Zwar gab es nach dem Zweiten Weltkrieg eine Zeit der „wilden“ Wissenschaft, in der Widerspruch, Disput und Neuentdeckungen sich entfalteten, wovon manche Universitäten noch heute profitieren. Aber im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde immer klarer, dass Forschung und Wissenschaft immer höhere Aufwendungen verursachten und dass man für diese das Geld der staatlichen Herrscher und zunehmend der privaten Oligarchen beziehungsweise Konzerne benötigte.
Und so sind wir heute wieder in der gleichen Situation wie im Mittelalter, als Wissenschaftler von der Gunst ihrer Beschützer, ihrer Herrscher abhängig waren. Das führt zum Beispiel zu zwei Professuren von — noch — Dr. Christian Drosten, unterstützt von der Bertelsmann Stiftung, der durch einen Familienclan beherrscht wird, und dem Senat von Berlin.
Aber ich wollte ja über Ethik und Wissenschaft schreiben. Und da denkt man doch sofort an Ethikkommissionen oder an die Ethikkommission, welche die Bundesregierung berät. Und ähnlich wie früher am Hofe sind solche Berater natürlich nur dann willkommen, wenn sie nicht gegen die Interessen der Herrschenden argumentieren. Wie sieht es also in Deutschland aus?
Die verschiedenen Ethikmodelle
Bei meiner Quellensuche bin ich auf einen interessanten Artikel auf der Seite kritisches-netzwerk.de gestoßen, mit nicht weniger wichtigen Anhängen, in dem man eine Reihe von sehr aufschlussreichen Informationen, einschließlich der in diesem Artikel möglicherweise als nicht notwendig angesehenen Quellenangaben lesen kann. Der Autor Egon Kreutzer erklärt die Unterschiede zwischen Verantwortungsethik, also einer Ethik, wie sie früher jedem geläufig war, und einer Gesinnungsethik, die entweder alles oder nichts will, statt wie die Verantwortungsethik abzuwägen.
Aber er beschreibt sehr zutreffend eine Veränderung der Ethik in eine, die er „Haltungsethik“ nennt. Sie sei weder rational wie die alte Verantwortungsethik noch emotional wie die modernere Gesinnungsethik, sondern devotional, also sich unterwerfend. Also eben jene Ethik, welche auch die Wissenschaftler im Absolutismus auszeichnete, wollten sie nicht einen Kopf kürzer gemacht werden oder in Ungnade und damit Armut fallen.
Der Autor kommt dann zum Ethikratgesetz (EthRG), welches für den deutschen Ethikrat verfasst wurde, um der Regierung ethisch einwandfreies Handeln zu zertifizieren.
War es früher die Kirche, welche bestätigte, dass der Monarch „von Gottes Gnaden“ war, haben wir nun also einen Deutschen Ethikrat, der bestätigt, dass die Bundesregierung nur die höchsten Ansprüche an Ethik erfüllt.
Der Grund für meine Suche waren die Aussagen der Vorsitzenden dieses Ethikrates, Alena Buyx, in Sachen Joshua Kimmich gewesen, worauf auch der Autor des Artikels eingeht: „Wie die Tagesschau in ihrem Online-Auftritt berichtet, kam sie gegenüber dem Sender Sky zu dem ethischen Schluss, sie hoffe, dass sich Joshua Kimmich doch noch für eine (sogenannte! H.S.) Corona-Impfung (2, 3) entscheidet. Joshua Kimmich sei einer Falschinformation aufgesessen und ganz schlecht beraten. Weil Kimmich ein Vorbild ist, dem Millionen Menschen zuhören, komme es jetzt darauf an, gut aufzuklären, dass es diese Form von Langzeitwirkungen nicht gibt. Dass die Leute jetzt nicht denken, weil er Sorge hat, muss ich auch Sorge haben.“
Der Autor stellt dann die Frage, die auch mich zu der Recherche veranlasste, was für eine Art von Ethik das denn sei. Und er meint, man sehe eine typische Haltungsethik in der Praxis und in Aktion. Sie hoffe, so der Autor, weil sie eben befürchte, dass das Verhalten des Fußballers „die Leute“ zum Nachdenken bringen könnte. Und dazu darf es natürlich nicht kommen.
Nachdem Kreutzer darauf hingewiesen hat, dass Buyx sich als Doktor der Medizin ausgibt, erklärt er konsequenterweise, dass sie dann eigentlich die von Kimmich angeführten Langzeitnebenwirkungen nicht so einfach hätte vom Tisch wischen dürfen. Und er stellt berechtigterweise fest, dass diese sogenannten Impfstoffe eine neue Klasse von Behandlungsmethoden darstellen, über die heute noch viel zu wenig bekannt ist. Was auch unterstrichen wird durch die Tatsache, dass sich die Hersteller dieser Behandlungsmethoden von jeder Haftung für irgendwelche unerwünschten Wirkungen vertraglich haben von den Staaten befreien lassen.
