Ich bin im Oktober 1945 geboren. Meine Eltern haben immer gesagt: „Über diese Zeiten spricht man nicht.“ Mein Vater ist gestorben, als ich 15 war. Und heute wiederholt sich etwas, etwas, was uns so klein sein lässt, etwas, wo wir das Materielle vorschieben, um damit unsere wirklichen geistigen Qualitäten zu verbauen, aus der Angst, wir können es nicht verkraften, der Angst, nicht damit fertig zu werden, daran zu zerbrechen. Dabei würde es uns weit über alles erheben, glücklich machen, frei!
Wir, das heißt eigentlich ich, waren/sind auf der Flucht — vor was? Wir zum Beispiel, meine Familie und ich, sind 2005 der Eingebung „Das geht hier nicht gut“ gefolgt und haben Deutschland verlassen.
Wir haben diesen Schritt nie in der Tiefe in der Familie besprochen, wir sind einfach gegangen. Wir haben uns jetzt seit fast 16 Jahren mit Sachthemen „zugemüllt“. Dabei geht es nicht um die Frage, ob diese Entscheidung gut oder schlecht, richtig oder falsch war, sondern es geht um die Energie, die geistige Tiefe, die menschliche Qualität, um die Wertschätzung für sich selbst und die anderen.
Bin ich ein materialistisch Getriebener, oder bin ich ein geistiges Geschöpf? Kann sich dieses Geschöpf in Liebe, in Fürsorge um seine Kinder, seine Familie, seine Freunde kümmern, mit ihnen fühlen? Oder muss dieser „Getriebene“ sich jeden Tag Wichtigkeiten vorspielen und muss und muss, um sich zu spüren? Gibt es nur noch Oberfläche, wurde uns alles Geistige aus dem Gehirn gebombt oder — wie jetzt — gespritzt?
Hat das Materielle, das Finanzsystem nun höchsten Wert für uns? Sind wir wirklich vom Wesen zum Fleisch geworden, sodass die Egos des Materialismus uns steuern und uns in Angst und Schrecken halten können? Was hat das Leben des Fleisches uns denn zu bieten? Ist nicht alles Wesenhafte leichter, schöner, beweglicher, liebevoller?
Ja, ich hebe ab, aber was bleibt mir Mensch denn noch, wenn alles nur noch Geld und „ich brauche“ ist. Wenn doch alles nur noch Status und Macht ist und ich entweder vollkorrumpierter Sklave oder die ausführende Marionette bin.
Was haben intelligente Menschen dann noch zu verlieren? Alles: Würde, Freiheit, Ehre, geistige Unabhängigkeit, Wertschätzung.
Es ist wohl so, dass wir alle 70 oder 100 Jahre oder vielleicht auch nur 30 Jahre völlig degenerieren, uns gegenseitig denunzieren, verurteilen, belügen, verraten, korrumpieren, letztendlich uns gegenseitig abschlachten, immer perfider, immer hinterhältiger. Wir treiben uns in Kriege, nutzen Propaganda und Geld und nutzen neue Waffen, jetzt die Spritze, um Materie zu erhalten und den Menschen zu vernichten, damit einige wenige die Materie und die Macht für sich haben — damit sie Teufel-Gott spielen können. Das Geistige muss weg. Die Intelligenz des Menschen muss der dumpfen Gewalt weichen.
All das zu erkennen, und dass sich das aus dem wuchernden Neiddenken wie ein Krebs immer wieder neu entwickelt, hat mir dieses Buch „Michaela“ von Ina Seidel (1) gezeigt, aus dem ich hier zwei Zitate bringe:
„Ich sehe ein, dass es grotesk erscheinen muss, dies auf die heute in Deutschland führenden Leute anzuwenden, aber es ist die einzige Erklärung, die ich für das ungläubige Zaudern habe, mit dem ich mich bis vor Kurzem weigerte, die furchtbare Realität zuzugeben, dass es in Deutschland nicht um einen elementaren Ausbruchs des Willens zu innerer Erneuerung und um vorübergehende gewaltsame Begleiterscheinungen dieses Vorganges handele, sondern um eine mit satanischer Systematik vorgetriebene Verwandlung von etwas Lebendigem und Beseeltem in eine Maschinerie, die in grauenhafter Selbstverzweckung weitermahlen muss, wenn sie nicht durch höhere Mächte zerschlagen wird. (…)
So frage ich mich jetzt, ob diese den Deutschen seit mehr als einem halben Jahrhundert anerzogene Fähigkeit, bei aller Wahrung seiner persönlichen Meinung doch gelegentlich jede Verstandestätigkeit automatisch abzustellen und sich wie eine Marionette zu benehmen, einfach etwas wie eine Schutzfärbung zur Wahrung des Privatlebens darstellte.“
Wir Menschen können das Wachsen der Geschwüre beenden, wenn wir bereit sind, die Gesetze der Natur zu achten und zu befolgen; uns einer Disziplin zu verschreiben, die wir von der Natur und den Tieren wieder lernen können; unser Denken zu verändern, durch eine wirklich gesunde Ernährung, durch die Abkehr von Strahlungen, die unsere geistigen Frequenzen stören und zerstören. Wenn wir der Bequemlichkeit und unserer Selbsterhöhung, unserem Machtanspruch, Herr der Erde zu sein, entsagen. Wenn wir alle auch „Nein“ sagen können, wenn man uns zu Marionetten, Sklaven machen will. Wir sind freie Wesen in einer freien Gemeinschaft.
Wir sind Teil der Natur und damit Teil eines Kreislaufs und damit auch Teil von Übergängen von der Manifestation zum Feinstofflichen.
Wir könnten so glücklich sein in der jeweiligen Verfassung, im JETZT, wären wir nicht immer auf der Flucht oder meinten, woanders sein zu müssen. Es ist immer falsch und nie genug — im Teufelsreich!
Nehmen wir sie an, nehmen wir sie ernst, die Erkenntnis aus einem „alten“ Buch, von einem „alten“ Mann.
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Quellen und Anmerkungen:
(1) Seidel, Ina: Michaela. Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1962
Website des Autors: http://www.erfolgsgut.de/category/menschbeweger/