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Hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen

Hat Bill Gates unverblümt das Motiv hinter den Lockdowns offengelegt?

von Rosemary Frei

Am 24. März gab Bill Gates Chris Anderson ein höchst aufschlussreiches, 50-minütiges Interview. Anderson ist Kurator von TED, der Non-Profit-Organisation, die die TED-Talks organisiert.

Das Gates-Interview ist das zweite einer neuen Serie täglich erscheinender Ted Connects-Interviews, in denen es um COVID-19 geht. Auf der Website der Serie heißt es:

„TED Connects: Community and Hope ist eine kostenlose, täglich live erscheinende Gesprächsreihe mit Experten, deren Ideen uns helfen können, diese unsicheren Zeiten mit Verantwortungsbewusstsein, Mitgefühl und Weisheit zu reflektieren und durchzuarbeiten.“

Anderson fragt Gates nach 3 Minuten und 49 Sekunden im Video zum Interview - das schnell auf drei Millionen Aufrufe zusteuert - nach einem „Perspective“-Artikel von Gates, der am 28. Februar im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.

Anderson fragt:
„Sie schrieben, dass dies die von vielen gefürchtete Jahrhundertpandemie sein könnte. Sehen Sie das immer noch so?“

„Nun, es ist schrecklich, das zu sagen, aber es könnten auch ein Atemwegsvirus mit noch höherer Letalität sein. Etwas mit den Pocken Vergleichbares würde 30 Prozent der Menschen töten. Das ist furchtbar“, antwortet Gates.

„Tatsächlich überleben aber ja die meisten Menschen, selbst wenn sie an COVID erkranken. Insofern ist es (das Virus, Anm. d Übers.) ziemlich infektiös – viel infektiöser als es MERS (Middle East Respiratory Syndrome) oder SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) waren. Aber es ist nicht so tödlich wie diese. Und doch sind die zu beobachtende Einschnitte, um es zu besiegen, in der Tat absolut beispiellos.“

Gates hebt im weiteren Verlauf des Interviews erneut die schrecklichen Folgen für die Weltwirtschaft hervor.

Bei Minute 26 und 52 Sekunden sagt Gates: „Wir brauchen in dieser Sache eine klare Botschaft.”

„Es ist ausgesprochen tragisch, dass die ökonomischen Auswirkungen davon so dramatisch sind. Ich meine, etwas Vergleichbares ist der Wirtschaft zu unseren Lebzeiten noch nicht widerfahren. Dennoch ... die Wirtschaft wieder anzukurbeln und Geld zu machen, das ist eher etwas Reversibles, als Menschen wieder zum Leben zu erwecken. Also akzeptieren wir das wirtschaftliche Leiden, großes Leiden, um den Schmerz im Hinblick auf Krankheit und Tod zu minimieren.“

Dies steht allerdings in unmittelbarem Widerspruch zu dem Gebot, die Nutzen und die Kosten der Screening-, Test- und Behandlungsmaßnahmen aller Erkrankungen in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen – wie dies beispielsweise die Kampagne „Choosing wisely“ seit Jahren erfolgreich propagiert –, um für den einzelnen Patienten und die Gesellschaft als Ganzes den größtmöglichen Nutzen herauszuholen.

Sogar noch wichtiger ist, wie in einem Artikel im OffGuardian vom 1. April festgestellt wurde, dass es möglicherweise eine dramatisch höhere Zahl Todesfälle durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch geben wird als durch COVID-19 selbst.

„Nach menschlichem Ermessen werden die Auswirkungen der Maßnahmen stark, weitreichend und dauerhaft sein“, schrieb Kevin Ryan in dem Artikel. Ryan schätzte, dass vermutlich weit über zwei Millionen Menschen an den Folgen der Lock-downs und anderer drastischer Maßnahmen zur Durchsetzung des „social distancing“ sterben werden.

Potenziell könnten Millionen durch Selbstmord, infolge von Drogenmissbrauch, fehlender medizinischer Versorgung oder Behandlung, Armut und fehlendem Zugang zu Nahrungsmitteln sterben, zusätzlich zu anderen erwartbaren sozialen, medizinischen und öffentlichen Gesundheitsproblemen, die sich aus der Reaktion auf COVID-19 ergeben.

