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Die Klima-Religion

Die Klima-Religion

Im Namen der Wissenschaft führen Verfechter der Mehrheitsmeinung zum Klimawandel einen Glaubenskrieg gegen Abweichler.

Mit der Begründung, den Klimawandel zu stoppen und damit die Erde zu retten, wird von Politikern, Wissenschaftlern und dem Papst der menschengemachte Klimawandel zu einem Dogma erhoben, das niemand bezweifeln darf. Wissenschaftliche Kreise haben um den Klimawandel eine Diktatur errichtet, die rigoros gegen alle Skeptiker vorgeht. Hinter dieser Diskussion über den Klimawandel verbirgt sich eine materialistische Religion, die Mutter Erde und unsere Natur als Gott sieht, genannt Pantheismus.

Der Klimawandel wird von zwei verschiedenen Gruppen interpretiert, die eine sieht den Klimawandel durch den Menschen verursacht, die andere hält dagegen, dass es schon immer einen Klimawandel ohne menschlichen Einfluss gegeben hat. Beide Standpunkte sind von wirtschaftlichen und politischen Interessen beeinflusst.

In der aktuellen Klimawandel-Diskussion geht es kurz gesagt um die stetige menschlich verursachte Erderwärmung bedingt durch klimaschädliche Treibhausgase, im Besonderen durch Kohlendioxid (CO2). Als Folge des Klimawandels wird von schmelzenden Polkappen, steigendem Meeresspiegel, extremen Wetterereignissen, zunehmenden Niederschlägen, extremen Hitzewellen und Dürren gesprochen. Forscht man nach dem Ursprung der Klimawandeldiskussion, so wird man bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgeführt und von dort bis in die späten 1990er Jahre, als sich immer mehr wissenschaftliche Publikationen diesem Thema widmeten.

Klimarat und Kyoto-Protokoll

Das 1988 von den Vereinten Nationen gegründete Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch Klimarat genannt, postulierte mit größter Vorsicht im zweiten Sachstandsbericht von 1996 den Einfluss der Menschen auf das Klima:

„Die Abwägung der Datenlage deutet darauf hin, dass der Mensch einen merklichen Einfluss auf das globale Klima des 20. Jahrhunderts hat.“

Diese Aussage gründete auf weltweit führende Klimaforscher, deren „Meinungen“ vom IPCC zusammengefasst wurden (1). Die Sachstandsberichte generieren sich aus anerkannten wissenschaftlichen Publikationen in Fachzeitschriften, deren Autoren an Universitäten, Instituten oder der NASA tätig sind. Die Sachstandsberichte werden dann für politische Entscheidungsträger in einem Kurzbericht zusammengefasst. Die Autoren der Publikationen zum Thema Klimawandel nehmen über internationale Fachzeitschriften wie Nature, Science oder Geophysical Research Letters maßgeblichen Einfluss auf die Klimapolitik der Länder und der Vereinten Nationen.

Bis heute gibt es fünf Sachstandsberichte. Noch im Juni 1992 war die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED), die in Rio de Janeiro tagte, der Auffassung, dass es keine absolute wissenschaftliche Sicherheit über den menschlich verursachten Klimawandel gibt. Man muss sich darüber bewusst sein: Das komplexe globale Klimasystem zu verstehen ist eine der größten wissenschaftlichen Herausforderungen. Die Wirkungen einzelner Faktoren in dieser Komplexität von Einflüssen eindeutig herauszufinden und zweifelsfrei zu beweisen, ist daher nur sehr schwierig möglich.

Im Dezember 1997 wurde das Kyoto-Protokoll mit dem Ziel des Klimaschutzes beschlossen. Von nun an gab es jedoch scheinbar keine Zweifel mehr am „Man-made Climate Change“, sondern das Kyoto-Protokoll legte für die Industriestaaten Werte zur Verringerung der Treibhausgase fest, welche als Hauptursache für die Erderwärmung gesehen wurden, also menschlich verursacht. Das Kyoto-Protokoll trat erst 2005 in Kraft und 2011 hatten 191 Staaten sowie die Europäische Union das Protokoll ratifiziert, die USA — auch unter Präsident Barack Obama — weigerten sich weiterhin, das Abkommen zu ratifizieren (2).

