Krieg, Wirtschaftskollaps, Armut, Corona-Diktatur, Spritzengenozid, atomares Armageddon, viele Dinge im Außen zeichnen eine düstere Zukunft für den Menschen, eine Zukunft in Sklaverei, Krankheit, Armut und Abhängigkeit. Die Medien sind bis zum Bersten gefüllt mit Horrorvisionen, Schreckensszenarien, Kriegsgeheul und Hohn und Spott der herrschenden Oligarchie, die sich ganz offen über die unterdrückte Masse erhebt und sie auslacht, während sie diese mit immer neuen, absurden Regeln und Vorschriften drangsaliert und versklavt. Da fällt es nicht leicht, eine positive Zukunft zu zeichnen, Farbe in das trübe Grau der Gegenwart zu bringen.
Doch wohin wir unsere Aufmerksamkeit richten, entscheidet darüber, welche Zukunft wir manifestieren. So schreiben es Catharina Roland und Coco Tache in der Einleitung ihres neuen Buches Manifest der neuen Erde, das im September 2022 im Neue Erde Verlag erschien. Daher war es noch nie so wichtig, unsere kollektive Aufmerksamkeit und Schöpferkraft auf das auszurichten, was wir tatsächlich erschaffen wollen.
Dazu, so schreiben sie weiter, brauchen wir Bilder einer schönen und lebenswerten Welt, in der wir leben wollen. Diese Bilder entwickeln sie daraufhin im Laufe des Buches. Dabei decken sie in acht großen Kapiteln, die jeweils in kleinere Abschnitte untergliedert sind, die wichtigen Bereiche Gesundheit, Potenzialentfaltung, Wirtschaft, Lebensräume, Fair-Waltung, Rechtsordnung und Frieden, Geldsystem und Medien ab.
Sie beziehen auch die Natur als wichtigste Grundlage für das menschliche Leben mit ein indem sie darauf aufmerksam machen, dass sie zentral für die Gesundheit, die Wirtschaft und das Zusammenleben ist, und ihre Erhaltung daher oberste Priorität haben muss, will der Mensch auf Dauer gut leben. So berücksichtigen sie den Humus, die Gewässer, die Tiere, die Wälder und erkennen auch die Heilkraft guter Nahrungsmittel an. Die Produktion notwendiger Güter soll ihrer Vision zufolge vollkommen schadstofffrei erfolgen. Die Wirtschaft findet im Einklang mit der Natur statt, soll diese weder ausbeuten noch belasten, sondern im Gegenteil nähren und mehren.
Die Krankenhäuser sollen zu ganzheitlichen Gesundheitshäusern umgestaltet werden, und auch die Geburten von der klassischen Medizin zurückgebracht und als heiliges Ritual gesehen werden. Der Mensch findet seinen Weg zurück zur Natur, indem er in Einklang mit dieser lebt. Dazu dient auch eine Rückkehr zum 13-Monde-Kalender, der mit natürlichen Rhythmen und Zyklen der Erde in Einklang ist.
Die Wirtschaft dient nicht in erster Linie dem Profit, sondern auch der nachhaltigen Gesundheit der Erde und deckt den realen Bedarf der Menschen.
Alles, die Wirtschaft, die Städte, die politische Organisation, die Verwaltung, die Rechtsordnung, die Medien, die Gesundheitsversorgung werden so verändert, dass sie dem Bedarf der Menschen nach einem gesunden, erfüllten Leben voller Potenzialentfaltung gerecht werden und rücksichtsvoll mit der Natur umgehen, die zu einem zentralen Bestandteil menschlicher Gesellschaften wird.
Das derzeitige Fiatgeld soll durch ein Vollgeldsystem ersetzt werden, das mit der Zeit an Wert verliert. Geld jedoch ist zugleich nicht mehr von so großer Bedeutung, wie es das heute ist. Daher sind die Menschen viel freigiebiger, schenken und spenden mit Freude, was sie nicht benötigen. Auch Steuern in der heutigen Form soll es nicht mehr geben. Stattdessen gibt es ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Menschen. Die Medien sind frei und unabhängig und nur der Wahrheit verpflichtet. Sie arbeiten lösungsorientiert und suchen auch nach Ansätzen, um Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern.
