In M. Night Shyamalans Horrordrama „The Village“ ist das Dorf Covington in vorindustrieller Zeit durch einen dichten Wald von der Außenwelt abgeschnitten. Die Dorfbewohner sind strikt dazu angehalten, diesen Wald und damit die Außenwelt nicht zu betreten. In diesem Forst hausen Kreaturen — die Unaussprechlichen —, die das Dorf im blutrünstigen Wahn heimsuchen, wenn sich auch nur ein Dorfbewohner in das dichte Gestrüpp hineinwagt.
Doch eines Tages zwingt die Not eine Dorfbewohnerin, den Wald zu durchqueren, um überlebenswichtige Medikamente für einen kranken Dorfbewohner zu besorgen. Auf der anderen Seite des Waldes stößt sie auf die Zivilisation des 21. Jahrhunderts und der Zuschauer erfährt, dass die Handlung des Films gar nicht im 19. Jahrhundert, sondern in der Gegenwart spielt. Der Twist am Ende des Streifens: Die ersten Siedler von Covington hatten sich in die tiefen Wälder eines gesponserten Reservates zurückgezogen, um sich von den Abgründen der modernen Großstädte zu isolieren, indem sie wieder so lebten wie die Menschen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die gefährlichen Wesen aus dem Wald waren immer nur verkleidete Dorfbewohner, die mit diesem abschreckenden Drohszenario die Illusion des Dorfes aufrechterhalten haben.
Im Jahr 2021 weist Deutschland eine gewisse Ähnlichkeit mit dem beschriebenen Covington auf, nur mit dem Unterschied, dass sich manche Parameter verschoben oder ganz umgekehrt haben. Deutschland ist nicht in einer vergangenen Epoche stehengeblieben, sondern in eine unsägliche Zukunft abgedriftet, in der eigentlich keiner wirklich sein möchte. In vielen Ländern der Welt ist die alte Normalität teilweise oder gänzlich wieder zurückgekehrt, mancherorts war diese nicht einmal weg. Deutsch-Convingtion wird ebenfalls durch die Illusion einer vermeintlichen Gefahr — der Corona-Cholera-Delta-Omega-Todesseuchenpest — in der Isolation gehalten. Wer die Gefahr anzweifelt — das Unaussprechliche äußert — wird sanktioniert.
Deutschland — ebenso wie einige andere Länder — verkümmert in einer medialen Bubble, die ihren Rezipienten suggeriert, die ganze Welt wäre noch im Covid-Lockdown befindlich, anderorts würde genau mit der gleichen Mäßigung gelockert wie hierzulande. Doch die Realität sieht anders aus in Ländern wie Mexiko, Costa Rica, Russland, China oder in mehr als zwanzig US-Bundesstaaten. Dort gibt es wenige bis gar keine Maßnahmen und die Menschen sterben trotzdem nicht weg wie die Fliegen. Unter den Einwohnern dieser Regionen gibt es — man will es gar nicht glauben — so etwas wie Fröhlichkeit und Ausgelassenheit. In einigen US-Bundesstaaten geht es sogar so weit, dass Impfpässe, Pflichtimpfungen und eine Maskenpflicht von den Gouverneuren verboten wurden. Weitere Länder folgen diesen Beispielen.
Der schwedische Weg wurde längst zu einer Autobahn und der deutsche zu einem Straßengraben.
Zu schön, um wahr zu sein?
Nun könnte man erleichtert aufatmen und sich denken: „Hach ja, die Deutschen mal wieder! Da gerieren sie sich wieder als Weltmeister der Regeltreue und des Gehorsams. Aber irgendwann müssen auch sie zur Vernunft kommen.“ Es sieht ganz danach aus, als würde die Welt wieder zur Besinnung kommen und dem irrigen Corona-Kult abschwören. Doch das Jahr 2020 sollte uns gelehrt haben, Hoffnungsschimmer am Horizont immer kritisch zu beäugen.