Die Energiewende

Das Hauptproblem bei der Reduzierung von CO2 in den Industrienationen wie zum Beispiel Deutschland ist ihr enormer Energiebedarf, der hierzulande nach dem Atomausstieg hauptsächlich durch Kohlekraftwerke gedeckt wird. 2014 waren deutsche Kraftwerke für rund die Hälfte der jährlichen 212 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich, die die zehn klimaschädlichsten Kraftwerke in der EU zu verantworten hatten (3).

Eine wesentliche CO2-Reduzierung ist nur durch eine kostspielige Energiewende erreichbar, zum Beispiel durch Ausstieg aus der Kohleenergie und Rückkehr in die Atomenergie. Weil die Bundesregierung aber nicht wieder in die Atomenergie einsteigen will, gibt sie sich der Illusion hin, sie könne 80 Prozent des Energiebedarfs für Deutschland bis 2050 aus Sonne, Wind und Co gewinnen:

„Schon heute sind sie die Nummer 2 im Strommix mit über 33 Prozent. So wird die Energieversorgung umweltfreundlich“ (4).

Leider sind die beiden Hauptprobleme von Wind- und Solarenergie — Energiespeicherung sowie Transport über lange Strecken — bisher noch nicht gelöst. Auch dass Windgeneratoren — übrigens ebenso wie starke Magnete für die E-Mobilität — im Herstellprozess durch den Bedarf an seltenen Erden teils schwerste Umweltschäden durch Schwermetalle und radioaktive Stoffe bei der Gewinnung in China verursachen, wird kaum diskutiert (5).

Zur Gewinnung von Solarstrom ist Deutschland weniger geeignet als südlichere Länder und die Reduzierung von CO2 ist damit besonders teuer. Der Umweltökonom Joachim Weimann erklärte in der FAZ, dass „Photovoltaik eine völlig verrückte Subventionsmaschinerie ist“ und „jeder einzelne Arbeitsplatz in der Photovoltaikbranche, samt Zulieferbetriebe, wird mit 40.000 Euro subventioniert. Insgesamt greift die Klimapolitik den Menschen schon tief ins Portemonnaie, wenngleich das Geld diskret, zum Beispiel über die Stromrechnung abgezweigt wird“ (6).

Wer bezahlt den Klimaschutz?

In keinem anderen EU-Land ist der Strom so teuer wie in Deutschland. Der Strompreis im Jahr 2017 lag 49 Prozent über EU-Durchschnitt und jeder Haushalt bezahlte durchschnittlich 30,48 Cent pro Kilowattstunde Strom. Im Vergleich zu Bulgarien, wo Bürger durchschnittlich nur 9,69 Cent pro Kilowattstunde bezahlen müssen, ist der Strom bei uns dreimal teurer (7).

Wir Bürger werden von der Klimapolitik und dem Klimakommerz auch an anderer Stelle geschröpft, denken wir nur an Feinstaubplaketten, Umweltzonen, Dieselfahrverbot und dem daraus resultierenden Neuwagenkauf mit den ach so attraktiven Angeboten der Automobilhersteller. Die Städte füllen ihre Haushaltskassen, die Automobilhersteller werten ihr börsennotiertes Unternehmen auf. Verlierer sind die einfachen Bürger, die keine kostenlosen Emissionszertifikate erhalten.

Apropos, waren es nicht die Gelbwesten in Frankreich, die wegen der Einführung einer Öko-Steuer auf Sprit gegen Emmanuel Macrons Politik demonstrierten (8)? Die französische Ökosteuer, die auch als Klima-Abgabe bezeichnet wird, wurde schon seit 2009 unter Frankreichs Premier Francois Fillon geplant, der Vorschlag kam von Ex-Premierminister Michel Rocard. Dabei sollten Haushalte und Unternehmen die Kosten tragen, Industriekonzerne dagegen von der Steuer befreit bleiben, weil sie bereits am EU-Emissionshandel teilnehmen.

Von Emissionshandel und Ablasshandel

Der EU-Emissionshandel ist genauer gesagt der Handel mit CO2-Emissionszertifikaten, die über Energiebörsen wie die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig erworben werden können (9). Eine Tonne CO2 kostete Ende Februar 20,90 Euro (10). Aus einer Liste der größten CO2-Verursacher in der EU gingen das Braunkohlekraftwerk Neurath von RWE mit einem Jahresausstoß 2016 in Höhe von 31,3 Millionen Tonnen CO2 als zweiter „Sieger“ hervor (11). Dafür würden bei dem aktuellen Preis von 20 Euro pro Tonne CO2 also 626 Millionen Euro für Emissionszertifikate benötigt.

