Bei fast jeder Erfahrung, die das Andersweltliche streift oder „von drüben“ durchstimmt ist, gibt es die Klippe der Selbstüberhöhung, der vorschnellen Deutung am Leitfaden einer bestimmten Weltbildvorgabe, des religiösen Wahns und Eifers. Dies ist nicht selten damit verbunden, dass aus dem Erlebten eine Art Privatmythologie abgeleitet wird, die auch für andere verbindlich werden soll. Die Möglichkeiten, sich selbst und andere zu täuschen, sind kaum auszuloten, was auch für die Wissenschaften gilt.
Auf dem Gebiet der transpersonalen Erfahrungen ist die Versuchung besonders groß, den kühlen Blick auf sich selbst aufzugeben und jedwede Skepsis, jeden Zweifel, jede nüchterne Selbstermahnung für entbehrlich zu halten. Aber jede Peak experience ist irgendwann einmal zu Ende, jede Ekstase verweht, jeder „Durchbruch“ wird zur Erinnerung. Was dann? Wie tragfähig, dauerhaft belastbar und integrierbar ist die „Gipfelerfahrung“, wenn die Tage und Wochen weiterlaufen und der Himmel sich seither nicht wieder geöffnet hat? Wo bleibt der transpersonale Morgen, der wie eine andere Sonne aufsteigt, uns anrührt und uns wirklich meint?
Wenn man davon ausgeht, dass Sprache als solche immer schon Interpretation ist, dann kann man vielleicht noch einen Schritt weiter gehen und die These wagen: Man erlebt nur das, was man weiß. Der kulturelle Kontext der Sprache prägt unweigerlich die innere Logik des Sprechens, des Benennens der Phänomene und die Aura der Wörter. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir auf das kulturell Übergreifende und in diesem Sinn Universelle gänzlich verzichten müssten. Auch dieses Universelle und „Menschheitliche“ ist real und zeitigt Wirkungen, ohne die eine kulturübergreifende Kommunikation zwischen Menschen nicht möglich wäre. Hinzu kommt, dass das Bewusstsein, das sich unter anderem in Sprache ausdrückt, evolviert, also Stufen und Ebenen durchläuft, und dies sowohl kollektiv als auch auf den Einzelnen bezogen. Die jeweilige Stufe oder Ebene der Bewusstseinsentwicklung prägt auch die Sprache und die über sie zu leistende Interpretation.
Hierbei ist es nicht unbedingt erforderlich, die Formalismen der integralen Bewusstseinsdeutung in Gänze zur Kenntnis zu nehmen, wie sie Jean Gebser, Ken Wilber und andere ausdifferenziert haben. Es liegt auf der Hand, dass ein Stufen- oder Ebenen-Formalismus zur Verselbstständigung neigt. Dabei gerät das im weiten Sinn als transpersonal Erlebte und Erfahrene in seiner Lebendigkeit und Unwiederholbarkeit leicht aus dem Blick. Gerade um diese unwiederholbare Lebendigkeit ist es mir aber zu tun. Sie ins Zentrum zu rücken, erscheint mir unverzichtbar. Alles auf Stufen und Ebenen bezogene Einordnen oder Kategorisieren, das partiell durchaus geboten sein kann, ist demgegenüber sekundär.
Die Erfahrungen mit psychoaktiven Stoffen wie LSD haben gezeigt, dass transpersonale, das gängige Koordinatensystem aushebelnde Öffnungen zunächst als „ekstatische Kicks“ erlebt werden. Das Bedürfnis, sich über das Erlebte Rechenschaft abzulegen, es zu begreifen und auch sprachlich-kulturell zu erschließen, folgt erst allmählich nach.
Ab den 1960er-Jahren geschah dies häufig über das Studium spiritueller Texte aus dem asiatischen Raum. Nicht wenige wurden über die Triggerdroge LSD zu tantrischen Buddhisten. Als eines der Grundlagenbücher des tibetischen Buddhismus stand das „Bardo Thödol“ lange Zeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit; die Schauungen Swedenborgs, Dantes und sonstiger „Anderswelt-Reisender“ der westlichen Kultur fanden hingegen kaum Beachtung.