Was war im Frühling 2020 nicht alles zu vernehmen, insbesondere aus der Q-Anon-Ecke: Man solle sich jetzt gemütlich zurücklehnen — das sei alles Teil des großen Plans. Trump würde nun aufräumen, den Deep State austrocknen und die ganzen Verbrecher verhaften — inklusive den Papst, versteht sich. Was sich davon — mit einer solchen Überzeugung und Siegessicherheit verkündet — bewahrheitet hat, kann man heute sehen ... oder auch nicht.
Dass in manchen Teilen der Welt der Rechtsstaat oder gar demokratische Strukturen noch funktionstüchtig greifen und einen solch global orchestrierten Putsch abzufedern wissen, ist eine weitaus realistischere Annahme, als das Narrativ, wonach ein zum Messias erklärter Underdog-Präsident die Welt aus den Niederungen der teuflischen Welteliten befreit. Aber Letzteres hat uns gelehrt, frohe Botschaften kritisch aufzunehmen und sich nicht dazu verführen zu lassen, eine Nebelkerze mit dem Ende des Tunnels zu verwechseln.
In weiten Teilen der Welt kehren Normalität, Vernunft und Freiheit zurück? — Super! Dann weiß man ja, wohin man ins Exil gehen kann. Anscheinend ist die gesamte Welt dann doch nicht komplett in den Klauen der Davoser Clique, es gibt doch noch Fluchtmöglichkeiten. Aber wer nicht fliehen will oder kann, muss — mal wieder — ausharren, bis Deutschland erneut durch eine Gruppe wie auch immer gearteter Alliierter befreit wird. So könnte man mit Hoffnung über das Ende der neuen Normalität nachdenken.
Doch bleiben viele Fragen offen. Diese ergeben in der Summe ein großes „Aber“. Und dieses „Aber“ sollte kritische Menschen davon abhalten, vorzeitig den Champagnerkorken knallen zu lassen, um einen Toast auf die neue Freiheit auszusprechen.
Ist es vorstellbar, dass die Davoser Clique einfach tatenlos zusieht, wie ihr lang vorbereiteter, haarfein durchdachter Masterplan des Great Reset von einigen unwilligen Nationalstaaten vereitelt wird?
Dass die Truppe um Klaus Schwab mit Sicherheit nicht ohne Weiteres klein beigeben wird, soll aber nicht bedeuten, sie sei allmächtig und wäre imstande, sämtliche Geschicke der Welt zu lenken. Dann könnte man sich jegliche Emanzipationsversuche schenken. Um strategisch klug zu handeln, sollte man sich mit der Annahme beschäftigen, dass die weltweit zu beobachtenden Lockerungen Teil des Great-Reset-Plans sein könnten.
Kennen Sie den Aufbau von Schockszenen in Horrorfilmen? Das klassische Einmaleins, wie man Filmzuschauer schockiert, soll zum Verständnis der nachfolgenden Argumente kurz erläutert werden.
Eine Schockszene besteht aus drei Phasen:
- „Spannungsaufbau“,
- „(irreführende) Erleichterung“ und schließlich
- der „Schock“.
Ein anschauliches Beispiel liefert der nachfolgende Clip aus „Rampage“:
Die Soldaten zielen mit ihren Gewehren auf das Gebüsch, in der Erwartung, dass dort jederzeit das gesuchte Monster hervorkommt. Der Puls geht nach oben — Spannungsaufbau. Daraufhin springt eine Gruppe harmloser Elche hervor. Der Puls geht nach unten, da Fehlalarm — irreführende Erleichterung. Nun, da der Puls unten und die Protagonisten ebenso wie die Zuschauer nichts Böses ahnen, kann die dritte Phase — der Schock — wie eine Granate einschlagen. Das eigentliche Monster kommt schlagartig aus dem Off ins Bild.
Auf den Blitz folgt der Donner
Auf den Great-Reset-Plan übertragen: Befinden wir uns gerade in der zweiten Phase, auf die dann der Schock folgt? Sehen wir uns das im Nachfolgenden detaillierter an.