Der Klimaschutz hat für manche das Ausmaß einer Religion angenommen, so sieht es Holger Steltzner, der ehemalige Mitherausgeber der FAZ; in seinem Kommentar zur Energiewende Klimareligion mit Ablasshandel schrieb er: „Die Rettung des Weltklimas hat für große Teile der deutschen Gesellschaft mittlerweile den Rang einer Ersatzreligion. Darf man noch fragen, welchen Beitrag die extreme Subventionierung von erneuerbarer Energie für das Klima der Erde geleistet hat, angesichts der Tatsache, dass der Ausstoß von Kohlendioxid in Deutschland kaum gesunken ist?

Oder ist ein Ketzer, wer fragt, ob die eine Billion Euro, mit der hierzulande Steuerzahler und Stromverbraucher Wind-, Solar-, Biogasanlagen und Netze fördern müssen (die Hälfte unserer Staatsverschuldung!), klug investiert wird?“ Wer den Klimawandel kritisiert, muss damit rechnen, als Klimawandel-Leugner in die Nähe von Holocaustleugnern gerückt zu werden, behauptete Steltzner (12). Ob er auch aufgrund solcher Ansichten kürzlich seinen Hut nehmen musste, ist natürlich Spekulation.

Wobei er nicht ganz unrecht hat. Wikipedia verwendet in der Regel den Begriff Klimaleugner oder Klimawandelleugner, anstatt Klimakritiker, obwohl nur Tatsachen geleugnet werden können und das ist im Fall des menschengemachten Klimawandels nicht grundlegend bewiesen. Wikipedia spannt den Bogen noch weiter mit Begriffen wie Klimaleugnerorganisationen, Klimaleugnerszene, Verschwörungstheorien, Evolutionstheorie-Bestreiter und so weiter. Den Begriff Klimahäretiker verwendet Wiki — noch — nicht. Wie hart umkämpft dieses Thema ist, zeigt der Artikel „Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung“ mit 202 Einzelnachweisen (13).

Zur Person Steltzner sei jedoch noch angemerkt, dass er sich nach Banklehre, Wirtschaftsstudium, Mitarbeit im Familienunternehmen und im Investmentbanking einer Schweizer Großbank wohl weniger der wissenschaftlichen Wahrheit als mehr den kapitalistischen Interessen von Wirtschaft und Banken verpflichtet fühlt (14). Wie ehrfurchtsvoll sich die Wikipedia-Autoren dann doch ausdrücken, wenn sie es mit einer Person aus dem Establishment zu tun haben, kann man so lesen:

„Steltzner zeigte sich in einem Kommentar über den Dieselskandal skeptisch gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschengemachten Klimawandel und bezeichnete Kohlenstoffdioxid als ein nur „vermeintliches Treibhausgas“. Während sie über den Klimakritiker Professor Nir Shaviv schreiben: „Shaviv ist Klimawandelleugner (…), bestreitet den menschengemachten Klimawandel, ist in verschiedenen Klimaleugnerorganisationen aktiv und gilt als einer der Stars der internationalen Klimaleugnerszene“ (15).

Den Handel mit Emissionszertifikaten verglich Steltzner mit dem Ablasshandel von Johann Tetzel. „Wenn das Geld im Kasten klingt, das Gewissen aus dem Treibhausgase springt“, könnte man anfügen. Zugegeben, Tetzels Seelenrettung durch Ablassbriefe (16) war wesentlich günstiger als die Gewissensrettung durch Emissionszertifikate, schließlich sind 626 Millionen Euro für ein einziges Kraftwerk kein Pappenstiel.

Wie sich die Konzerne und Staaten der Verantwortung entziehen

Tatsächlich haben die Kraftwerksbetreiber E.on, EnBW, RWE, Vattenfall und Steag in den Jahren 2005 bis 2012 Emissionsrechte im Wert von knapp 21,4 Milliarden Euro kostenlos erhalten, lediglich Zertifikate in Höhe von fünf Milliarden Euro mussten sie zukaufen. Die Industriebetriebe ThyssenKrupp, Salzgitter, ArcelorMittal, Shell und BP/Rosneft, BASF und EvonikDegussa, Heidelberg Cement und Dyckerhoff sind damals mit 1 Milliarde Gewinn herausgekommen, da sie ihre nicht benötigten Zertifikate verkaufen konnten (17). Im Grunde haben die Energiekonzerne über die erhöhten Stromkosten alles auf die Haushalte abgewälzt.