Ganz generell sind die großen spirituellen Texte zwar wunderbare Helfer und Wegweiser, aber sie können auch einengend wirken, weil sie starke Vorgaben machen und von metaphysischen Prämissen ausgehen, die in der Regel den Erfahrungsradius des lesenden Adepten überschreiten. „Shoes and mind are to be left at the gate“, hieß es einst bei Bhagwan in Poona. Dies sollte kritisch reflektiert werden, sowohl bei Gurus als auch bei spirituellen Texten, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.
Anderswelt-Erfahrungen werfen per se das Problem der Unterscheidung von Wissen und Glauben auf. Für Montaigne war „Que sais-je?“ („Was weiß ich?“) eine zentrale Frage. Kant fragte: „Was kann ich wissen?“, und seine Antwort in der „Kritik der reinen Vernunft“ war nicht eben ermutigend …
Was weiß ich also wirklich in der Tiefe und aus der eigenen Erfahrung heraus? Empirie, wie sie die Naturwissenschaft versteht, ist etwas grundsätzlich anderes, weil primär im Außen angesiedelt. Das macht ihren Erfolg aus: Sie ist machtförmig und subjektblind, sogar blind für ihre eigenen metaphysischen Voraussetzungen.
Bewusstseinsreisen in die Anderswelt oder deren Nähe sind offenbar die tiefste beziehungsweise höchste Erfahrung, die ein Mensch überhaupt machen kann, auch deshalb, weil sie im Extremfall in die Zone jenseits des Todes und vor der Geburt beziehungsweise der sogenannten Empfängnis führen, also in unseren Quellgrund. Den Gegensatz zu dieser lebendigen Eigenerfahrung, die immer ein existenzielles Widerfahrnis ist, bildet das Gehörte, Angelesene und Geraunte, das allseits Behauptete, von Autoritäten Verkündete oder Sanktionierte, das „on dit“ („man sagt“) des Kollektivs. Aber ist der Einzelne im Regelfall nicht damit überfordert, das Eigene und aus der eigenen Tiefenerfahrung Gespeiste klar von dem zu scheiden, was ihm von außen und von anderen, von den Wissenschaftlern, den Gurus und den Medien zugetragen wird?
Hat nicht fast jeder seine Peergroup, die seine Meinungen und Überzeugungen aus- und auch zurichtet? Wer sich heute auf die Suche nach der Anderswelt begibt und dabei aus gutem Grund Drogen meidet, wird schnell begreifen, auf welches Wagnis er sich da einlässt: Es gibt keinen Zugang „nach drüben“, der selbstevident und so überzeugend ist, dass er über jeden Einwand erhaben wäre. Jeder Weg birgt Gefahren und Risiken, die man nicht kleinreden kann und sollte. Der Verdacht, möglicherweise in die Irre geleitet zu werden und einem Wahn nachzustreben, ist niemals ganz auszulöschen. Dazu gibt es den Zweifel an der Wirklichkeit des Andersweltlichen überhaupt. So sehr die Sehnsucht zieht und treibt, vielleicht unterliegt man ja doch nur einer Täuschung und folgt einem Irrlicht? Es gibt schließlich kaum eine Wahnvorstellung, die nicht glühende Anhänger findet.
Eine klare Unterscheidung zwischen Offenbarung und Wahn ist sicher wünschenswert, aber häufig nicht durchführbar. Ich erinnere mich an einen Vortrag des jungianischen Psychologen James Hillman mit dem Titel „On paranoia“ auf der Eranos-Tagung 1985, in dem er die radikale These vertrat, dass es keine Möglichkeit gebe, Revelation (Offenbarung) und Delusion (Wahn) trennscharf und eindeutig voneinander zu unterscheiden. So weit muss man zwar nicht gehen, gleichwohl aber liegt hier ein Problem vor, mit dem wir es uns nicht zu leicht machen dürfen. Es gilt, den hier vorliegenden Schwierigkeiten gerecht zu werden.