Gates und Anderson berühren diese Folgeerscheinungen nicht. Stattdessen konzentrierten sie sich auf die rasche Ausweitung der auf COVID-19 bezogenen Testaktivitäten und medizinischen Interventionen.

Gates äußert im Interview bei Minute 30 und 29 Sekunden, dass er und ein großes Team unter Hochdruck daran arbeiteten, antivirale Medikamente, Impfstoffe und andere Therapeutika zu testen, um sie so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen.

„Die Gates Foundation und der Wellcome Trust haben, unterstützt durch Mastercard und mittlerweile auch andere, einen therapeutischen Entwicklungsbeschleuniger geschaffen, um (Kandidaten für Therapeutika) hinsichtlich ihrer Erfolgsaussichten vorzusortieren (...) Hunderte von Menschen tauchen jetzt auf und bitten: 'Versuch dies, versuch das'. Daher sichten wir die Laborversuche und solche an Tieren und erlangen so ein Verständnis dafür, wo wir für diese in größter Eile durchzuführenden Versuche an Menschen, die überall auf der Welt realisiert werden müssen, Prioritäten setzen sollten“.

Der Beschleuniger wurde am 10. März mit einer Anschubfinanzierung von rund 125 Millionen US-Dollar gestartet. Drei Tage später verließ Gates Microsoft.

Nur wenige Tage davor, nämlich am 23. Januar, gab die von Gates gegründete Organisation Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) bekannt, sie werde drei Programme zur Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen finanzieren. Es sind dies die Weiterarbeit an DNA-Impfstoffkandidaten gegen MERS und das Lassa-Fieber, die Entwicklung einer „Plattform für 'molecular clamps'“ (Polypeptide, die die fragile Struktur in Impfstoffen erhalten, Anm. d. Übers.), die „eine gezielte und schnelle Impfstoffproduktion gegen mehrere virale Krankheitserreger ermöglicht“, sowie die Herstellung und klinische Phase-1-Studie eines mRNA-Impfstoffs gegen COVID.

„Die Programme werden Schnellreaktionsplattformen, die bereits von CEPI unterstützt werden, sowie eine neue Partnerschaft nutzen. Ziel ist es, nCoV-2019-Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich in die klinische Erprobung zu bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Dann fragt Anderson nach 32 Minuten und 50 Sekunden, ob sich das Blutserum von Menschen, die von einer COVID-Infektion genesen sind, zur Behandlung anderer Menschen eigne.

„Sie erwähnten, dass es eine Möglichkeit sein könnte, mit dem Serum, dem Blutserum von Menschen, die die Krankheit hatten und dann genesen sind, zu behandeln. Daraus schließe ich, dass diese (Menschen) Träger von Antikörpern sind“, sagte Anderson. „Erzählen Sie uns etwas darüber und darüber, wie das funktionieren könnte und was nötig wäre, um es zu beschleunigen.“

Man beachte, dass Anderson Gates nicht nach der Möglichkeit fragte, einfach einen Großteil der Bevölkerung – abgesehen von solchen Menschen, die Gefahr laufen, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden; diese sollten unter Quarantäne gestellt werden – mit COVID-19 in Berührung kommen zu lassen, um sich dann in der Regel zu erholen und eine lebenslange Immunität aufzubauen. Ein einziger Experte wenigstens merkte an, „dass bis zu neunundneunzig Prozent der Erkrankungen (mit COVID-19) in der Gesamtbevölkerung ‚mild‘ verlaufen und keiner spezifischen medizinischen Behandlung bedürfen“, um zu gesunden.

„Das wurde immer unter der Fragestellung diskutiert: ‘Wie kann man das erreichen?’“, entgegnete Gates. „Genesene, so scheint es, haben äußerst wirksame Antikörper in ihrem Blut. Man könnte also hingehen und ihr Blut übertragen und dabei nur die weißen Blutkörper, die Immunzellen entnehmen.“

Er und seine Kollegen hätten jedoch, fährt Gates fort, diesen Ansatz aufgegeben, weil er „ziemlich kompliziert“ sei.

„Sehen Sie, im Vergleich zu einem Medikament, das wir in hoher Quantität produzieren können, wären die Entnahme und erneute Verabreichung unverhältnismäßig aufwendig.”

