Zum Inhalt:
Lesungen aus einem verbotenen Buch

Lesungen aus einem verbotenen Buch

Der Fall des jungen Hitler zeigt eindrücklich, wie aus sozialen Misständen Feindbilder erwachsen. Teil 4.

Vorab für Interessierte der Link zu den bisherigen Artikeln dieser Reihe: Lesungen aus einem verbotenen Buch.

Wehmütig schaute der junge Hitler regelmäßig in Richtung des deutschen Kaiserreiches, wenn ihm die eigene erbärmliche Lage wieder einmal bewusst wurde. So wie er auf der einen Seite den Nachbarn im Norden glorifizierte — sich anlehnend an das idealisierte Kindheitsbild von edlen deutschen Helden, welche die deutsche Nation durch Krieg zusammen schweißten —, ließ er andererseits kein gutes Haar an der Habsburger Monarchie. Sein Elend machte er unter anderem an der Struktur des Vielvölkerstaates fest.

Adolf Hitler suchte seit seiner Jugend einfache, schnelle Lösungen. Lösungen, von denen er überzeugt war und die er — aufgrund seiner mangelhaft entwickelten sozialen Kompetenz — rücksichtslos verfolgte. Entsprechend entfaltete sich in ihm ein äußerst einfaches Bild menschlicher Gesellschaften.

Der Kampfruf „Ein Volk, Ein Reich, Ein Führer“, mit dem Österreich im Jahre 1938 dem Deutschen Reich „angeschlossen“ wurde, war keine wirklich neue Idee. Er — Hitler — hat sie nur populär gemacht (1). Propagandistisch ist das Motto geradezu genial. Es betont die Einheit, die wiederum Stärke und Macht impliziert. Es bietet einen Führer an, der Strategien entwickelt und auf deren Basis die Massen anleitet. So kitschig das Motto heute — vor allem im Kontext zahlloser, oberflächlicher Dokumentationen über das Dritte Reich — auch klingen mag, fasziniert es doch aufgrund seiner emotionalen Botschaft. Auf dieser emotionalen Ebene ist es vor allem für Menschen, die Halt suchen, verlockend, einer solchen Bewegung anzugehören, sich über sie zu identifizieren.

Warum in Österreich-Ungarn vor dem Ersten Weltkrieg alles schlecht war, fasste Hitler in diesem Satz zusammen: „Das alte Österreich war ein ‚NATIONALITÄTEN-STAAT‘“ (2).

Damit kommen wir zum Kern dessen, was sich hinter dem emotional so gut klingenden „Ein Volk, Ein Reich, Ein Führer“ versteckt. Es vermittelt die Sicht, dass ein starkes Reich faktisch „reinen Blutes“ sei und nur aus einer Ethnie bestehen könnte. Diese Ethnie, der man sich zugehörig sieht, ist aber auch noch die wertvollste, allen anderen überlegene (a1). Nach eigener Aussage war Hitler bereits in jungen Jahren zum „fanatischen Deutschnationalen“ geworden (3).

Allein schon durch diese damals weit verbreitete Sicht ist dem Antisemitismus Tür und Tor geöffnet gewesen — mit oder ohne Hitler.

Doch waren es nicht die Juden allein, die von Hitler und einem großen Teil seiner Zeitgenossen als minderwertig angesehen wurden. Vor allem Slawen wurden als primitiv und das Deutschtum zersetzend betrachtet. Hitler schrieb in „Mein Kampf“:

„Im Norden und im Süden (des Habsburger Staates) fraß das fremde Völkergift am Körper unseres Volkstums, und selbst Wien wurde zusehends mehr und mehr zur undeutschen Stadt. Das ‚Erzhaus‘ tschechisierte, wo immer nur möglich, und es war die Faust der Göttin ewigen Rechtes und unerbittlicher Vergeltung, die den tödlichsten Feind des österreichischen Deutschtums, Erzherzog Franz Ferdinand, gerade durch die Kugeln fallen ließ, die er selber mithalf zu gießen. War er doch der Patronatsherr der von oben herunter betätigten Slawisierung Österreichs“ (4).