Der große Zen-Meister Hakuin hielt den Zweifel für eine der drei Säulen des Weges; die anderen beiden waren für ihn das Vertrauen und die nie erlahmende Bemühung. Auch ich halte diese Triade für unverzichtbar. Der Zweifel sollte nicht dominieren, aber ohne ihn landet man schnell in einer dogmatischen Selbstgewissheit, die sich gegen Einwände und Gegenargumente immunisiert. Es ist grundsätzlich heilsam, die stärksten Argumente gegen die eigene Sache nicht dem Gegner zu überlassen.
Wie übergreifend verbindlich können Kriterien zur Kommunikation von Anderswelterfahrungen sein? An dieser Stelle kommt — in Parallele zur Political Correctness — eine spiritual Correctness ins Spiel, die Regeln vorgibt und zugleich als deren Grenzwächter fungiert. Es gilt hier, sich einer Art „Landnahme“ der abstrakten Naturwissenschaft bewusst zu sein, von deren global ungebrochener Autorität und Macht sowohl die Megatechnik als auch die vielfältigen digitalen Welten und Simulationen abhängig sind, die mit ungeheurer Sogwirkung unzählige Menschen in Atem halten: Plötzlich wird die Anderswelt zum digital fabrizierten Cyberspace, dessen Schemen und Gespenster sich längst in die Bewusstseinswelten des modernen Menschen eingenistet, ja geradezu dort verankert haben.
Digitale Prozesse und Bilder, auch im Grenzbereich von Science-Fiction, Fantasy und Simulation, haben einen erheblichen Teil der Innenwelt des Einzelnen und des Kollektivs kolonisiert. Dies muss man heute in Rechnung stellen, wenn man von der Anderswelt spricht; wenn diese zum Gegenstand vertieften Nachdenkens gemacht und im Rahmen einer „anderen Bildung“ in den Fokus gerückt werden soll. Resignation ist nicht geboten, Naivität wäre jedoch sträflich.
Das Verhältnis von Wissen und Glauben berührt eine der heikelsten Zonen der herrschenden Bewusstseinsverfassung. Nicht nur, weil hier — vergröbert gesagt — Wissenschaft gegen Religion steht, sondern auch, weil der „sichere Boden“ der technisch-machtförmigen und mathematischen Naturwissenschaft nur in einem äußerst engen Rahmen existiert.
Der überwiegende Teil der Naturwissenschaft ist hochgradig spekulativ; die Mainstream-Kosmologie ist richtungsmäßig projektive Psycho-Kosmologie, die als Wissen ausgegeben und vehement verteidigt wird. Wenn wir aber die Mainstream-Kosmologie aufgeben, wohin geraten wir dann? Diese Frage lässt sich nur im Bezugsfeld einer „anderen Naturwissenschaft“ beantworten, innerhalb derer auch jene Sphäre, die man als „kosmische Anderswelt“ bezeichnen könnte, ihren Ort hat. Dass Derartiges nicht „denkbar“ ist im Machtbereich des „megatechnischen Pharao“, wie ich die technisch-mathematischen und abstrakten Systeme nenne, die den Erdball umspannen und beherrschen, liegt auf der Hand.
Sollte man die Frage nach der ontologischen Wahrheit und Wirklichkeit der anderen und höheren Bewusstseinszustände und damit der Anderswelt vielleicht auf sich beruhen lassen? Muss etwas „wirklich wahr“ sein, was als machtvolle und erschütternde Größe in meinem Bewusstsein steht? Hier hängt alles daran, was mit „Wirklichkeit“ und „Wahrheit“ gemeint ist. Auch das „nur Subjektive“ ist ja für das erlebende Ich real und damit auf eine schwer begreifbare Weise mit dem Ganzen verrechnet. Es ist kein Nirgendwo im absoluten Sinn, sondern notwendiger Teil des „großen Spiels“. Damit können wir uns jedoch nicht zufriedengeben; uns muss die „Wirklichkeit“ interessieren, auch wenn ich es für müßig, ja für fast unmöglich halte, diese zu definieren. Auf dieselben Schwierigkeiten treffen wir übrigens auch bei Versuchen zur Definition von „Bewusstsein“. Das Beste, was wir hier sagen können, ist vielleicht dies: Wir sind gestaltgewordenes Bewusstsein; wir leben und atmen im allgegenwärtigen Fluidum des Bewusstseins, ohne das wir keinen Wimpernschlag lang existieren könnten. Wir leben und atmen im Rhythmus der Weltseele.
