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Genexperimente an Gesunden

Genexperimente an Gesunden

Lautlos, da ohne Aufschrei, wurden in den vergangenen Jahren unzählige rote Linien der Medizinethik überschritten.

Auf entsprechende Anfragen noch vor den bedingten Wirkstoffzulassungen wurde nur geantwortet, dass keine Literatur darüber auffindbar sei. Ist es denn nicht die vordringliche Aufgabe, eben diese nicht vorhandene Literatur zu schaffen angesichts einer revolutionären neuen Behandlungstechnologie?

Die größte medizinethische Problemstellung seit der Formulierung des Nürnberger Kodex, seit der Genfer Ärztedeklaration und der Deklaration von Helsinki bleibt damit ohne bewertende Einschätzung der medizinethischen „Würdenträger“.

Es wurde keine ausreichende präklinische Forschung angemahnt. Die teleskopierten klinischen Studienphasen wurden nicht entsprechend kritisch auf Relevanz und Wertigkeit analysiert. Und es wurde nicht hinterfragt, dass die bedingten Zulassungen der Genvakzine schon nach nur wenigen Monaten der Studienphase III erfolgten. Die behauptete Effektivität und Sicherheit wurde stattdessen als gegeben in den Raum gestellt und unkritisch akzeptiert. Die Bezeichnung „größter Menschenversuch der Medizingeschichte“ liegt daher sehr nahe.

Unglaubliche Hybris

Die Manipulation und Steuerung unserer Zellbiologie durch die neuen genbasierten Impfstoffe ist doch eine der kühnsten Ideen der biotechnologischen Forschung. Die Hybris dabei ist, aus einer möglicherweise genialen Vision ein fertiges Wirkprinzip in kürzester Zeit zu zaubern.

Es wird eine noch nie erfolgreich angewandte Technologie unter Aussetzung aller bisherigen Standards der Medikamentenentwicklung milliardenfach verabreicht. Wo ist die Medizinethik, die dieses „Wunder“ an wissenschaftlicher Entwicklung hinterfragt?

Die mRNA-Substanzen haben nichts mit bisherigen Impfstoffen gemein. Der neue mRNA-„Impfstoff“ ist ein am Computer maßgeschneiderter Gencode mit einer Abfolge der RNA-Basen Adenin, Cytosin, Guanin, Uracil, die noch mit einem RNA-Anfangs- und Endstück versetzt werden. Dieses modifizierte RNA-Molekül wird mittels ebenso neuer Lipid-Nanopartikel-Technologie (LNP) verpackt, damit es dann als Impfstoff per intramuskulärer Injektion verabreicht werden kann.

Es ist der erstmalige gentechnologische Eingriff in die zelluläre Mikrobiologie vieler gesunder Menschen. Wir werden damit zu gentechnologisch veränderten Organismen, zumindest für die Dauer der molekularbiologischen Aktivität der modifizierten mRNA in unseren Körpern.

Es handelt sich nicht um Gentherapie im Sinne einer Veränderung unserer Gene, also eine „Therapie an Genen“, sondern um Gentherapie im Sinne von „Therapie mit Genen“, also um die Injektion genetischer Codes, die die Steuerung unserer Zellbiologie durch fremde genetische Informationen verändern.

Unser Körper stellt nun selbst das als Antigen beziehungsweise „Impfstoff“ wirkende Fremdprotein her. Und das ist eine Unzahl toxischer Spikeproteine des Sars-CoV-2. Ein Autoimmunprozess wird erzwungen. Unser Immunsystem bekämpft körpereigene Zellen, die das Fremdprotein hergestellt haben. Aus diesem Abwehrkampf sollen nun — so der Plan — schützende Antikörper und Abwehrzellen hervorgehen.

Versprochene Erlösung

Ist das ein bewundernswerter Fortschritt oder doch nur eine Anmaßung?

Und die Impfung gegen Sars-CoV-2 ist nur der erste Schritt. An einer Unzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten dieser neuen Gentherapie, die einen Quantensprung in der Arzneimittelherstellung versprechen, wird bereits geforscht.

So hat die Gentechnologie am Menschen unter dem Jubel vieler Einzug gehalten, die glaubten, dass die in kürzester Zeit entwickelten Substanzen die große Erlösung im Kampf gegen Covid-19 bringen.

Das Komplettversagen der institutionalisierten Medizinethik lieferte dazu einen großen Beitrag.

Wer hat überhaupt verstanden, was sich hier an dramatischen Veränderungen in der versuchten Menschenoptimierung abspielt? All die Fragen über Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Pharmakotoxizität und Pharmakovigilanz der neuen Gensubstanzen erfordern aufwendigste Forschungsarbeit, die bisher nur in Ansätzen geleistet wurde.