Wenn Hitler also von Leidensgefährten sprach, meinte er selbstredend nur Deutsche — Deutsche als Ethnie, einem Reich zugehörig. Diesen Filter eingeschlossen charakterisierte er Arbeiterschaft und Kleinbürgertum wie folgt:

„(…) so ist doch die Kluft gerade zwischen diesen wirtschaftlich durchaus nicht glänzend gestellten Schichten [dem Kleinbürgertum] und dem Arbeiter der Faust oft tiefer, als man denkt. Der Grund (…) liegt in der Furcht einer Gesellschaftsgruppe, die sich erst ganz kurze Zeit aus dem Niveau der Handarbeiter herausgehoben hat, wieder zurück zu sinken in den alten, wenig geachteten Stand (…)“ (5).

Inwieweit Hitler sich bewusst war, dass er hier seine eigenen Ängste projizierte, ist eine andere Frage. Fakt ist, dass er auf keinen Fall zu den „Handarbeitern“ gerechnet werden wollte — schlicht weil er sich selbst intellektuell auf einer anderen Stufe sah. Entsprechend schämte er sich dafür, zum Lumpenproletariat gehört zu haben. Denn das war in seiner Wiener Jugendzeit ganz klar der Fall. Scham und Ekel drückte Hitler so aus:

„Dazu kommt noch bei vielen die widerliche Erinnerung an das kulturelle Elend dieser Klasse, die häufige Rohheit des Umgangs unter einander, wobei die eigene, auch noch so geringe Stellung im gesellschaftlichen Leben jede Berührung mit dieser überwundenen Kultur- und Lebensstufe zu einer unerträglichen Belastung werden lässt“ (6).

Mit den „bei vielen“ meint Hitler — aus meiner Sicht — sich selbst. Standesdünkel macht sich in Verachtung für subjektiv niedriger gestellte Klassen bemerkbar. Dabei werden die eigenen Mankos vornehm ausgeblendet. Die „häufige Rohheit des Umgangs miteinander“ war bereits 1923 und danach erst recht eines der Markenzeichen politischen Wirkens des Adolf Hitler.

Hitler las als junger Mann viel und er ging ins Theater. Zudem begann er, politisch aktiv zu werden. Das zusammen unterschied ihn durchaus von der Masse jener gesellschaftlichen Schicht, zu der er zählte. Daher konnte er sich ein Unterscheidungsmerkmal anheften, dass in ihm das beruhigende Gefühl auslöste, nur scheinbar und/oder vorübergehend in schwierigen Verhältnissen gelandet zu sein. Er sah sich selbst als Macher und die anderen seiner Klasse als Masse, willenlos und auf Führung angewiesen, um Teil eines „gesunden Volkskörpers“ zu werden.

Nur darf uns klar werden, dass Hitler — als aktiv nach Macht Strebender — eines völlig richtig erkannte: Nämlich, dass sich ein großer Teil der Menschen tatsächlich im Sinne einer Masse verhält, oft passiv ist und durch Macht geführt und gelenkt werden kann. In diesen Strukturen sah Hitler sich als Deutscher und als Macher — als elitär.

Übrigens muss aus der Sicht klassenbasierter Ideologien Adolf Hitler in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als Opfer definiert werden. Er gehörte zweifelsfrei der eigentumslosen, unterdrückten und ausgebeuteten Klasse des Proletariats an. In „Mein Kampf“ spricht er wiederholt über die Wohnverhältnisse der Hilfsarbeiter. Es klingt, als wäre er nur ein interessierter Beobachter gewesen, dem ist aber nicht so. Er selbst war ein Hilfsarbeiter und erzählt in Wahrheit aus dem eigenen Erleben:

„Fast trüber noch waren damals die Wohnungsverhältnisse. Das Wohnungselend des Wiener Hilfsarbeiters war ein entsetzliches. Mich schaudert noch heute, wenn ich an diese jammervollen Wohnhöhlen denke, an Herberge und Massenquartier, an dies(e) düsteren Bilder von Unrat, widerlichem Schmutz und Ärgerem“ (7).

Man muss wirklich in das soziale Milieu der damaligen Zeit eintauchen, einschließlich der Befindlichkeiten der Menschen, um die vorherrschende Popularität des übersteigerten Deutsch-Nationalismus verstehen zu können.

