezielten „Kultivierung der Rasse“ und gilt als Begründer der modernen Eugenik.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde an vielen Universitäten Europas und Nordamerikas Eugenik als Fachrichtung etabliert. Auch in der europäischen Sozialdemokratie waren eugenische Vorstellungen stark präsent. In jedem Fall ging es den Eugeniker darum, die Ausbreitung von Genen mit ungünstigen Eigenschaften, besonders von Erbkrankheiten, möglichst einzuschränken. Die vorgeschlagenen Methoden waren unterschiedlich autoritär. Die Ansätze mancher Eugeniker kombinierten sich mit rassistischen Vorstellungen.
Eine mörderische Entwicklung nahm die Eugenik im Nazi-Regime, das bei unliebsamen Gruppen Sterilisierungen durchführte und ein arische „Herrenrasse“ züchten wollte. Die diesbezüglichen Lehrmeister der Nazis kamen freilich aus den USA. Im Jahr 1914 erarbeiteten US-Regierung, angesehene Stiftungen wie Carnegie oder Rockefeller und führende Wissenschaftler amerikanischer Universitäten ein detailliertes „Rassenaufartungsprogramm“ nicht nur für die USA, sondern für die gesamte Menschheit. Nach diesem Plan sollten bis zum Jahre 1985 allein in den USA 45 Millionen „Minderwertige“ „eliminiert“ werden.
Hitler hat auch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er den US-Amerikanern Madison Grant und Lothrop Stoddard, deren Texte er in der Festungshaft gelesen hatte, entscheidende Anregungen verdankt. Letzterer hat das Konzept der „Untermenschen“ entwickelt. IBM-Präsident Thomas Watson gründete in Polen eine Tochtergesellschaft, die die Nazis bei Invasion, Eugenik und Völkermord unterstützte. Und der Großindustrielle Henry Ford hat nicht nur die NSDAP direkt finanziell unterstützt, sondern war auch eine zentrale Figur der eugenischen Bewegung in den USA (12).
Eine wesentliche Organisation der US-Eugenik war die 1921 von der Rasseneugenikerin Margaret Sanger gegründete „American Birth Control League“, die 1942 in „Planned Parenthood Federation“ umbenannt wurde. Der Enkel von Sanger heiratete später die Enkelin von Thomas Watson. Der wohlhabende Rechtsanwalt und sich als Philanthrop inszenierende William Henry Gates, der Vater von Bill, war lange Zeit im Vorstand von Planned Parenthood, Bills Mutter Mary Gates wiederum im Vorstand von IBM.
Natürlich forcieren Rockefeller, Carnegie, Ford und IBM heute nicht nur den globalistischen Great Reset, sondern unterstützen auch die herrschende Ideologie des Multikulturalismus bis hin zu „Black Lives Matter“. Und natürlich kann Bill Gates nichts für die politischen Positionen seines Vaters; allerdings sind von Bill auch keine Distanzierungen von den Ansichten seines Vaters bekannt. Und es ist dennoch bemerkenswert, dass dieser Hauptfinanzier der Weltgesundheitsorganisation WHO und Teilhaber diverser Impfkonzerne aus einem Milieu kommt, in dem Bevölkerungskontrolle und Eugenik eine entscheidende Rolle spielen.
Es ist grundsätzlich legitim, sich Gedanken über medizinisch-genetische Möglichkeiten zur Minimierung von Erbkrankheiten zu machen oder die Bevölkerungsentwicklung der Welt zu problematisieren. Die Weltbevölkerung stieg immerhin von 1,6 Milliarden im Jahr 1900 über knapp drei Milliarden 1950 auf gut sechs Milliarden im Jahr 2000 und wird 2050 wohl knapp zehn Milliarden betragen.
Das und vielleicht sogar eine noch größere Zahl von Menschen wäre mit gentechnischer Landwirtschaft und etlichen anderen Maßnahmen möglicherweise irgendwie machbar. Aber es würde wohl mit zunehmenden ökologischen Problemen, Verteilungskämpfen um Ressourcen und wirtschaftlichen, sozialen und politischen Konflikten einhergehen. Global gesehen, im Sinne der nachhaltigen Bewohnbarkeit des Planeten und im Sinne der Ökosysteme wäre ein Bevölkerungsrückgang oder zumindest eine Stagnation wünschenswert.
