Seit vergangenem Donnerstag, dem Tag der militärischen Intervention Russlands in die Ukraine, gibt es auf der politischen Bühne kaum ein anderes Thema mehr auf der Tagesordnung. Die Rollenverteilung scheint dabei klar zu sein: Russland ist der Aggressor, der seine illegitimen Interessen auf militärische Art und Weise durchzusetzen versucht.
Der Westen wiederum inszeniert sich als Hüter des Völkerrechts und der Diplomatie. Dass dies angesichts der blutigen Vergangenheit der NATO und des Westens eine Mär ist, sollte jedem Beobachter, der noch bei klarem Verstand ist, einleuchten. Die Liste der illegalen, völkerrechtswidrigen Kriege der USA, der NATO und deren Verbündeter ist so lang, dass man darüber Bücherregale füllen könnte. Nun mit erhobenem Finger auf Russland zu zeigen, ist an Heuchelei daher kaum zu übertreffen. Es ist dennoch, wie Alexander Rahr im Interview betont, ein Bruch des Völkerrechts, der nicht gutzuheißen ist.
Die Frage, die sich viele Menschen gegenwärtig stellen, ist, wie es so weit kommen konnte, dass im Herzen Europas wieder Krieg herrscht. Alexander Rahr führt im Interview aus, dass dies in erster Linie auf eine Missachtung russischer Sicherheitsinteressen zurückzuführen ist sowie auf die ständige Bedrohung durch die militärische Aufrüstung der Nachbarstaaten Russlands durch die NATO.
Russland habe kein primäres Interesse an einem offenen, militärischen Konflikt mit dem Westen. Es müsse jedoch klar sein, dass auch Moskau seine roten Linien hat, die es zu beachten gilt. Wie eine friedliche Lösung des Konflikts aussehen könnte und welche wirtschaftlichen Folgeschäden nun auf Europa zukommen, erfahren Sie im Interview mit Rubikon.