Das Prinzip „Ein Reich, Ein Volk, Ein Führer" verstand sich nicht nur aus der ethnischen Unterscheidung zwischen dem angeblich homogenen deutschen Volk, das vollständig in einem deutschen Staat aufgeht einerseits und "minderwertigen Rassen" andererseits. Da diese Unterscheidung ja in einer Ideologie aufging, wurden dagegen widersprechende Ideologen nicht minder kompromisslos in die Feindschublade gesteckt wie Juden oder Slawen:

„In dieser Zeit (Hitler meint seine Wiener Jugendzeit) sollte mir auch da Auge geöffnet werden für zwei Gefahren, die ich beide vordem kaum dem Namen nach kannte, auf keinen Fall aber in ihrer entsetzlichen Bedeutung für die Existenz des deutschen Volkes begriff: Marxismus und Judentum“ (8).

Hitler hat damit ausgedrückt, dass er irgendwann Feinde in Menschen erkannte, die sich ganz bestimmten Gruppen zuordnen ließen – Menschen, die das für ihn vor der „Erleuchtung” nicht gewesen waren. Er wurde – und das hat er mit vielen ideologischen Eiferern gemein – durch aus seiner Sicht großartige Menschen faktisch erleuchtet. Ganz speziell Karl Lueger, von 1897 bis 1910 Oberbürgermeister von Wien, der ein überzeugter Antisemit und zudem glänzender Rhetoriker war, hatte es Hitler angetan und in “Mein Kampf” lobt er ihn als Impulsgeber für den eigenen fanatischen Antisemitismus in den höchsten Tönen (9,10).

So wie unzählige andere Menschen — damals wie heute — wurde er manipuliert und sah nun Feinde, statt Menschen. Denn Feinde sind keine „richtigen“ Menschen mehr. Sonst könnte man sie auch nicht bekämpfen:

„Wo immer ich ging, sah ich nun Juden, und je mehr ich sah, um so schärfer sonderten sie sich für das Auge von den anderen Menschen ab. Besonders die innere Stadt und die Bezirke nördlich des Donaukanals wimmelten von einem Volke, das schon äußerlich eine Ähnlichkeit mit dem deutschen nicht mehr besaß“ (11).

Was Hitler da in „Mein Kampf“ niederschreibt, ist kein Auswurf eines kranken Gehirns, sondern logische Folge von Indoktrination. Indoktrination bedarf eines bestellten Feldes, das da heißt: verletzte, sozial entwurzelte Menschen, Menschen, die sich von der drückenden Schuld befreien wollen, selbst für ihre Lage verantwortlich zu sein. Und es braucht Menschen, die gern den Einflüsterern erliegen, welche vorgeben, die Ursache allen Übels zu kennen. Diese Ursache wird in der Regel personifiziert, damit sie bildhaft wird und dauerhaft als abrufbare Emotion in unserem Gehirn abgespeichert werden kann.

So wie bis in die Gegenwart auf ein „böses“ Bild herunter gebrochen wird — PUTIN, ASSAD, GADDAFI, MADURO, DER VIETCONG, DER MOSLEM —, so war es damals „DER JUDE“ (a2). Jede Geschichte über Missstände in der Gesellschaft wurde so konstruiert, dass sie mit dem entsprechenden Feindbild fortan in Verbindung gebracht werden konnte. Das Prinzip hat sich bis heute nicht verändert. Es ist ein universelles und zielt auf unsere Emotionen.

Und so entfaltete sich Hitlers Selbstverachtung, gekoppelt mit seiner — für ihn unwürdigen sozialen Lage und seiner Unfähigkeit, zu differenzieren und zu kooperieren — in grenzenlosem Hass. Dieser Hass benötigte ein Objekt und Hitler bekam es mit „DEM JUDEN“ vorgesetzt:

„Überhaupt war die sittliche und sonstige Reinlichkeit dieses Volkes ein Punkt für sich. Dass es sich hier um keine Wasserliebhaber handelte, konnte man ihnen ja schon am Äußeren ansehen, leider sehr oft sogar bei geschlossenem Auge. Mir wurde bei dem Geruche dieser Kaftanträger später manchmal übel. Dazu kam noch die unsaubere Kleidung und die wenig heldische Erscheinung“ (12).

Nebenbei gesagt, wird die reinliche Verfassung und der Zustand seiner Kleidung auch bei Adolf Hitler in den Jahren um 1905 — so wie er damals arbeitete und wohnte — nicht zum Besten gestanden haben. Projektion hat viele Gesichter. Hitler hat später — wenn auch sicher nicht nur aus diesem Grund — Schmutz gehasst und das auch immer wieder drastisch in seiner Sprache formuliert.