Und so kommt der Autor auf diesem Wege zu dem gleichen Schluss, weshalb ich nach Informationen zu Frau Professor Dr. med. Alena Buyx gesucht hatte, nämlich dass ihr Verhalten in keiner Weise etwas mit der klassischen Definition von Ethik zu tun haben kann. Ja, es ist noch nicht einmal „Gesinnungsethik“:
„Wäre die Ethik von Frau Buyx Gesinnungsethik, dann hätte sie nicht sagen dürfen, sie hoffe. Gesinnungsethik hat einen imperativen, nicht selten fanatischen Charakter. Sie hätte Kimmich, wenn schon nicht als Massenmörder, so doch zumindest als Charakterschwein darstellen müssen. Einer, der um eines vermeintlichen egoistischen Vorteils willen in Kauf nimmt, dass sich ,die Leute‘ nicht impfen lassen und qualvoll sterben müssen. (…) Es ist — und damit begrabe ich den gerade eben geschaffenen Begriff ,Haltungsethik‘ wieder auf dem Friedhof der in sich paradoxen Kategorien — überhaupt keine Ethik. Es ist ein serviles Andienen an das herrschende, herrschsüchtige Narrativ.“
Die Devotionalethik
Aber damit war für mich die Frage nach dem Warum noch nicht geklärt. Zwar wusste ich aus den Forschungen von Jacques Ellul, dass mit steigendem Bildungsgrad Menschen immer anfälliger für Propaganda werden, aber was hier passierte, ging deutlich darüber hinaus. Von jemandem mit der Ausbildung von Buyx muss man annehmen, dass er beziehungsweise sie die wissenschaftliche Diskussion insofern versteht, dass die mRNA-Behandlung eben etwas ist, dessen Risiken man nicht einfach vom Tisch wischen kann. Man kann sie vielleicht relativieren, man kann vielleicht eine Meinung in der Diskussion vertreten. Aber mit dem Gewicht ihres Amtes indirekt zu behaupten, alles sei vollkommen ungefährlich, wird hoffentlich einmal gerichtlich geklärt werden.
Und so war ich von den Anhängen des Artikels, die von Helmut Schnug hinzugefügt worden waren, sehr angetan, da sie sehr aufschlussreiche Informationen über die Vorsitzende des Ethikrates enthielten. Buyx ist so fleißig in der Bestätigung der offiziellen Politik, dass sie gleich in mehrere Organisationen als Mitglied berufen wurde.
Zunächst lernen wir, dass Buyx im September 2018 einem Ruf der Technischen Universität München (TUM) auf den Lehrstuhl für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien gefolgt war. Weiter liest man in der Fußnote:
„Gleichzeitig ist sie Direktorin des ,Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin‘ an der TUM. Im Jahr 2020 wurde sie zum Mitglied der ,Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina‘ gewählt. Frau Buyx ist außerdem Mitglied des ,Beratenden Sachverständigenausschusses der WHO zur Entwicklung globaler Standards für die Steuerung und Überwachung der Bearbeitung menschlicher Genome‘; englisch WHO Expert Advisory Committee (Link ist extern) on Developing Global Standards for Governance and Oversight of Human Genome Editing‘. Publikationen und Berichte (Link ist extern).“
Natürlich ist es reiner Zufall, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ebenso wie die TUM Zuwendungen von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung erhält; interessant ist allerdings, dass Buyx so also nicht nur national, sondern auch international eine bestimmte „Ethik“ vertreten kann. Und die könnten, wenn die Menschen sie wahrnehmen würden, einige für inakzeptabel für eine Vorsitzende des Deutschen Ethikrates halten. Lesen wir, was so zu ihrer Arbeit gehört:
„,Am 9. Mai veröffentlichte der Deutsche Ethikrat eine ausführliche Stellungnahme (Link ist extern) zu der Möglichkeit in das Genom menschlicher Embryonen oder Keimzellen einzugreifen. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Dr. Alena Buyx von der Technischen Universität München (TUM) legte eine umfassende, ethische Analyse der technologischen Möglichkeiten vor und kam zu dem Schluss: Keimbahneingriffe sind derzeit noch zu risikoreich, aber ethisch nicht grundsätzlich auszuschließen (Hervorhebung durch Autor) (…).“
Die menschliche Keimbahn hält der Ethikrat nicht prinzipiell für unantastbar. Zum jetzigen Zeitpunkt aber seien alle Eingriffe mit dem Ziel, geborene Menschen zu schaffen, ethisch unverantwortlich. Er fordert deshalb ein Anwendungsmoratorium und empfiehlt Bundesregierung und Bundestag, sich diesbezüglich für verbindliche internationale Vereinbarungen einzusetzen.‘ (Quelle: tum.de)“ (Link ist extern).