Anzunehmen, dass die gesamte Welt oder große Teile davon in den nächsten Wochen wieder dauerhaft zur alten Tagesordnung übergehen, ist eine Illusion. Walter van Rossum bezeichnet das, was wir derzeit erleben, als den „Wartesaal zur Apokalypse“.
Doch was hat die Brücken zur alten Normalität verbrannt, sodass wir zu dieser nicht mehr dauerhaft zurückkehren können? Das sind exemplarisch:
- die massive Verschuldung der Nationalstaaten und die damit einhergehende Hyperexplosion der weltweiten Geldmenge,
- das weltweit erfahrene Kollektivtraumata durch die Corona-Maßnahmen,
- die völlige Spaltung der Gesellschaft in Ländern wie Deutschland oder den USA,
- die sich nach wie vor an den Machthebeln befindlichen Eliten-Cliquen,
- die milliardenfache Injektion von bislang ungetesteten „Impfstoffen“, deren Nebenwirkung bis dato schon verheerend sind und deren weitere Folgen nur schwerlich absehbar sind.
Es zeigt sich, dass die Menschheit nicht zur alten Ordnung zurückkehren kann, als sei nichts gewesen. Und an dieser Stelle sei der oben beschriebene Aufbau von Schockszene um das „Diagramm des Zwangs“ von Albert Biedermann ergänzt.
Diagramm des Zwangs nach Albert Biedermann.
Gehen wir die sogenannte Coronakrise einmal anhand dieser Liste durch. Die Punkte lassen sich jeweils aufs Kleine wie auf das Große skaliert betrachten.
Zunächst wurden wir allesamt isoliert — Stichwort: #StayAtHome und Lockdown —, die Wahrnehmung wurde monopolisiert, indem die Altmedien der Regierung das Wort redeten und alternative Stimmen mundtot machten. Mit jedem weiteren Monat, in dem die Maßnahmen ins Land zogen, machten sich Erschöpfung und Entkräftung breit. Wer sich dagegen aufbäumte, die Regeln nicht einhielt, wurde mit Strafe und Gewalt bedroht. Und im Sommer 2020 gab es dann gelegentliche Zugeständnisse, die ein Ende des Irrsinns suggerierten, der dann im Herbst umso härter zurückkam. Die Bürger erfuhren Demütigung und Erniedrigung durch noch restriktivere Maßnahmen. Nun befinden wir uns gewissermaßen in einer sich wiederholenden Spirale zwischen Stufe 4 und 6.
Sehen wir uns Stufe 5 genauer an. Im Jahr 2020 erfolgten die gelegentlichen Zugeständnisse in Form von Lockerungen der Maßnahmen im Sommer und bewegten sich innerhalb des Corona-Narratives.
Doch was wäre, wenn die derzeitigen Lockerungen oder gänzlichen Aufhebungen der Lockdown-Maßnahmen ebenfalls nur Teil der „gelegentlichen Zugeständnisse“ sind? Nur eben höher skaliert, sodass später noch viel kolossalere Freiheitseinschränkungen folgen — und das unter einem anderen Vorwand? Stichwort: Klimawandel?
Vielfach wurde im Mainstream-Diskurs der Vorschlag eingebracht, die ersten Gedankenkrümel gestreut, wonach die in der „Pandemie“ nun erprobten Konzepte der Freiheitseinschränkungen doch ebenso zur Bekämpfung des Klimawandels angewendet werden könnten. Die Juristin Karolin Ahrens wies in dem sehr lesenswerten Artikel darauf hin, dass der Klimawandel der nächste Vorwand sein wird, um die Freiheitsrechte noch mehr einzuschränken. Beim World Business Council for Sustainable Development — eine Lobby-Organisation mit rund 200 Vorständen namhafter Konzerne — denkt man schon ganz laut über Klimalockdowns nach.