Allerdings stellt sich bei Hitlers Judenhass, den er allerspätestens ab 1924 auch für alle an ihm Interessierten mit seinem Buch „Mein Kampf“ öffentlich machte, eine große Frage:

Würde man einen Menschen wie ihn in Macht bringen, dann war doch völlig klar, dass man mit ihm eine tickende Zeitbombe installierte. Adolf Hitler ist national und international in einem Maße hofiert und finanziert worden, dass man sagen kann, ihm wurde der rote Teppich zur Macht ausgerollt. Warum haben die vielen Gönner — und diese waren keinesfalls ausschließlich und schon gar nicht zu Beginn Hitlers politischer Karriere in Deutschland zu Hause — es trotzdem getan?

Ein System Hitler — das war 1924 durch sein Buch mehr als offensichtlich — würde morden. Wer so etwas sagt, wie das hier:„Sowie man nur vorsichtig in eine solche Geschwulst hineinschnitt, fand man, wie die Made im faulenden Leibe, oft ganz geblendet vom plötzlichen Lichte, ein Jüdlein“ (13) ist entsozialisiert genug, jederzeit zu töten oder töten zu lassen. Das sind keine Ausrutscher gewesen, Hitler hat geradezu manisch in „Mein Kampf“ die Juden als Inkarnation des Bösen dargestellt und fortwährend entmenscht. Ja, er war zutiefst davon überzeugt, als „Guter“ das „Böse“ in einem heiligen Feldzug bekämpfen zu müssen:

„So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: IN DEM ICH MICH DES JUDEN ERWEHRE, KÄMPFE ICH FÜR DAS WERK DES HERRN“ (14).

Die kolonialen Eroberungen des Westens in den vergangenen Jahrhunderten wurden durch die Bank weg — mitsamt ihren unvorstellbaren Genoziden — „im Namen des Herrn“ durchgeführt. Ab dem 20. Jahrhundert „bereicherte“ man diesen missionarischen Anspruch noch um „im Namen der Demokratie“.

Hat tatsächlich keiner von Hitlers zahlungskräftigen Gönnern dessen Buch gelesen? Oder brauchten seine Gönner das Buch erst gar nicht zu lesen — weil sie bereits zuvor wussten, was sich in ihm für ein Charakter herausgebildet hatte? Anders gefragt: War „Mein Kampf“ möglicherweise sogar eine Art „Bewerbungsschreiben“? Das Buch ist ein Augenöffner!

Hitler hat den Gipfel der Macht nicht erklommen, nein, er wurde dorthin gehoben.

Wer hatte daran ein Interesse und warum?

Sind wir bereit, den Vergleich mit der Gegenwart zu wagen?

Hitler war in den 1930er Jahren für das westliche Establishment ein „guter Diktator“. Dass er Menschen in Konzentrationslager stecken und die zerbrechliche Demokratie der Weimarer Republik einstampfen ließ, tat dem keinen Abbruch. Die brutalen Repressionen gegen Andersdenkende — auch sie konnten die exzellenten Beziehungen der britischen und US-amerikanischen Politik zum Deutschen Reich kaum trüben. Und selbstverständlich wusste man in London und Washington, was da für ein politisches System installiert worden war.

Nicht zuletzt war Hitlers unbändiger, mörderischer Hass auf die Juden jenen Leuten bestens bekannt. Das Deutsche Reich hatte schließlich in großer Offenheit bereits 1935 die Verabschiedung der Nürnberger Rassengesetze verkündet (15, a3).

Die Geschichtsschreibung der Meinungshoheit tut so, als ob die westliche Politik Adolf Hitler und seinen Apparat unterschätzt und deshalb eine sogenannte Appeasement-Politik gegenüber Deutschland betrieben hätte. Bis es schließlich zu spät gewesen sei und der Zweite Weltkrieg losgetreten wurde.

Es ist immer das Gleiche: Die Propaganda, der wir heute ausgesetzt sind, vermittelt uns das übliche Gut-Böse-Schema auch im Falle des Dritten Reiches. Die Legende lautet: Hitler war ein „böser Diktator“ — was man leider zu spät erkannt hätte — und im Grunde ein Betriebsunfall gewesen, dessen Schaden durch eine konzertierte, gewaltige Anstrengung der „Völkergemeinschaft“ in Grenzen gehalten wurde.