Dann, ein paar Sekunden später, bei 33:45, lässt Gates eine weitere Bombe fallen:

„Wir wünschen keine große Zahl Genesener (…). Um es klar zu sagen, wir versuchen – mittels eines Shut-downs in den USA – zu erreichen, dass sich nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung infiziert. Zur Zeit liegen wir weit darunter, aber durch exponentielle Zunahme könnte die Zahl von drei Millionen (Menschen oder rund einem Prozent der US-Bevölkerung, die infiziert sind und sich in der weit überwiegenden Zahl der Fälle erholen) überschritten werden. Ich glaube, dass wir dies vermeiden können, wenn wir die wirtschaftlichen Härten auf uns nehmen.“

Es scheint, als zögen Gates und seine Kollegen es bei Weitem vor, ein riesiges, enorm kostspieliges neues System der Herstellung und des Vertriebs von Milliarden von Testkits zu etablieren und parallel dazu im Eiltempo antivirale Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln und milliardenfach zu verkaufen, anstatt zuzulassen, dass die Bevölkerung dem Virus ausgesetzt wird und überwiegend Antikörper bildet, die ihr eine natürliche, dauerhafte Immunität gegen COVID-19 verliehe.

Um dann, wenn das Virus nach ein paar Monaten wiederkehrt und der Großteil der Bevölkerung noch keinen Kontakt hatte und folglich empfänglich ist, erneut Milliarden Testkits und medizinische Behandlungsmittel zu verkaufen.

Unmittelbar danach, bei 34 Minuten und 14 Sekunden, spricht Gates davon, wie er sich die weitere Entwicklung vorstellt.

„Schließlich brauchen wir Zertifikate, die bescheinigen, wer genesen und wer geimpft ist. (…) Man will schließlich nicht, dass Menschen um die Welt reisen, wenn es ein paar Länder gibt, die das Problem bedauerlicherweise nicht im Griff haben. Man möchte die Fähigkeit der Menschen, dorthin zu reisen, zurückzukommen und sich frei zu bewegen, nicht vollständig blockieren. Deshalb wird es schließlich diesen digitalen Nachweis der Immunität geben, der dazu beitragen wird, die globale Wiederöffnung zu ermöglichen.“

(Irgendwann am Nachmittag des 31. März wurde der letzte Satz dieses Zitats aus dem offiziellen TED-Video entfernt. Glücklicherweise sind Aufnahmen des vollständigen Interviews an anderer Stelle archiviert.)

In der Simulation einer Pandemie eines neuen Coronavirus‘ unter dem Titel Event 201 im Oktober 2019, die von der Bill & Melinda Gates-Foundation, dem World Economic Forum und einer Abteilung der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health gemeinsam finanziert wurde, kam eine Umfrage, die Teil der Simulation war, zu dem Ergebnis, dass 65 Prozent der US-Bevölkerung darauf brennen würden einen Impfstoff gegen COVID-19 zu nehmen, „selbst, wenn er noch im Versuchsstadium wäre“.

Das wird ungeheuer lukrativ werden.

Impfstoffe sind das ganz große Geschäft: Ein CNBC-Artikel vom 23. Februar zum Beispiel legt dar, dass der Impfstoffmarkt mit gegenwärtig mehr als 35 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz sechsmal so groß ist wie noch vor 20 Jahren und in den 94 einkommensschwächsten Staaten der Welt pro investierten US-Dollar 44 US-Dollar Gewinn abwirft.

Insbesondere die mit 52 Milliarden US-Dollar dotierte Bill & Melinda Gates-Foundation hat einem Politico-Artikel von 2017 zufolge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2000 mehr als 2,4 Milliarden US-Dollar gespendet. (Während im selben Zeitraum die Staaten vor allem nach der Depression von 2008/9 ihre Beiträge zu dem internationalen Gremium auf mittlerweile weniger als ein Viertel des WHO-Budgets reduziert haben.) Die WHO koordiniert inzwischen rund 50 Gruppen weltweit, die an potentiellen Impfstoffen gegen COVID-19 arbeiten.

Der Politico-Artikel zitiert einen Vertreter einer in Genf ansässigen Nichtregierungsorganisation, Gates werde „wie ein Staatsoberhaupt behandelt, nicht nur bei der WHO, sondern auch im G20-Rahmen“; Gates sei eine der einflussreichsten Persönlichkeiten auf dem Feld der globalen Gesundheitsvorsorge.