Was wäre nun — das ist natürlich spekulativ und „nur“ eine Theorie, die hier zur Debatte gestellt werden soll —, wenn diese ganzen weltweiten Lockerungen nur eines von diesen „gelegentlichen Zugeständnissen“ sind, ehe dann über den Hebel „Klimawandelbekämpfung“ die Leine weltweit mit aller Härte und totalitärer Brachialgewalt angezogen wird? Auf das Thema „Klimawandel“ (1) wurde die Menschheit im Jahr 2019 bereits konditioniert, als freitags weltweit Schülerinnen und Schüler gegen CO2-Konzentrationen auf der Straße hüpften. Das Thema „Klimawandel“ ist eine Art Programm, das in seiner Grundstruktur 2018/19 in das öffentliche Bewusstsein gerückt wurde. 2020/21 wurde die Menschheit auf Freiheitseinschränkungen gedrillt. Ab 2022 könnten nun beides, Programm und Konditionierung, miteinander verknüpft werden; die Klimawandelbekämpfung mit den Methoden der „Corona-Pandemie“.
Darüber hinaus bestehen bereits zahlreiche Parallelstrukturen. So gibt es die Leugner-Variable. Das X dieser Variable kann beliebig mit „Klima“ oder „Corona“ belegt werden. Widersprüche und Zweifel an den jeweiligen Narrativen werden automatisch dem rechten Lager zugeordnet. Zuwiderhandlungen gegen Handlungsmaximen, die sich aus der — vermeintlichen — Handlungsnotwendigkeit ergeben, werden mit Attributen wie „unsolidarisch“ oder „egoistisch“ versehen.
Kurz auf den Punkt gebracht: Achtsamkeit ist gegenüber den weltweiten Lockerungen geboten. Was aussieht wie ein Ende, die Vereitelung eines weltweiten Corona-Putschversuchs, könnte nur ein Ablenkungsmanöver sein, ehe der eigentliche Putsch im Namen des Klimawandels erfolgt. Frei nach Theodor Adorno könnte man sagen: „Es gibt keine alte Normalität in der Neuen“. Die alte Normalität mag zahlreiche und aus heutiger Sicht verlockende Bequemlichkeiten bereitgehalten haben. Doch ein Rückzug in diese Normalität ist langfristig nicht erstrebenswert, weil diese alte Normalität ebenso langfristig auf die heutige „neue Normalität“ hingewirkt hat.
Wir befinden uns in einer Zeitenwende, an einem Scheideweg, an dessen Gabelung sich entscheidet, ob die „Raupe Menschheit“ sich in einen Wurm oder in einen Schmetterling verwandelt. Ein einfaches Zurück in die alte Normalität bedeutet Stillstand und damit den Tod.
Mut, Einsatzbereitschaft und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem sind die wichtigsten Werkzeuge. Damit können wir das Schlechte aus der neuen Normalität auf den historischen Scheiterhaufen werfen und im Gegenzug das Beste aus der alten Normalität in eine bessere, lebenswertere und freiere Gesellschaft überführen.
Quellen und Anmerkungen:
(1) In Bezug auf den Klimawandel soll gar nicht in Abrede gestellt werden, dass die Erde durch das Handeln der zivilisierten Menschheit erheblichen Schaden nimmt. Ökokatastrophen sind real und können nicht von der Hand gewiesen werden. Allerdings ist es von erheblicher Bedeutung, klar zwischen ernst gemeintem, entideologisiertem Engagement zum Schutz unseres Planeten einerseits und dem instrumentalisierten Pseudo-Umweltschutz im Sinne eines von Eliteninteressen gesteuerten Green New Deal andererseits zu differenzieren. Letzterer hat in erster Linie die Unterdrückung und Überwachung der Menschheit unter dem Deckmantel des Klimaschutzes im Sinne. Sicherlich liegt es auch im Interesse der Machteliten, den Planeten bis zu einem gewissen Grad lebenswert zu halten, um selber noch auf diesem leben zu können.