von Sebastian Rushworth
Hier ist eine Grafik, die in den Massenmedien nicht gezeigt wird, und ich bin sicher, dass all jene, die Sie weiterhin in Angst vor Covid halten wollen, nicht wünschen, dass Sie sie zu Gesicht bekommen. Sie zeigt den Anteil der Getesteten mit Antikörpern gegen Covid in der schwedischen Bevölkerung auf wöchentlicher Basis, beginnend in der 28. Woche des Jahres 2020, der ersten Woche, für die die schwedische Gesundheitsbehörde Daten über den Anteil der positiv ausfallenden Tests liefert.
Anteil der getesteten Bevölkerung mit Antikörpern in Schweden. Darstellung des Autors basierend auf den hier einsehbaren Rohdaten.
Es gibt so viel Interessantes an dieser Grafik. Wie ich schon sagte, beginnt sie in Woche 28, also Anfang Juli, somit etwa zu der Zeit, als die erste schwedische Covid-Welle ihren Tiefpunkt erreichte. Damals dachte ich noch, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass genug Menschen in der Bevölkerung eine Immunität gegen Covid entwickelt hatten, aber wir wissen jetzt, dass das falsch war. Vielmehr war es jahreszeitlich bedingt — mit anderen Worten, der Sommer ließ Covid verschwinden.
Der Anteil der positiv auf Antikörper getesteten Personen lag Anfang Juli bei 15 Prozent. Er blieb einige Wochen lang stabil und begann dann erwartungsgemäß zu sinken, da die Rate der Neuinfektionen zu dieser Zeit sehr niedrig war. Der Körper produziert nach einer Infektion in der Regel nicht ewig Antikörper, sondern sie schwinden. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Immunität nachlässt, wie ich vor einiger Zeit in diesem Blog diskutiert habe. Obwohl die aktiv Antikörper produzierenden Zellen verschwinden, bleiben Gedächtniszellen übrig, die bereit sind, kurzfristig aktiviert zu werden, wenn sie dem Erreger erneut ausgesetzt werden.
Nach einem anfänglichen Rückgang stabilisierte sich der Anteil mit Antikörpern im August bei etwa 10 Prozent und blieb auf diesem Niveau bis Oktober, bis er dann zu steigen begann, entsprechend dem Beginn der zweiten Welle. Und er ist buchstäblich jede Woche um einen oder zwei Prozentpunkte gestiegen, den ganzen Herbst und Winter hindurch bis jetzt. In der zweiten Januarwoche 2021 hatten 40 Prozent der in Schweden getesteten Personen Antikörper gegen Covid.
Komischerweise haben die Mainstream-Medien bisher relativ wenig Interesse gezeigt, diese erstaunliche Tatsache zu veröffentlichen. Ich habe die meisten meiner Statistiken von SVT, dem schwedischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, erhalten. Sie hatten bis vor ein oder zwei Monaten Daten über den Anteil von Antikörpern in Stockholm zur Verfügung gestellt, bis diese Informationen dann diskret von ihrer Website verschwanden. Ich frage mich, warum.
Ich weiß, einige von Ihnen werden einwenden, dass 40 Prozent nichts bedeuten, weil die Daten nicht aus einer beliebigen Stichprobe stammen. Wenn wir nur eine Zahl hätten, dann wäre das ein berechtigter Einwand. Aber wir haben nicht nur eine Zahl. Wir haben die Zahl für jede Woche, die sechs Monate zurückreicht. Jede Verzerrung, die darauf zurückzuführen ist, dass Menschen nach einer Atemwegsinfektion bevorzugt getestet werden, die jetzt gilt, wo 40 Prozent positiv getestet werden, galt auch vor drei Monaten, als 10 Prozent positiv getestet wurden. Der Trend ist real und kann nicht geleugnet werden.
Abgesehen davon gibt es noch eine andere Form der Verzerrung, die den Anteil mit Antikörpern tendenziell niedriger erscheinen lässt, als er tatsächlich ist. Das ist die Tatsache, dass Menschen, die bereits wissen, dass sie Covid hatten, sich in der Regel nicht immer wieder testen lassen, um es zu bestätigen. Diese Gruppe wird immer größer, wenn immer mehr Menschen Covid bekommen, und das lässt den Anteil mit Antikörpern schließlich niedriger erscheinen, als er wirklich ist. Irgendwann gibt es also einen Umkehrpunkt. In der frühen Phase der Pandemie wird ein größerer Anteil der Getesteten Antikörper haben, als man bei einer Stichprobe erhalten würde. In den späten Stadien der Pandemie wird ein kleinerer Anteil der Getesteten Antikörper haben, als bei einer Stichprobe zu sehen wäre.
Schwedens Erfolg
In den letzten Wochen ist die Zahl der Menschen, die in schwedischen Krankenhäusern wegen Covid behandelt werden, rapide gesunken, ebenso wie der Anteil der positiven PCR-Tests. In den Medien wird viel darüber diskutiert, was die Ursache dafür sein könnte. Alle scheinen sehr überrascht zu sein. Liegt es daran, dass die Menschen besser von zu Hause aus arbeiten? Oder weil die Menschen nicht mehr so viel unterwegs sind? Oder weil mehr Menschen Gesichtsmasken tragen?
Niemand diskutiert die offensichtliche Erklärung — dass so viele Menschen jetzt Covid gehabt haben und eine Immunität entwickelt haben, dass das Virus Schwierigkeiten hat, neue Wirte zu finden.
Mit anderen Worten: Schwedens eigentümlich umstrittene Strategie der „Herdenimmunität“ hat funktioniert.
Also haben 40 Prozent der Getesteten Antikörper. Und diese Zahl liegt wahrscheinlich unter dem Anteil der Bevölkerung, der gegen Covid immun ist, weil die Antikörperproduktion viel schneller nachlässt als die Immunität, weil nicht jeder nach der Infektion Antikörper produziert und weil nicht jeder von vornherein für das Virus empfänglich ist.
Am Ende der zweiten Januarwoche waren in Schweden 10.323 Menschen an/mit Covid gestorben. Allerdings ist die eigentliche Zahl wahrscheinlich viel niedriger. Eine kürzlich hier in Stockholm durchgeführte Studie ergab, dass nur 17 Prozent derjenigen, die angeblich an Covid in Pflegeheimen starben, tatsächlich Covid als primäre Todesursache hatten.
Aber nehmen wir mal an, dass 10.323 richtig ist, nur um es zur Diskussion zu stellen. Wenn 40 Prozent der Schweden bereits Covid hatten, ergibt das eine Infektionssterblichkeitsrate von 0,25 Prozent. Das ist etwas höher als die von Professor John Ioannidis ermittelte globale Infektionssterblichkeitsrate, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass die schwedische Bevölkerung älter ist als der globale Durchschnitt. Aber sie ist nicht viel höher und sicherlich nicht hoch genug, um die groß angelegte Zerstörung zu rechtfertigen, die uns von den Machthabern auferlegt wird. Das ist der Grund, warum die Angstmacher nicht wollen, dass Sie diese Grafik sehen. Und deshalb hoffe ich, dass Sie mir helfen werden, sie überall zu verbreiten.
Sebastian Rushworth ist ein schwedischer Arzt, der in Stockholm lebt und praktiziert. Seine Interessensgebiete umfassen Medizinethik, evidenzbasierte Medizin und Medizingeschichte.
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Here’s a graph they don’t want you to see“. Er wurde von Sabine Amann vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.