Zudem machen neueste Daten zur schwindenden Effektivität und Sicherheit der Genverabreichungen alle bisher vorgelegten Nutzen-Risiko-Abwägungen wertlos.

Die gepriesene Wunderwirkung zur Erlösung von der Pandemie bröckelt zunehmend zur ernüchternden Erkenntnis, dass kein Schutz vor Infektion erreicht wird, die Transmission des Virus nicht verhindert wird und es eine Vielzahl an Nebenwirkungen gibt. Dieses Ausmaß von impfbezogenen Beeinträchtigungen gesunder Menschen führt zu einer immer noch rasch wachsenden Liste unvorstellbaren Leides.

Medizinethik als Hüterin der weisen Standards, die sich durch viel solchen Menschenleids entwickelt hatten, zum Beispiel der Nürnberger Kodex, die Genfer Ärztedeklaration und die Helsinki-Deklaration, hat kläglich versagt.

Medizinethik als Schutz der Würde jedes einzelnen Menschen hat kläglich versagt. Medizinethik zur Verhinderung von Gen-Injektionen auch an Säuglingen, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Schwangeren hat kläglich versagt.

Es wurden seit 2020 zu viele medizinethisch rote Linien ohne Aufschrei unserer professoralen „Ethikwürdenträger“ überschritten.

  • Wer wird sich entschuldigen?
  • Wer wird Verantwortung übernehmen für anbiederndes Verhalten und Mitläufertum?
  • Wer wird für einen Neubeginn und für eine dringend nötige Rehabilitierung des Ansehens der Medizinethik als oberste Instanz zum Schutz der Würde der Menschen sorgen?
  • Wer wird den Siegeszug der Technokraten des aufziehenden transhumanistischen Totalitarismus stoppen und die Hybris der Genvakzin-Verabreichung entlarven?

Quellen und Anmerkungen:

(1) Gerald Hüther: Würde. Was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft. Pantheon Verlag, 2019

(2) Julie Ponesse: My Choice. The ethical case against Covid-19 vaccine mandates. The Democracy Fund, 2021

(3) Sascha Karberg: Der Mann, der das Impfen neu erfand. Ingmar Hoerr, Curevac und der Kampf gegen die Pandemie. Aufbau-Verlag, 2021

(4) Joe Miller, Özlem Türeci, Ugur Sahin: Projekt Lightspeed. Der Weg zum BioNTech-Impfstoff und zu einer Medizin von morgen. Rowohlt-Verlag, 2021

(5) Daniel Schmitz-Buchholz: Die mRNA-Therapie. Stand der Forschung, Chancen und Risiken, BoD-Verlag, 2021

(6) David O.Fischer: Corona Gen-Impfstoffe. Das beispiellose Überschreiten einer roten Linie, BoD-Verlag, 2021

(7) Walter Isaacs: The Code Breaker. Jennifer Doudna, Gene Editing and the future of the human race. Simon and Schuster, 2021

(8) Christoph Lütge, Michael Elsfeld: Und die Freiheit? Wie die Corona-Politik und der Missbrauch der Wissenschaft unsere offene Gesellschaft bedrohen. Riva Verlag, 2021

(9) Alexander Christ: Corona Staat. Wo Recht zu Unrecht wird, wird Menschlichkeit zur Pflicht. Rubikon Verlag, 2022

(10) Gunnar Kaiser: Die Ethik des Impfens. Über die Wiedergewinnung der Mündigkeit. Europaverlag, 2022

(11) Christian Blasge: Der Mensch als Rohstoff. Zwischen Künstlicher Intelligenz und persönlicher Optimierung. Promedia Verlag, 2021

(12) Hannes Hofbauer: Zensur. Publikationsverbote im Spiegel der Geschichte. Promedia Verlag, 2022

(13) Klaus-Jürgen Bruder et al.: Corona. Inszenierung einer Krise. Sodenkamp und Lenz, 2022

(14) Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von morgen. C.H.Beck-Verlag, 2017

(15) Beate Bahner: Corona-Impfung. Was Ärzte und Patienten unbedingt wissen sollten. Rubikon-Verlag, 2021

(16) Frijters, Foster, Baker: The Great Covid Panic. What happened, why, and what to do next. Brownstone Institute, 2021

(17) Hans Magnus Enzensberger: Putschisten im Labor. Über die neueste Revolution in den Wissenschaften. Spiegel Nummer 23, 2001

(18) Dalai Lama: Ethics for the New Millennium, Riverhead Books, 1999

(19) Manfred Lütz: Bluff! Die Fälschung der Welt, Knaur, 2014

(20) Hans-Joachim Maaz: Angstgesellschaft. Frank und Timme, 2022

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