Derweil leisten Verantwortliche in aller Welt ihren Beitrag sicherzustellen, dass sich jeder an die Abstandsvorschriften hält, sich selbst isoliert und/oder die Arbeit ruhen lässt.

Beispielhaft sei hier etwa Torontos medizinische Gesundheitsbeauftragte Dr. Eileen de Villa anlässlich der von ihr und dem Bürgermeister von Toronto John Tory am 30. März abgehaltenen Pressekonferenz aufgeführt:

„Wir befinden uns mitten in einer globalen Pandemie. Wir müssen davon ausgehen, dass noch einige Menschen mehr krank werden – und dass einige traurigerweise sterben werden. Deshalb ist es so wichtig, zuhause zu bleiben und die Ausbreitung des Virus‘ zu bremsen. Und um die, die in der ersten Reihe arbeiten, diejenigen, die im Gesundheitssystem arbeiten, und diejenigen, die unverzichtbare Aufgaben erfüllen, zu schützen, damit sie uns weiterhin beschützen können. Niemand sollte sterben, niemand sollte, während er sich um uns kümmert, sein Leben riskieren, weil andere nicht zu social distancing und physical distancing bereit sind.“

Aber sehen Sie selbst, wie dicht Ontarios medizinischer Referent für Gesundheit Dr. David Williams bei Haley Chazan, Senior Manager für Medienarbeit der stellvertretenden Premierministerin und Gesundheitsministerin von Ontario Christine Elliott, sitzt.

Die Aufnahme ist von Freitag, dem 27. März, kurz vor dem Beginn der täglichen Pressekonferenz mit Dr. Williams und der assoziierten medizinischen Referentin für Gesundheit Dr. Barabara Yaffe:

Sie sitzen zwei Plätze oder nur ein paar Fuß voneinander entfernt. Kurz darauf steht Chazan auf und bleibt für einige Augenblicke sogar noch näher bei Dr. Williams stehen:

Dr. Williams und Chazan leben nicht im selben Haushalt. Es ist eher so, dass Dr. Williams sehr wahrscheinlich weiß – genau wie Gates es weiß –, dass es wenig, wenn nicht gar überhaupt keinen Grund gibt, wegen engen Kontakts mit anderen Menschen besorgt zu sein, wenn man selbst oder die andere Person keine besondere Gefährdung für einen schweren Verlauf von COVID-19 aufweist. Er weiß gewiss auch, dass man als Gesunder, der sich COVID-19 zuzieht, höchstwahrscheinlich kaum oder gar keine Symptome haben und sich schnell erholen wird. Und dass ein Kontakt tatsächlich sogar vorteilhaft ist, weil man dabei Antikörper bildet und natürliche, dauerhafte Immunität zu entwickelt.

Und doch belehrte Dr. Williams die Öffentlichkeit auf der Pressekonferenz am 27. März, wie auf allen anderen, an denen er während der COVID-19-Krise teilgenommen hat, über die Notwendigkeit des social distancing. Er riet den Menschen, am kommenden Wochenende nicht hinauszugehen, um das herrliche Wetter zu genießen, weil sie andernfalls Gefahr liefen, hinter irgendjemandem zu gehen und den 2-Meter-Abstand nicht einzuhalten.

Dr. Williams gehört zu dem umfangreichen Kader mächtiger Zuständiger, die die Weltwirtschaft vor die Wand gefahren haben, indem sie Dutzende Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen gezwungen haben, im Dienste einer als notwendig erachteten erzwungenen, strengen sozialen Distanzierung und Abriegelung zu schließen.

Sie haben die Gesellschaft zerschlagen, die meisten Bürgerrechte ausgesetzt und die meisten jener Aktivitäten und Verbindungen untersagt, die Menschen seelisch und körperlich gesund erhalten. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen die Behandlung von COVID-19 über alles andere gestellt und infolgedessen für Milliarden von Menschen den Zugang zu lebensrettenden Gesundheitsleistungen beschränkt, was vom Erwerb von Medikamenten und dem Erhalt von Bluttransfusionen bis zu Organverpflanzungen und Krebsoperation reicht.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Did Bill Gates Just Reveal the Reason Behind the Lock-Downs?“. Er wurde von vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.

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