Erwähnenswert ist, dass die größten CO2-Verursacher USA, Russland und China selten Grenzwerte einhalten oder sich erst gar nicht an Abkommen dazu beteiligen. Gerade die USA gehen dabei besonders scheinheilig vor. Zunächst unterschreiben sie ein Klimaabkommen nach dem anderen, um dann unverrichteter Dinge nicht zu ratifizieren oder wieder auszutreten, während wir uns in Deutschland um den Klimaschutz zerfleischen und uns immense Kosten aufbürden. So ratifizierten die USA das Kyotoprotokoll auch unter Barack Obama nicht und erklärten im August 2017 unter Donald Trump bei der UNO ihren Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen (18). Das Thema „Umgang mit dem Klimawandel“ könnte aus einem Strategiepapier des Pentagons stammen. Trump hält den Klimawandel an sich ja bekanntermaßen für eine Erfindung (19).

Klimadiskussion im ideologischen Umfeld

Das Thema Klimawandel ist politisch, ökonomisch und ökologisch so aufgeladen, dass wissenschaftliche Studien um ihre Glaubwürdigkeit ringen müssen. Nur allzu oft sind solche Studien Auftragsarbeiten, bei denen das Ergebnis vorher schon feststeht. Stiftungen, Parteien, Wirtschaftsverbände, Lobbygruppen, Unternehmen oder Konzerne sind oft die Auftraggeber.

Nahezu jeder Sturm, Hurrikan, Tornado, jedes Regenjahr, jeder Supersommer, jede Dürreperiode, jeder Waldbrand oder Tsunami wird auf die vom Menschen verursachte Klimaveränderung zurückgeführt. Ganz nach katholischer Tradition übernimmt Papst Franziskus das Weltbild vom menschengemachten Klimawandel in die katholische Lehre und verleiht ihm die Stellung eines Dogmas.

Als erster Papst war Franziskus am 25. September 2015 Gast bei der Eröffnung der UN-Generalversammlung, auf der die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen wurde. Vor seiner Einladung in die UN-Generalversammlung hatte er im Juni 2015 die päpstliche Enzyklika Laudato Si veröffentlicht, die gemäß UN-Generalsekretär Ban Ki-moon „den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen für die Menschheit und ein moralisches Problem definiert“ (20).

Die Enzyklika Laudatio Si, über die Sorge um das gemeinsame Haus, entspricht in weiten Teilen einem sozialökologischen und sozialökonomischen Bericht, ganze Kapitel lassen nicht im Entferntesten darauf schließen, dass der höchste Vertreter der christlichen Glaubenslehre federführend ist. Es gibt wohl keine Enzyklika in der Geschichte der katholischen Kirche, die das Evangelium so stark vernachlässigt zu Gunsten eines neuen Evangeliums von der Rettung unserer Erde. „Diese Botschaft (Laudatio Si) ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir uns der entscheidenden Klimakonferenz in Paris im Dezember nähern“, fuhr der UN-Chef fort.

„Seine Heiligkeit ist auf der ganzen Welt eine durchschlagende Stimme des Gewissens. Er hat Mitgefühl für die Flüchtlinge und Migranten der Welt und Solidarität mit Menschen, die in Konflikt und Armut gefangen sind, gefordert“ (21).

Zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September 2016 schrieb Papst Franziskus: „Der Planet erwärmt sich weiter, zum Teil aufgrund menschlichen Tuns: 2015 war das wärmste Jahr, das je verzeichnet wurde, und 2016 wird wahrscheinlich noch wärmer werden. Das bewirkt Dürreperioden, Überschwemmungen, Brände und immer besorgniserregendere extreme meteorologische Ereignisse. Der Klimawandel trägt auch zu der entsetzlichen Krise der Zwangsmigration bei.

Die Armen der Welt, die den Klimawandel am wenigsten zu verantworten haben, sind die Verletzlichsten und leiden bereits unter den Auswirkungen.“ Die Umweltsünde erklärt er zur Sünde gegen die Schöpfung und zur Sünde allgemein (22). Wer aber sündigt, kann nur durch Glauben, Buße und Taufe gerettet werden, heißt es in der Bibel (23). Franziskus kritisiert Leugner des Klimawandels massiv, nennt sie „dumm, stur und blind“ und er warnt vor dem Untergang der Menschheit (24).