Immer dann, wenn man uns solch emotionalen, märchenhaften Geschichten vom Kampf des Guten gegen das Böse auftischt, dürfen wir hellhörig werden. Diese simplen Geschichten gehen gut ins Hirn und werden so zur eingepflanzten Wahrheit. Mit dem tatsächlichen Geschehen damals haben sie allerdings herzlich wenig zu tun und sie sind auch voller Widersprüche. Aber wenn man sich nicht allzu stark dagegen wehrt, ist das durchaus bequem. So funktioniert sie halt — die Matrix.

„Gute Diktatoren" gibt es heute auch. Gut sind sie aber nur so lange, wie sie sich an die Spielregeln halten. Denn,  egal ob reale oder angebliche Diktatoren, so befinden sie sich - ungeachtet ihrer vermeintlichen Machtfülle - jederzeit in Abhängigkeiten. Der Versuch, sich aus diesen zu befreien, endete in der Regel mit dem „Sturz des Tyrannen", wie man etwa an Muammar al-Ghaddafi oder Saddam Hussein sehen konnte. In der Regel wurde dann um die „Bestrafung des Unfolgsamen" eine Geschichte vom „Volksaufstand" oder einer „Demokratiebewegung" gestrickt.

Was also war der wirkliche Grund, der Adolf Hitler schließlich zu einem „bösen Diktator“ machte? Lassen wir uns Zeit. Arbeiten wir uns weiter geduldig durch Adolf Hitlers Manifest. Es wird uns noch viel offenbaren.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.


Quellen und Anmerkungen:

(a1) Der Nationalismus selbst, der oft auch mit der Verbundenheit zur Heimat verschmilzt, stellt nicht zwingend ein Problem dar. Es ist die Überhebung der Einzigartigkeit von Vertretern einer Ethnie oder Nation, die zu einem übersteigerten Nationalismus und Hass auf andere Ethnien — wie immer sie sich auch definieren mögen — hinführt.
(a2) „Der Jude“ — im Ausdruck der Personifizierung auf einen Dämon, den es zu bekämpfen gilt in der Einzahl benutzt, bricht eine gesellschaftliche Ethnie und Glaubensgemeinschaft herunter auf „Das Böse“ schlechthin. Es ist allgemeiner Sprachgebrauch in Propaganda, dass man dem Bösen ein Gesicht gibt: entweder das realer Menschen oder „geeigneter“ Gruppen wie „der Russe“, „der Iwan“, „der Vietcong“ und so weiter.
(a3) Beim „guten Diktator“ Adolf Hitler — einem der seine Rolle zufriedenstellend spielte, konnten daher auch — ein Jahr nach der Verabschiedung der Nürnberger Rassengesetze — ohne weiteres gleich zweimal Olympische Spiele abgehalten werden (1936 die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen und die Sommerspiele in Berlin)
(Allgemein) Jenen, welchen sich nicht die Ironie des Titels erschließt, sei hiermit nochmals ans Herz gelegt, dass dem Autor sehr wohl bewusst ist, dass „Mein Kampf“ nicht offiziell verboten ist. Es geht hier um die „Schere im Kopf“.

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden.

(1) Golo Mann; 4.3.1988; https://www.zeit.de/1988/10/ein-volk-ein-reich-ein-fuehrer/seite-4
(2) Mein Kampf, Erster Band — Eine Abrechnung; Adolf Hitler; Zwei Bände in einem Band; ungekürzte Ausgabe; Zentralverlag der NSDAP., Frz. Eher Nachf., G.m.b.H., München; 851.–855. Auflage 1943 (im Weiteren kurz als MKAH genannt) S. 10 (mit von Hitler vorgenommener Hervorhebung des Wortes Nationalitäten-Staat)
(3) AHMK; S. 10/11
(4) AHMK; S. 13
(5,6) AHMK; S. 22
(7) AHMK; S. 28
(8) AHMK; S. 20
(9) http://www.vienna-tourist.com/lueger-denkmal/; abgerufen: 5.4.2019
(10) AHMK; S. 58/59(11) AHMK; S. 60
(12,13) AHMK; S. 61(14) AHMK; S. 70 (mit exakt wiedergegebener Schreibung des zweiten Halbsatzes) 
(15) u.a. "Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre", 15.9.1935; https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0007_nue&l=de; abgerufen: 3.4.2019

Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.