Was wäre der Rubikon ohne seine Leser? Wir alle — Sie, liebe Leserin, lieber Leser, inzwischen schon ungefähr 150.000 weitere Leser und wir, die Redaktion — sind zusammen der Rubikon. Gemeinsam setzen wir uns für Frieden und eine gerechte Gesellschaft ein und erheben unsere Stimme.
Die Reaktionen auf unseren Aufruf für Frieden mit Russland bestätigen uns, dass wir viele sind, dass die Friedensbewegung stark ist und dass das Bewusstsein für die Propaganda in den Mainstream-Medien wächst.
Wir haben eine Auswahl mit Ausschnitten aus den Leserzuschriften zusammengestellt:
„Solange wir nicht begreifen, dass wir Europäer eben nicht die Guten sind, in deren Arroganz wir meinen, die ganze Welt müsse an unseren Werten und unserer Kultur genesen, wird dieses Schema des Überziehens der Welt mit Unheil nicht enden. (…) Letztendlich fängt es damit bei jedem von uns an, das ewige ‚Wir sind die Guten‘, auf das man uns von Kindheit an konditioniert hat, nicht mehr zu glauben“, Christoph S.
„Ich bin Vater dreier wundervoller Kinder. Ich bereise seit vielen Jahren Osteuropa inclusive. Russland. Ich habe nirgendwo einen Feind, aber viele wunderbare Menschen und neue Freunde gefunden. Auch meine Kinder sind mittlerweile unterwegs. Auch sie haben nur gute Erinnerungen und Freunde aus allen Ländern mitgebracht. Ich will nicht in einen Krieg gezwungen werden, nur damit perverse Marodeure aus der Finanz- und Macht-‚Elite‘, die Mordindustrie und ein paar kriegsgeile, politische Hasardeure ihre Gewaltphantasien und Habgier befriedigen können“, Thomas R.
„In Konzernmedien finde ich häufig Informationen, die auf mehr oder weniger subtile Art und Weise Angst und Hass schüren, um letztlich dem militärisch-industriellen Komplex zu neuen Aufträgen und frischen Kriegen zu verhelfen. Unsere gut behütete Wohlstandsgeneration ist damit komplett überfordert und torkelt maximal zerstreut bis schlafwandlerisch in eine immer größer werdende Wahrscheinlichkeit, dass Kriege plötzlich auch bei uns grausame Realität werden können und sich nicht mehr auf Fernsehbilder von ganz weit weg beschränken. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir einer Organisationsform abschwören, die sich inzwischen in die Lage versetzt hat, alles Leben zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort dieses blauen Planeten vernichten zu können, um sich in Folge selbst auszulöschen“, Henric D.
„Das Beschwören der Kriegsgefahr ist ein Ritual, das seit Jahren ins Leere läuft. Bei jedem größeren Konflikt hat die Linke (was immer das auch sein mag) den Dritten Weltkrieg prophezeit. Als Trump damit drohte, Nordkorea auszuradieren, hörte man nichts anderes als ‚Dritter Weltkrieg‘. (…) Im April 2018 feuerten die drei westlichen Atommächte Raketen auf Syrien als Vergeltung wegen angeblicher Chemieeinsätze Assads. Wieder musste der Dritte Weltkrieg herhalten, um die Bedrohung möglichst ernst erscheinen zu lassen. Das ist nun über ein Jahr her. Die Erde dreht sich immer noch. Gott sei Dank! (…)
Ich will nicht bestreiten, dass die Lage ernst ist. Durch das Vordringen der NATO nach Osten stehen ihre Truppen und Militärarsenal nur noch wenige Hundert Kilometer vor Moskau. Zu Zeiten des Kalten Krieges waren es noch gut 2.000. Dadurch sind die Vorwarnzeiten erheblich verkürzt worden, sodass aufgrund reduzierter Reaktionszeiten die Gefahr von Fehlentscheidungen unter Zeitdruck sich deutlich erhöht hat. Die Gefahr eines Krieges aus Versehen oder Fehleinschätzung der Lage ist wesentlich größer geworden. Diese Gefahr ist größer als die immer wieder an die Wand gemalte Kriegsgeilheit des Westens. Auch der Westen will keinen Krieg“, Rüdiger R.
