Ich treffe Lothar Hirneise an diesem sonnigen kalten Tag Mitte November am Hamburger Dammtor-Bahnhof. Der Mann aus Baden-Württemberg, der sich seit 23 Jahren mit Krebs beschäftigt, wirkt — fröhlich und ausgelassen. Vor etwa einem Jahr entdeckte ich das Interview mit Hirneise bei KenFM. Es ließ mir fortan einfach keine Ruhe, denn auch mein Vater war vor zweieinhalb Jahren an Magenkrebs verstorben und ich hatte hautnah miterlebt, was es bedeutet, einen nahestehenden Menschen an dieser Erkrankung zu verlieren. Aus einem bestimmten Grund hatte ich Lothar Hirneise Anfang des Jahres zu einem Videointerview und Vortrag nach Hamburg ins Rudolf-Steiner-Haus eingeladen: Der 58-jährige Schwabe bringt durch seine Perspektive auf Krebs ein großes Stück Zuversicht in dieses Angstthema.
Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs auch im Jahr 2019 die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, etwa 240.000 Menschen sterben an dieser tückischen Erkrankung, beziehungsweise an den dagegen verordneten Therapien, in diesem Jahr.
Zusammengenommen schlagen Krebstherapien allein in Deutschland mit mehr als 7 Milliarden Euro zu Buche, die vom System, also uns Bürgerinnen und Bürgern, getragen werden müssen. Da sollte man nun eigentlich meinen, diese Summe würde ausreichen, um gute Heilerfolge erzielen zu können.
Doch die Realität sieht laut Lothar Hirneise leider anders aus. Seine über einen Zeitraum von 23 Jahren gesammelten Daten zeigten, dass nicht nur die Schere zwischen Therapiekosten und Behandlungserfolgen immer stärker auseinander gehe. Auch hätten neue Krebsmedikamente heutzutage oft gar keinen Nutzen, im Gegenteil sogar, viele Menschen stürben nicht am Krebs, sondern an den Therapien gegen ihn. Ein Umdenken in der gesamten Onkologie sei also dringend erforderlich.
Hirneises Weltbild in Sachen Krebs ist grundsätzlich eines, das nicht auf technischer Medizin aufbaut, nicht auf Chemotherapie, nicht auf Operation und Bestrahlung, sondern den Menschen mit seinem bisherigen Lebensweg und den Lebensumständen im Blick hat.
Nach seinen in intensiver Recherche in über 60 Ländern gewonnenen Erkenntnissen bedeutet eine Therapie für Patientinnen und Patienten „harte Arbeit“, die Bereitschaft, sich mit den eigenen emotionalen Baustellen und Traumata der Vergangenheit auseinanderzusetzen, die Ernährung umzustellen, zu entgiften. Doch vor allem müssen sie den wahren Sinn des eigenen Lebens erkennen, um der psychosomatischen Ursache für den oft über Jahre gewachsenen Tumor auf die Schliche zu kommen.
„Die Schwerstkranken landen bei uns und wir müssen ihnen beibringen, glücklich zu sein“, so der sympathische Schwabe im Rubikon-Videointerview. Dies sei keine einfache Aufgabe, aber dennoch eine lösbare und der Erfolg gebe ihm und seinem Team Recht. Die Ergebnisse seines 3E-Zentrums in der Nähe von Stuttgart seien im Vergleich zu denen der Schulmedizin bemerkenswert und zeigten, dass sogar noch schwerstkranken, von der Medizin bereits aufgegebenen Menschen geholfen werden könne.
Was für viele erst einmal zynisch und unglaublich erscheinen mag, klingt bei Lothar Hirneise nach einer großen Selbstverständlichkeit. Etwa wenn er im Rubikon-Interview gelassen sagt, er persönlich habe keine Angst vor Krebs, da er mit Tumoren umgehen könne. Mit Tumoren umgehen? Ein ehemaliger Krankenpfleger weiß also scheinbar mehr als die gesamte Krebsforschung hierzulande, kann das wirklich sein?
Die rund 200 Menschen im Rudolf-Steiner-Haus in Hamburg, die an diesem Freitagabend gekommen sind, sind zunächst positiv skeptisch bis kritisch, und am Ende vollkommen überzeugt. Langanhaltender, berührender Applaus brandet auf, Dankbarkeit liegt in der Luft. Endlich einer, der das ausspricht und belegen kann, was die meisten schon lang geahnt haben:
In der Krebsbehandlung läuft vieles falsch, zuungunsten des Patienten und zur Profitmaximierung der Pharmakonzerne, die mit ihren jahrzehntelang aufrechterhaltenen Dogmen und Mythen ungeniert gigantische Geldsummen scheffeln.
Eine Milliardenlüge von Großkonzernen und Politik zugunsten der „Gesundheits“-Wirtschaft und auf Kosten der Gesundheit vieler.