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Faktenfinder betreibt faktenfreie antirussische Hetze

Faktenfinder betreibt faktenfreie antirussische Hetze

Fake News in der ARD.

Richtig, sie schreibt, dass da nichts ist, der Kaiser aber trotzdem sein Recht nicht verloren habe - und wie gemein das doch im Grunde sei:

"Die Sorgen waren groß, dass Russland Einfluss auf den Wahlkampf in Frankreich nehmen würde. Doch angekündigte Enthüllungen blieben bislang aus. Sichtbar ist jedoch eine langfristige Strategie.“

Die Sorgen waren groß? Nein. Die Journaille hat hemmungslos und faktenfrei Ängste inszeniert vor russischen Cyberattacken auf die „freien Wahlen" im Westen, u.a. in Frankreich. Sie hat diese Ängste geschürt, hat stromlinienförnige Politiker davon tönen lassen, sie damit zitiert und das Ganze maßlos aufgeblasen. Antirussische Hetze, und wer da Henne und wer Ei spielte, bleibt gleichgültig angesichts dieser widerlichen Kumpanei von Politik und Medien. Appelle, Maß und Vernunft zu wahren wurden bestenfalls überhört, häufiger aber niedergebügelt von Medienbossen, die ihr eigenes Narrativ der Öffentlichkeit als das allein richtige Weltbild aufzwingen wollen.

(Nicht nur) russische Journalisten haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht russische Produkte seien, die Einfluss auf Wahlverläufe im Westen nehmen, sondern allenfalls die Enthüllungen von WikiLeaks &Co über das Unwesen, das Politiker, Banker, Militärs und Geheimdienstler treiben. Ob solche Enthüllungen erfolgen, welchen Wert sie haben und welche Wirkung sie erzielen, liege nicht in in russischer Hand.

„Sichtbar ist eine langfristige Strategie“, schreibt Stöber. Ach ja? Keine Fakten erkennbar, aber dahinter steckt eine Strategie? Welche Art Brille braucht man für diesen Durchblick? Die Russen nehmen Einfluss auf Wahlen im Westen – solcher Schwachsinn ist ARD-aktuell-Standard. Noam Chomsky, Sprachforscher und Philosoph von Weltrang, im Gespräch mit dem Österreichischen Rundfunk:

„Worauf konzentrieren sie sich? Nicht darauf, wie etwa Arbeitnehmerrechte ausgehöhlt werden oder auf den Klimawandel. Sie konzentrieren sich auf die triviale Frage, ob die Russen versucht haben, in den heiligen amerikanischen Wahlprozess einzugreifen, während die halbe Welt darüber in Gelächter ausbricht. Schauen Sie sich an, wo die USA überall nicht nur Wahlen manipuliert, sondern Regierungen gestürzt haben!“

Stöber, journalistische Vorfeldaktivistin bei den antirussischen Kampagnen der ARD-aktuell, war auf Faktensuche und fand keine Fakten. Ersatzweise wirft sie mit Dreck. Häuft einen Berg Stuss, Spekulation und argumentationsfreie Interpretation auf. Ihr kompletter Beitrag auf Tagesschau.de ist ohne eine einzige handfeste neue Information, steckt dafür aber voller Gerüchte. Dürftige Querbezüge ohne sicheres Fundament: „Vom russischen Staat für Kommentare und Aussagen im Internet bezahlte Trolle“ halluziniert die Autorin herbei, und unter Bezug auf „nachweisbare“ Fälle zitiert Stöber die Frage einer Französin, warum solche Schreiberlinge nicht auch für Agitation in umgekehrter Richtung (also gegen Putin) beauftragt und bezahlt würden; die Sprecherin erwähne als Vorbild einen russischen Studenten in Kanada, der bei Facebook unter falschem Namen nichts anderes tue, als auf Englisch die Politik von US-Präsident Donald Trump zu loben und dessen Vorgänger Barack Obama zu attackieren.

Wie borniert muss eine ARD-Journalistin sein, solche billigen Geschichten aus zweiter Hand zu erzählen und (sich) nicht selbst darin zu erkennen? Sich nicht dran zu erinnern, dass laut Recherchen der US-Weltagentur AP das Pentagon über 27.000 Personen verfügt, die ausschließlich für die Öffentlichkeitsarbeit (PR, Werbung, Rekrutierung) zuständig sind? Nur dazu da, das Image der USA aufzupolieren? Dass diese ungeheure PR-Maschinerie des US-Militärs die amerikanischen Steuerzahler jährlich 4,7 Milliarden Dollar kostet? Und dass an dieser und anderen staatlichen Maschinerien des Westens (Achtung: Bundespresseamt Berlin!) Heerscharen von Journalisten hängen, unter anderem auch die der ARD? Leute, deren berufliche Realität sich prinzipiell nicht von dem unterscheidet, was sie über die „russischen Trolle“ zusammenfantasieren?

Silvia Stöber: Augen zu und durch. Schreiben ohne Faktenkenntnisse. So geht das, wenn man nichts zu bieten hat als die Bereitschaft, im Chor russlandfeindlicher Stimmungsmacher mitzusingen. Mit den Programmrichtlinien, den Programmgrundsätzen, dem Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist das zwar nicht vereinbar. Aber wen kümmert das schon, wenn selbst gestandenen Rundfunkträten nicht mehr auffällt, welche grundsätzliche Peinlichkeit das Institut „Faktenfinder“ im Gebäudekomplex eines Nachrichtensenders darstellt – und welch einen Offenbarungseid, dass die Chefredaktion ARD-aktuell sich einen „Qualitätsmanager“ zulegen zu müssen meint.

"Über eine russische Einflussnahme habe es bislang mehr Mutmaßungen als greifbare Anzeichen gegeben, sagt der Journalist Benoît Vitkine von der Zeitung "Le Monde". "Es gibt keine sichtbaren und zielgerichteten Handlungen."

S. Stöber fand, sie stellt es selbst fest, keine Fakten, aber sie erkennt hinter dem Nichts eine böse russische Strategie. Sie fand einen Kollegen, der auch keine Fakten gefunden hatte und zitiert diesen Kollegen als Faktenersatz. „Mehr Mutmaßungen als greifbare Anzeichen“? Falsch! Nur Mutmaßungen und null greifbare Anzeichen hätte es korrekt heißen müssen.

Auszüge aus Leserkommentaren auf tagesschau.de:

"Ich verstehe diesen eingeräumten Faktenfinder der TS nicht! Ich verstehe auch den Text von Frau Stöber nicht! Was bitte hat dieser geschriebene Text, m.E. noch dazu ein schlechter, in diesem Faktenfinder zu suchen? Wo wird denn hier ein Fakt präsentiert, dass das offizielle Russland in irgendeiner Form Einfluss auf die Wahlen in Frankreich nimmt? [...]

Keinerlei Fakten, kaum Informationsgehalt - schade, dass die Russlandberichterstattung sich weiterhin auf unterirdischem Niveau bewegt. [...]

[...] selbst die Geheimdienste in diesem seltsamen Schreiben können keine Fakten finden die belegen, dass Russland eine Kampagne führt. Nichts desto Trotz darf Frau Stöber hier Kommentare als Fakten verkaufen. [...]"

Stöber darf. Faktenfrei für den Faktenfinder. Und gegen das Publikumsinteresse an verwertbaren Nachrichten, an journalistischem Bemühen um Objektivität. Die Rezipienten solchen Faktenfinder-Drecks dürfen sich beschmutzt fühlen. Der Zeitgeist, der Chefredakteur und der Rundfunkrat honorieren solchen rückgratlosen Journalismus. Und die Zuschauer zahlen dafür.

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