Das Buch vereint viele Ideen, die bereits an anderer Stelle formuliert wurden. So hat Silvio Gesell das Schwindgeldsystem, das unser Fiatsystem ersetzen soll, schon vor über hundert Jahren erdacht. Allerdings konnte sich seine Idee bislang gegenüber der Bankenmacht nicht behaupten. Auch die Ideen der Permakultur oder des bedingungslosen Grundeinkommens sind nicht wirklich neu. Sie werden hier allerdings in ein vollständiges Bild einer Gesellschaft eingefügt und somit miteinander verbunden. Ergänzt werden sie um eine spirituelle und ganzheitliche Komponente, welche die Natur, die geistige und seelische Ebene des Menschen und auch das Wohl der Tiere stets berücksichtigt.
Im ganzen Buch sind die einzelnen Unterkapitel stets in zwei Teile gegliedert. Zuerst fassen die Autorinnen kurz zusammen, warum eine Änderung notwendig ist. Sie skizzieren dabei, was in dem entsprechenden Bereich derzeit schief läuft, um dann im zweiten Teil ihre bereits vollendete Version des Aspekts in einer besseren Gesellschaft darzustellen. Manchmal schreiben sie dabei von einer diffusen „Übergangszeit“, die sie jedoch nicht näher ausführen. Das hinterlässt ein großes Fragezeichen. Denn die Art und Weise, wie diese neue Gesellschaft entstehen soll, wird die ganze Zeit über nicht thematisiert.
Das ist jedoch vielleicht auch der spirituellen Sicht der Autorinnen geschuldet. Sie schreiben explizit, dass sie diese neue Gesellschaft mithilfe des Buches manifestieren wollen. Das bedeutet, sie wollen die Aufmerksamkeit so vieler Menschen wie möglich auf diese Gesellschaft, wie sie sein könnte, lenken. Auf diese Weise soll der Fokus der Menschheit auf diese Vision einer besseren Zukunft gerichtet werden. Dadurch wird eine Veränderung schon in Gang gesetzt, die sich dann in Richtung der Vision bewegt.
Dabei betonen die Autorinnen selbst, dass die im Manifest der neuen Erde skizzierte Vision keine finale Version darstellt, sondern sie sich weiter entfalten und verändern darf. Als Zeugen, dass ihr Ansatz funktioniert, ziehen sie Friedensreich Hundertwasser heran, auf den das Zitat zurückgeht:
„Wenn wir alleine träumen, bleibt es meist nur ein Traum. Doch wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“
Ebenso beziehen sie sich auf Buckminster Fuller:
„Du kannst Dinge niemals verändern, indem du die bereits existierende Realität bekämpfst. Wenn du etwas verändern willst, erschaffe ein neues Modell, welches das Vorhandene überflüssig macht.“
Inspirationsquelle
Das ist gerade in heutigen Zeiten, wo sich jede Opposition an den herrschenden Zuständen abarbeitet, ein wichtiger Aufruf. Denn wenn wir die Zustände nur bekämpfen, zementieren wir sie dadurch. Es ist ein Kampf auf verlorenem Posten, der nicht gewonnen werden kann. Stattdessen ist es wichtig, jetzt schon die Gesellschaft zu erschaffen, die wir gerne hätten. Statt auf den übermächtig scheinenden Gegner, der sich noch dazu vollkommen von selbst delegitimiert und zerlegt, richten wir den Fokus lieber auf uns und unsere Mitmenschen und richten unsere Leben danach aus.
Anstatt zu fragen, wie wir die gegenwärtigen Zustände beseitigen können, tun wir uns lieber mit unseren Mitmenschen zusammen und erschaffen eine neue Art der Gesellschaft, eine, in der zu leben kein ständiger Kampf ist, sondern von Leichtigkeit, Rücksichtnahme und Fülle geprägt ist.
Das Manifest der neuen Erde hat jedoch einen stark westlichen Blickwinkel. In Europa scheint ein solcher Wandel gut möglich, der weit verbreitete Wohlstand kann einen solchen für alle angenehm und erträglich machen und etwaige Unwägbarkeiten abfedern. Doch wie die Autorinnen sich den Wandel in vielen sogenannten Dritte-Welt-Ländern vorstellen, erklären sie nicht.