In Europa und den entwickelten asiatischen Ländern Japan, China und Südkorea findet der Bevölkerungsrückgang auch statt. In Europa sehen das die globalistischen Eliten als demografisches Problem, das sie in Zusammenarbeit mit der UNO durch „Replacement Migration“, also die Ansiedlung von Afrikanern und Südwestasiaten, lösen wollen. Dabei wäre der Bevölkerungsrückgang keineswegs eine unüberwindbare Schwierigkeit für eine hoch entwickelte Wirtschaft.
Wenn die Qualifikation der Arbeitskräfte und die Produktivität hoch genug sind, kann durchaus auch eine schrumpfende und alternde Bevölkerung finanziert werden. Der japanische Kapitalismus geht diesen Weg der Anpassung und meistert die Entwicklung ohne jede Zuwanderung, die Bevölkerung hat den höchsten Lebensstandard der Welt.
In Nord- und Südamerika sowie in Indien ist das Bevölkerungswachstum moderat. Lediglich die rückständigsten Regionen der Welt, nämlich Afrika und der islamische Raum, haben noch ein massives Bevölkerungswachstum. Ein Faktor dafür ist — da hat die Gates-Stiftung recht —, dass Eltern angesichts fehlender Sozialsysteme dabei die eigene Altersvorsorge im Blick haben. Dabei geht es allerdings nicht nur um Kinder, die das Erwachsenenalter erreichen, sondern auch darum, dass zumindest einige der Kinder materiell zu einer Unterstützung in der Lage sind.
Sowohl in Afrika als auch in anderen muslimischen Regionen spielen aber auch reaktionäre soziale und kulturelle Traditionen eine Rolle, bei denen es um die Kontrolle über weibliche Sexualität und Fortpflanzung geht. In Afrika sind die Genitalverstümmelungen von Frauen ein besonders widerlicher Ausdruck dieser Kultur. In den muslimischen Ländern kommt die starke religiöse Prägung hinzu. Das betrifft etwa die religiöse Verankerung der Unterordnung von Frauen und die Instrumentalisierung weiblicher Fruchtbarkeit. Immerhin war Demografie, seit der Zeit Mohammeds und festgeschrieben im Koran, stets eine wesentliche Waffe der islamischen Expansion, zuerst auf der arabischen Halbinsel, dann in Nahost und Nordafrika und schließlich darüber hinaus. Und heute sprechen das Erdogan und andere Islamisten auch offen so aus.
Sich Gedanken über das Bevölkerungswachstum und den Umgang damit zu machen, ist jedenfalls nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig. Die wesentliche Frage ist allerdings eine andere: Wer versucht, mit welchen Interessen und Motiven die Bevölkerungsentwicklung zu kontrollieren?
Wenn rassistische Eugeniker wie Ford, Watson oder Hitler das tun, muss das bekämpft werden. Wenn extremistische Vertreter von „Black Lives Matter“ über die Vernichtung der ihrer Meinung nach degenerierten „weißen Rasse“ fantasieren, muss das bekämpft werden. Wenn das globalistische Großkapital — angeführt von Schwab und Gates — mit totalitären Plänen für die Welt eine Bevölkerungsreduzierung anstrebt, ist das zu bekämpfen. Und wenn afrikanische Clanchefs oder muslimische religiöse Führer ihre Kontrolle über Sexualität und Fortpflanzung von Frauen aufrechterhalten wollen, ist das ebenso zu bekämpfen.
Das Ziel einer Freiheitsbewegung muss sein, dass weltweit alle Menschen in ihren Ländern mit regionaler Lebensmittelversorgung, günstigem Wohnraum und sozialen Sicherungssystemen so weit abgesichert sind, dass sie nicht Kinder zur Altersversorgung brauchen, sondern nur dann Kinder bekommen, wenn sie das auch wollen.
Dazu braucht es eine aufholende wirtschaftliche Entwicklung. Die Befreiung der Frauen muss sicherstellen, dass sie selbst über ihre Sexualität und Fortpflanzung entscheiden können. Dazu muss die Macht der afrikanischen und muslimischen Traditionen gebrochen werden. Und dazu müssen die Herrschaft des globalen Kapitalismus und seine Ausbeutung gebrochen werden. Die Voraussetzung dafür ist eine mächtige antikapitalistische Bewegung, für die der Kampf für Frauenbefreiung und gegen reaktionäre religiöse Strukturen integrale Bestandteile sind.