Mit anderen Worten, nur weil Keimbahneingriffe noch nicht technisch risikolos durchgeführt werden können, sollte man derzeit darauf verzichten. Wobei die Betonung wohl auf „derzeit“ liegt. Sobald aber die technische Entwicklung weiter fortgeschritten ist, bestehen keine ethischen Bedenken dagegen, den neuen Supermenschen, natürlich gegen Bezahlung, zu kreieren.
Der Supersoldat
In diesem Zusammenhang lohnt es sich, Kenntnis zu nehmen von einem vertraulichen Papier einer Abteilung des britischen Verteidigungsministeriums, das in Zusammenarbeit mit einer Abteilung des deutschen Verteidigungsministeriums entstand. Sicher hat Frau Buyx auch keine Einwände dagegen, einen menschlichen Supersoldaten zu züchten. Na ja, das ist etwas populistisch, gebe ich zu. Wissenschaftlich ausgedrückt nennt man es wohl: „,Human Augmentation — The Dawn of a New Paragdim — A strategic implications project‘, in partnership with Bundeswehr Office for Defence Planning“.
Übersetzt also nennt man es „Menschliche Augmentation — der Beginn eines neuen Paradigmas“. Es wurde im Mai 2021 für die ausschließliche Verwendung für interne Zwecke der britischen Regierung veröffentlicht, besser sollte man sagen verheimlicht.
Einige Zitate — aus dem englischen Original ins Deutsche übersetzt — aus dem Papier:
„Sicher ist, dass der Bereich der menschlichen Augmentation das Potenzial hat, Gesellschaft, Sicherheit und Verteidigung in den nächsten 30 Jahren zu verändern. Wir müssen jetzt damit beginnen, die Auswirkungen dieser Veränderungen zu verstehen und sie zu unserem Vorteil zu gestalten, bevor sie uns aufgedrängt werden. (…)
Die menschliche Augmentation wird dazu beitragen, die Leistung (eines Soldaten) zu verstehen, zu optimieren und zu verbessern, was sowohl zu schrittweisen als auch zu radikalen Verbesserungen führt.“
Der Bericht teilt sich in sechs Teile, welche 1. eine Definition von „menschlicher Augmentation“ enthalten, 2. Angaben zur Technologie der menschlichen Augmentation, 3. ethische Überlegungen, 4. rechtliche Überlegungen, 5. welche Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erwarten sind und 6. wie sich dies auf den Verteidigungsbereich auswirkt.
Interessant erscheint mir dieser Hinweis schon ganz am Anfang:
„Human Augmentation ist nicht nur ein Geschäft von morgen, es gibt kurzfristige und langfristige Möglichkeiten, die heute ein Engagement erfordern. Die folgende Matrix veranschaulicht die technische Reife und das Ausmaß der politischen Erwägungen in Bezug auf Technologien zur Unterstützung des Menschen. Sie zeigt, dass es Technologien gibt, die heute mit überschaubaren politischen Erwägungen integriert werden könnten. (…)
Die umwälzendsten Technologien, zum Beispiel Genetik und Gehirnschnittstellen, haben derzeit einen geringen technischen Reifegrad, aber wir müssen darauf vorbereitet sein, dass sich dies schnell ändern kann. (…) Bioinformatik sowie Datenerfassung und -analyse, einschließlich Sensoren und Verarbeitung mit künstlicher Intelligenz, sind besonders wichtige Voraussetzungen für andere Technologien zur Verbesserung der menschlichen Fähigkeiten und verdienen daher besondere Aufmerksamkeit in Forschung und Entwicklung.“
Auch interessant ist die Bemerkung:
„Pharmazeutika gelten weithin als das Urgestein der leistungssteigernden Mittel, aber dieser Bereich unterliegt einem raschen Wandel, und neue Entwicklungen in der Hirnchemie, bei Psychochemikalien, Neuropharmazeutika, Zell- und Gentherapien sollten aufmerksam verfolgt werden. (…) Gehirnschnittstellen, Pharmazeutika und Gentherapie könnten alle eine wichtige Rolle bei der Optimierung und Verbesserung der Führungsfähigkeiten spielen. (…)
Clustered regularly interspaced short palindromic repeats (CRISPR/Cas9) ist eine Technik zum Schneiden bestimmter DNA-Sequenzen. Die Methode basiert auf präzisen Manipulationen ausgewählter Gensequenzen durch Ausschalten, Reparieren oder Ersetzen vorhandener Gene durch Gene, die so manipuliert wurden, dass sie eine gewünschte Verbesserung bewirken. Die Erkenntnisse aus dem Einsatz von CRISPR/Cas9 haben zu raschen Fortschritten geführt.“
Ich will das Zitatrecht aber nicht überstrapazieren und höre an dieser Stelle auf.