Ich glaube, dass jeder tiefere Mensch wissen will, wer er ist. Dazu gehören integral die Fragen „Wo bin ich?“ und „Wann bin ich?“ Besonders die letztere Frage hört sich seltsam an; sie irritiert, ja mag auf Abwehr stoßen. Es ist befremdlich, dass die existenzielle Frage „Wer bin ich?“ meist abgekoppelt wird von der Wo-Frage und der Wann-Frage. Dies könnte ein Erbe der idealistischen Philosophie sein, in der die metaphysische Heimat des Menschen als ort- und zeitlos imaginiert wird, was wiederum mit dem Unvermögen des abendländischen Denkens in seinen einflussreichsten Vertretern zusammenhängt, der Herausforderung durch den Kopernikanismus adäquat zu begegnen: Nicht nur die Erde, sondern auch die Menschen auf ihr sind mit Kopernikus eigentümlich ortlos geworden. Der immer weiterreichende, unendliche Raum als bloßes Außen bekommt uns nicht.
Im umfassend lebendigen Weltseele-Raum haben Erde und Mensch hingegen einen tieferen Ort. Die Wo-Frage und die Wann-Frage sind von der Frage nach der tiefsten Identität nicht abzukoppeln: Ich will wissen, wer ich bin, wo ich bin und wann ich bin. Es gibt ein tieferes Wo als den über die Außenweltkoordinaten erschließbaren Ort, wie es auch ein tieferes beziehungsweise höheres Wann gibt als das Datum des Kalenders der abendländischen Zeitrechnung. Und es gibt ein tieferes beziehungsweise höheres Ich-bin als das meiner vordergründig abrufbaren Biografie und der familiären, sozialen, epochalen und sprachlich-kulturellen Zusammenhänge.
Hinter diesem kleinen Ich-bin wirkt und webt das große ICH-BIN des kosmischen Anthropos, des eigentlichen und immer gemeinten Menschen, der sich an sich (an SICH) erinnert, und dies in dem Wissen, dass jedes ICH-BIN des kleinen Ich-bin bedarf, um sich (SICH) zu manifestieren. Ohne das kleine Ich kann das große ICH nicht zu sich selbst kommen. Jede authentische Anderswelt-Näherung enthüllt etwas von dieser integralen Dreiheit von höherer Identität, höherem Raum und höherer Zeit.
Die sogenannten veränderten Bewusstseinszustände, sofern sie nicht regressiv sind und ins Untersinnliche hineinreißen, sind höhere als die zur Alltagsorientierung geeigneten und vom Verstand gesteuerten Zustände.
Dies ist aber nicht als Abwertung der Letzteren zu verstehen: Ohne solide Verankerung im alltagstauglichen Hier und Jetzt ist jedes Streben nach andersweltlicher Transzendierung bedenklich.
Die Zugänge zur Anderswelt sind von den Flammen des Trugs und des Wahns umgürtet. Von dem erwähnten Zugang als Gnadenakt einmal abgesehen, gilt immer die Devise, dass man sein Ticket auch bezahlen muss: Du kannst reisen, wenn du es denn vermagst, aber umsonst ist diese Reise nicht zu haben. Dies sollte bedacht werden. Die Anderswelt ist kein einfach so zu besuchendes Land. Schlichte Neugier und der übliche wissenschaftliche Forschungsdrang führen hier nicht sehr weit. Das kaum ernsthaft zu leugnende Scheitern der Parapsychologie ist dafür ein lehrreiches Exemplum. Die Anderswelt will und kann ebenfalls nicht im üblichen Verständnis erobert werden.