In Teil 2 dieses Textes geht es um Multikulturalismus als Teil der kapitalistischen Agenda, um die Fragen von Nationalstaat und kultureller Vielfalt, die Wiederkehr von utopistischen Konzepten, um die zentrale Stoßrichtung der Enteignung der Großkonzerne auf der Grundlage direkter Demokratie, um die möglichen sozialen Träger einer zukünftigen Freiheitsbewegung und ihre notwendigen Kampfmethoden.
Quellen und Anmerkungen:
(1) Diese Passage orientiert sich an den Schlussbetrachtungen in meinem Text „Die Büttel“, https://www.rubikon.news/artikel/die-buttel-5
(2) Wladimir I. Lenin: Der Zusammenbruch der II. Internationale, Lenin Werke 18, https://sites.google.com/site/sozialistischeklassiker2punkt0/lenin/lenin-1915/wladimir-i-lenin-der-zusammenbruch-der-ii-internationale
(3) Eric Angerer: Totalitärer Globalismus 1/2, https://www.rubikon.news/artikel/totalitarer-globalismus
(4) Klaus Schwab: Die Vierte Industrielle Revolution (2016) und Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution (2019). Wer sich diese ekelerregende Mischung aus Management-Spin und Greenwashing nicht antun will, der findet wesentliche Auszüge und treffende Kommentare dazu in dem Artikel „Der Technik-Faschist“: https://www.rubikon.news/artikel/der-technik-faschist)
(5) https://www.youtube.com/watch?v=lBBxWtKKQiA Dass diese Konzepte nicht neu sind, zeigt ein Text der dänischen Jungpolitikerin Ida Auken, eine „Young Global Leader“ des WEF, die 2016 darüber schrieb, wie sie sich die Welt in zehn Jahren vorstelle: „Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre, und das Leben war nie besser.“ https://www.weforum.org/agenda/2016/11/how-life-could-change-2030/
(6) Klaus Schwab/Thierry Malleret: Covid-19: Der Große Umbruch, 2020.
(7) Edward P. Thompson: Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Zweiter Band, Frankfurt 1987, Eric Hobsbawm: Labouring Men, London 1964, Rolf Peter Sieferle: Fortschrittsfeinde? Opposition gegen Technik und Industrie von der Romantik bis zur Gegenwart, München 1984 und Michael Spehr: Maschinensturm. Protest und Widerstand gegen technische Neuerungen am Anfang der Industrialisierung, Münster 2000.
(8) Wladimir I. Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, 1916, http://www.mlwerke.de/le/le22/le22_189.htm, Ernest Mandel: Marxistische Wirtschaftstheorie, 2. Band, Frankfurt/Main 1968 und Ernest Mandel: Der Spätkapitalismus, Frankfurt/Main 1972.
(9) Klaus Schwab/Thierry Malleret: Covid-19: Der Große Umbruch, 2020.
(10) In der breiten Debatte gibt es wenig kritische Beiträge zu diesem Themenfeld. Ein faktenreicher erschien 2018 in der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/auto/elektroautos-batterien-recycling-1.4218519-2. Zur Lithium-Produktion finden sich hier einige Infos: https://www.global2000.at/lithium. Ihre wissenschaftlich-ökologische Kompetenz bewies Annalena Baerbock hier: https://www.focus.de/auto/elektroauto/gruenen-chefin-im-sommerinterview-best-of-baerbock-die-gruenen-loesen-endlich-das-kobold-problem-bei-elektroautos_id_10972692.html
(11) https://correctiv.org/faktencheck/2018/05/18/bill-gates-hat-nicht-gesagt-impfen-ist-die-beste-art-der-bevoelkerungsreduktion/
(12) Hermann Ploppa: Hitlers amerikanische Lehrer: Die Eliten der USA als Geburtshelfer der Nazi-Bewegung, Marburg 2008 und Edwin Black: IBM and the Holocaust: The Strategic Alliance between Nazi Germany and America's Most Powerful Corporation, Washington 2001.