Auch ihre Vision vom naturnahen Leben scheint in Megacitys wie Shanghai oder Neu-Delhi sowie ausgedehnten Ghettolandschaften wie den Favelas in Brasilien, die dazu noch von Clankriminalität geprägt sind, mehr als utopisch. Aber vielleicht ist dies auch der falsche Gedanke. Denn ein solches Buch soll als Quelle der Inspiration dienen, um eine Welt zu manifestieren, die menschlichen Bedürfnissen entspricht. Dabei ist es wichtig, an diese Vision zu glauben und sich dann auf den Weg zu machen, sie zu verwirklichen. Denn der Weg entsteht beim Gehen, und unterwegs ergeben sich Lösungsmöglichkeiten für Probleme, an die wir zuvor überhaupt nicht gedacht haben.
Zudem ist es eine kolonialistische Vorstellung, sich hier in Europa mit den Problemen in ganz anderen Regionen zu beschäftigen und zu glauben, dafür eine Lösung zu haben. Stattdessen sollten wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten direkt vor unserer Haustür kümmern. Denn auch hier ist ein Wandel dringend notwendig. Dieser ist am einfachsten in unserer direkten Umgebung zu verwirklichen. Denn jede Gesellschaft beginnt im eigenen Haushalt, eine menschlichere Gesellschaft dann ebenso dort und im nächsten Schritt in Gemeinschaft mit den Menschen unserer Nachbarschaft, unseres Dorfes oder Stadtviertels.
Wenn wir beginnen, diese menschlichere Gesellschaft im Kleinen schon zu verwirklichen, dann wird deren Strahlkraft auch andere Menschen begeistern und zum Mitmachen bewegen. Immer mehr wenden sich dann vom herrschenden System ab und der neuen Welt zu. Auf diese Weise entziehen wir einer Gesellschaft, die ohnehin im Niedergang begriffen ist, die Energie, können aber gleichzeitig die turbulente Übergangszeit für viele Menschen abfedern. Das herrschende System muss dann nicht bekämpft werden, es fällt ganz von alleine in sich zusammen. Dafür sind Bücher wie das Manifest der neuen Erde nützlich.
Denn auch der Opposition scheint oft eine Perspektive für eine andere Welt zu fehlen. Viele klammern sich an eine Welt, die sie mal gekannt haben, und versuchen zwanghaft, diese zurückzubringen. Sie ist jedoch für immer verloren und war ohnehin nie eine menschliche, dem Wohl von Mensch und Natur dienende Welt.
Stattdessen standen Kapitalinteressen, Staatsräson und Wirtschaftswachstum im Vordergrund, ohne Rücksicht auf das viele Leid, das dieses System überall auf der Welt verursacht hat. Dahin zurückzukehren würde nur eine Rückkehr zu der Grundlage der Zerstörung und des Totalitarismus bedeuten, die wir heute erleben.
Daher ist es sinnvoller, die derzeitigen Umbrüche für eine positive Wende zu nutzen, uns aus den Fesseln des alten Systems zu lösen, und ein neues zu erschaffen. Initiativen dafür gibt es genug. Seien es das bundesweite Netzwerk menschlich Werte schaffen oder die ungezählten lokalen und regionalen Initiativen. Sie alle erschaffen schon heute die Welt von morgen. Eine übergeordnete Vision kann das gemeinsame Handeln noch kraftvoller machen. Dabei muss die Vision nicht für alle Menschen dieselbe sein. Sie kann genauso vielschichtig sein, wie die Menschen vielfältig sind. Wichtig ist nur, dass es eine positive Vision ist, anstatt schwarzmalerisch das Derzeitige zu bekämpfen oder sich nostalgisch an ein Gestern zu klammern.
Daher ist die Lektüre des Manifestes der neuen Erde zumindest inspirierend, die Welt einmal ganz anders zu denken und dann, soweit es jedem Einzelnen möglich ist, sein Denken und Handeln danach auszurichten.
Hier können Sie das Buch bestellen: „Manifest der neuen Erde“.