Zugleich gilt aber auch: Wir sind immer schon „dort“. Wir sind in der Tiefe Anderswelt-Wesen. Wir wurzeln in dieser primordialen Wirklichkeit, haben sie nie verlassen und können sie auch gar nicht verlassen, wohl aber uns an sie erinnern.
Anamnesis oder kosmische Tiefenerinnerung ist ein guter Wegweiser. Ohne Anamnesis kann nichts erkannt werden, was irgend von Wert ist. Ohne Anamnesis sind wir geistig-kosmisch und metaphysisch verloren.
Das große Selbst relativiert und fundamentiert das kleine Selbst und gibt ihm seine andersweltliche Verankerung. Ähnliches gilt für die höhere Zeit und den höheren Raum, die mit den abstrakten „höheren Dimensionen“ der Mathematiker nichts gemein haben. Die andersweltliche Raum-Zeit gibt dem Menschen seinen angestammten Ort und das ihn ermöglichende höhere Wann, also den metaphysischen Zeit-Ort in einer geistig-kosmischen Konstellation, die auch die herkömmliche Astrologie weit übersteigt.
Ohne eine tief greifend andere Naturwissenschaft und eine andere Kosmologie, welche zur Psycho-Kosmologie werden muss, ist das große Thema der Anderswelt und der möglichen Zugänge zu ihr nach meiner Überzeugung nicht sinnvoll zu behandeln.
Am Ende meines „Anderswelt“-Buches finden sich 76 zusammenfassende Thesen als „Conclusio“. Von diesen seien hier fünf zitiert, zwei zum höheren Raum und drei zur höheren Zeit, um einen gedanklich-meditativen Schlussakzent zu setzen:
„Jede Seele strebt zum Raum, zum anderen (höheren) Raum. Seele ist Raumwille und Weltseele. In jeder Seele ist die Weltseele ganz. Die Seele, als Weltseele, ist der höhere Raum selbst (das höhere Raum-Selbst). Jede anamnetische Erinnerung nimmt hier ihren Ausgang. ‚Tapetentüren ins Anderswo‘ sind immer vorhanden (und zuhanden). Die Ferne ist nah; Fernwirkung ist eigentlich Nahwirkung; das so getrennt erscheinende Dort ist das (immer schon) verbundene Hier. Alle Mauern und Wände sind in der Tiefe durchsichtig. Der physische Raum ist transparent für den anderen/höheren meta-physischen Raum.
Die Richtungslogik der Zeit und damit der Diktatur des Nacheinander wird in veränderten Bewusstseinszuständen verflüssigt. Damit wird ein Stück Freiheit gewonnen, und der Tod erhält ein anderes Gesicht. Das Karma ist wie der Strom der Zeit (Buddha).
Zentral für viele Anderswelt-Näherungen ist das ‚Alles-ist-da‘-Gefühl. Das betrifft den Raum wie die Zeit. Es kann sich das Ahnen, ja die Gewissheit einstellen, dass wir unaufhörlich umgeben sind von einer Kugelschale aus kosmischer Bewusstseinsstrahlung aus den Tiefen des Weltraums und von einer Strahlungssphäre, in der das Vergangene genauso gegenwärtig ist wie das Zukünftige. Wir sind ständig im Ursprung und im Telos.
Gelegentlich ereilt dich der Anruf aus einer (jäh erinnerten) Tiefe der Vergangenheit. Momente dieser Art können etwas quasi Richtendes annehmen; du fühlst dich im Wortsinn gestellt (auch: zur Rede gestellt). Der Anruf ist wirklich und betrifft den Ernstfall, der deine Existenz ist. Was hat vor diesem Anruf Bestand? Du ahnst, dass nur dies wichtig ist. In sehr tiefen Erinnerungen, die der platonischen Anamnesis (erinnernde Schau der Ideenwelt) nahekommen, wird eleusinisches Licht geschaut, sakraler Boden betreten.“
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