Was die ethische Beurteilung zum Beispiel von Genmanipulationen angeht, liest man erstaunt, dass die ethische Sichtweise auf die menschliche Augmentation sich ändern werde und dass dies ganz schnell geschehen könne. Man werde dies als moralische Verpflichtung ansehen.
Ist es nicht interessant, wie dieses Papier genau das beschreibt, was derzeit massiv von Medien und Politik betrieben wird? Die sogenannte Impfung als „moralische Verpflichtung“ zu bezeichnen? Dass es also eine moralische Verpflichtung ist, sich durch die mRNA-Behandlung zu einem „genetically modified organism“ machen zu lassen. Alles abgesegnet durch den Ethikrat natürlich.
Aber zurück zum ursprünglich erwähnten Artikel und seinen Fußnoten. Immer noch in der ersten Fußnote findet man dann die WHO-Regeln für Genomeditierung. Und wir erinnern uns, dass Frau Professor Dr. med. Alena Buyx ja eine wichtige Beraterin der WHO in diesen Fragen ist. Und diese hat nun also Regeln vorgeschlagen, welche die Pharmazeutische Zeitung am 15. Juli 2021 diskutierte. Daraus geht klar hervor, dass die Veränderungen des menschlichen Genoms zukünftig in vielen Fällen „ethisch vertretbar“ sein werden. Und bei „somatischem Human Genome Editing und epigenetischem Editing zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit“ fällt doch sofort wieder das eben besprochene Papier des britischen Verteidigungsministers ein.
In der zweiten Fußnote weist Schnug darauf hin, dass Dr. Walter Weber, so wie einige andere Forscher, die sich getrauen, offen aufzutreten, klar die Meinung vertritt, dass man „das Wort Impfung in Zusammenhang mit Corona überhaupt nicht mehr in den Mund nehmen“ sollte. Es handele sich in Wahrheit, so die nicht widerlegbare Aussage, um „eine Anwendung mit einem gentechnisch veränderten Material“.
Durch diese Behandlung werden Menschen dazu gebracht, Teile des Virus in eigenen Zellen zu produzieren. Das heißt, die kontrollierte Züchtung von Virenbestandteilen oder das Bebrüten von Eiern mit Viren und anschließende Abtöten der Viren, um sie unschädlich zu machen für eine Impfung, entfällt. Man kann sich vorstellen, um wie viel billiger es ist, den menschlichen Körper als Bioreaktor einzusetzen.
In der Fußnote hält Schnug die Aussage von Dr. Weber fest:
„Es ist KEINE Impfung. Und es steht auch in der Zulassung nicht drin, dass es sich um eine ,Impfung‘ handelt. Das steht bei der vorläufigen Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) nicht drin. Stattdessen steht drin, dass es eine GMO ist. (…) Durch den Begriff ‚Impfung‘ wird es verniedlicht. Wir vergleichen das mit früheren Impfungen, Tetanus, Masern, Polio ... und jeder denkt, impfen ist was Gutes. Impfungen haben schon viel Gutes bewirkt. (...) Bloß hier, wir haben KEINE Impfung. Es ist KEINE Impfung! Und durch diese Verniedlichung ,Impfung‘ denkt jeder, er tut wirklich was Gutes. Die Leute sind, und das ist bei Ärzten erschreckend, einfach nicht informiert.“
In der Fußnote findet man weitere Links und weiterführende Informationen, welche die Sichtweise untermauern. Zweifler mögen sich bitte dringend diese Fakten anschauen. Die meisten Einwände bestehen meines Wissens darin zu behaupten, dass die einschlägigen Verordnungen ja nie von Menschen sprechen würden, und außerdem gebe es ja keine Vererblichkeit der Eigenschaften, welche durch die sogenannte Impfung dem menschlichen Organismus beigebracht werden. Wobei Letzteres aber längst in der Wissenschaft heftig diskutiert wird. Damit ist die Behauptung „unmöglich“ längst wiederlegt.
Aber ist es nicht erleichternd zu wissen, dass jene Kräfte, welche die Gesellschaft dominieren, in vollem Einklang mit der Ethik des 21. Jahrhunderts agieren, möchte man seufzen. Ermöglicht durch die Ethik der Angepassten — die Devotionalethik.