„Ich halte es auch für wichtig, dass diese Themen immer und immer wieder aufgegriffen werden, aber was ich mir noch mehr wünschen würde, ist, dass wir Bürger endlich aus diesem hilflosen Zustand aufstehen, aber wie könnte so etwas funktionieren? (…) wie wäre es denn via Crowdfunding Geld zu sammeln, um gerichtlich gegen diese permanenten Rechtsverstöße und Ungerechtigkeiten unserer Regierenden vorzugehen. (…)
Wenn man dieses Thema unabhängig von politischer Verortung unter die Menschen bringt, würden sich sicher mehr als genügend Förderer finden, denn letztendlich betrifft es jeden, egal ob links, rechts oder sonst was. Genau so könnte man beispielsweise bei Kriegsphantasien unserer Regierenden vorgehen, denn auch hier wird permanent nicht nur deutsches Recht, nein auch internationales Recht gebrochen. Mit genügend Geld und guten Anwälten könnten wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Man könnte damit auch erreichen, dass so mancher Politiker noch einmal darüber nachdenkt, bevor er Geschenke von Lobbyisten annimmt. Man könnte sogar private Ermittler engagieren, die noch tiefer bohren, um den politischen Sumpf auszutrocknen und den Lobbyismus einzudämmen und man sollte auch strafrechtlich gegen die Verantwortlichen vorgehen“, Ralf G.
„Ich merke, dass immer mehr Menschen begreifen, was auf uns zukommt und dass wir uns dagegen wehren müssen“, Wolfgang B.
„Es ist leichter, das Fremde zu hassen, als das Vertraute. Bitte macht mit mir mal ein Gedankenexperiment. Zählt mal auf, wie viele Filme und Fernsehserien aus den USA ihr kennt. So. Und nun stellt das mal gegenüber gegen die Anzahl all der Filme und Fernsehserien, die ihr aus Russland oder China kennt. Na, fällt euch was auf? Auch in Sachen Musik kennt ihr sicher mehr aus den USA und anderen englischsprachigen Ländern als aus Russland oder China. Wir alle sind mit Filmen und Musik aus den USA aufgewachsen. Das ist uns sehr vertraut. Damit wurden wir indoktriniert. Mein Vorschlag: Spielt mehr russische und chinesische Musik. Musik verbindet (wenn es dafür nicht schon zu spät ist)“, Andreas F.
„NIE WIEDER KRIEG. Nicht gegen Russland und gegen niemanden!!!!! Es wird Zeit, dass den neoliberalen US-Strategen und ihren deutschen Kriegshetzern in den Massenmedien Einhalt geboten wird. Entlassen Sie solche Leute wie Herrn Kleber (ZDF) und seine Konsorten. Es darf nicht sein, dass mit unseren Steuergeldern Kriegshetze betrieben wird. Deutsche Soldaten gehören nach Deutschland und nicht an den Hindukusch“, Harald G.
„Wer mich zum Betrug, Diebstahl oder zur Untreue anstiften möchte, wird niemals ausreichend Gründe vorbringen können, mich gegen meine Natur zu richten. Weder einem totalen, noch einem Partikel großen Krieg stimme ich zu. Die Verpackung und zu welchem Zweck, ist für mich unerheblich. Bevor ich schwere Schuld erbe, schlage ich vorzeitig die Einwilligung zur Mittäterschaft an Verbrechen aus. Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von allen in Frage kommenden Bemühungen, kriegerischer Handlungen oder Vorbereitungen jeglicher Art. (…) Den Schluss, den ich aus der Geschichte für mein Land ziehe, ist Leid zu vermeiden und nicht zu verbreiten. (…) Meine Werte sind nicht käuflich und eine politische Haltung, die zu einem Krieg führen könnte, lehne ich energisch ab. Mit einer solchen Gesinnung möchte ich nicht verwechselt werden“, Ferenc W.
Diese und all die anderen Zuschriften, die wir auf den Aufruf hin erhielten, bestätigen, was Jens Wernicke sagt (1):
„Dieser Krieg wird nicht nur nicht in unserem Namen stattfinden — nein, wir vom Rubikon werden alle gemeinsam alles in unserer Macht Stehende tun, ihn zu verhindern.“
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.rubikon.news/artikel/die-ideologische-mobilmachung-2