Es ist vollkommen unverständlich, dass bei diesen religiösen Interpretationen des Klimawandels und des Umweltschutzes durch Papst Franziskus kein Aufschrei der Theologen erfolgt. Dabei könnte Franziskus mit einem Satz die katholische Glaubenswelt wieder zurechtrücken: Vor der Rettung unseres Klimas oder unserer Erde steht — aus theologischer Sicht — die Rettung der menschlichen Seele.

Die Position der Parteien

Auch für die politischen Parteien steht das Thema Klimawandel auf der Agenda ganz oben. Politisch ist er zwar eins der Kernthemen von Bündnis 90/Die Grünen (25), wenngleich Bio, Öko, Nachhaltigkeit, Solartechnik, Geothermie, Passivhaus et cetera zu einem Markt geworden sind, der keine spezifische Partei als Interessenvertretung benötigt beziehungsweise Umwelt- und Klimaschutz mittlerweile von allen „etablierten“ Parteien gefördert wird — leider oft ohne jeglichen sozialen Bezug. Umweltpolitische Forderungen werden von den unzähligen Umweltschutzorganisationen wie NABU, WWF, Greenpeace, People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) oder Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) aufgestellt.

Anders die AfD, die Klimawandel als natürliches Phänomen darstellt und damit die Interessen der Industrie vertritt. Schwachstellen nutzt sie geschickt aus, zum Beispiel die Planung von weltweit 1.380 neuen Kohlekraftwerken mit zusammen 672 Gigawatt Leistung, vornehmlich in China und Indien, während in Deutschland um die Stilllegung von circa 100 Kohlekraftwerken gestritten wird (26). Damit verdeutlicht sie die — global gesehen — relative Wirkungslosigkeit unserer Energiepolitik zugunsten des Klimaschutzes. Der AfD-Politiker Karsten Hilse hebt sich dabei besonders hervor. Ihm „zufolge haben die etablierten politischen Parteien gemeinsam mit den Medien eine irrationale Umwelt-Religion geschaffen, die die Bürger dazu zwingt, für imaginäre Klima-Sünden zu büßen“, zitiert ihn die Deutsche Welle (27).

Wissenschaftliche Klimaskeptiker

Tatsächlich gibt es nur wenige Klimaforscher, die den menschengemachten Klimawandel in Frage stellen. Dazu gehören der Physiker Professor Horst-Joachim Lüdecke, Sachbuchautor zum Thema Klimawandel und Pressesprecher des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE), sowie Nir Shaviv, Physikprofessor der Hebräischen-Universität in Jerusalem, ein international bekannter Kritiker, der die Klimaänderung hauptsächlich auf eine veränderte Sonnenaktivität zurückführt.

Am 20. Februar 2019 äußerte sich Lüdecke in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Bundestag zum Thema Kohlendioxidausstoß bei schweren Nutzfahrzeugen. Dort legte er dar, dass es schon immer einen natürlichen Klimawandel gegeben hat, dieser ist wissenschaftlich durch Proxydaten, wie Baumringe, Stalagmiten, Eisbohrkerne, Korallen, See- oder Ozeansedimente, Pollen oder durch Daten aus menschlichen Archiven wie historischen Aufzeichnungen oder Tagebüchern belegbar. Als weitere Beweise verwies er auf die kleinen Eiszeiten, mittelalterliche Warmzeiten und die Überlieferungen des deutschen Dichters Johann Peter Hebel in seinen Kalendergeschichten, veröffentlicht im Rheinischen Hausfreund (28).

Diese enthalten eine Zusammenstellung ungewöhnlich warmer Winter, zum Beispiel „man zählt in den alten Chroniken seit 700 Jahren 28 dergleichen Jahrgänge. Im Jahr 1289, wo man von uns noch nichts wußte, war es so warm, daß die Jungfrauen um Weihnacht und am Dreikönigtag Kränze von Veilchen, Kornblumen und andern trugen. Im Jahr 1420 war der Winter und das Frühjahr so gelind, daß im März die Bäume schon verblüheten. Im April hatte man schon zeitige Kirschen, und der Weinstock blühte. Im Mai gab es schon ziemliche Traubenbeerlein. Davon konnten wir im Frühjahr 1807 nichts rühmen. Im ersten Monat des Jahrs 1572 schlugen die Bäume aus, und im Februar brüteten die Vögel“ (29).

Diese Daten geben aber keinen Hinweis auf eine bestimmte Temperatur. Die mittelalterliche Warmzeit wird für den Zeitraum zwischen 950 und 1250 nach Christus angenommen, als auf der Nordhemisphäre überdurchschnittlich hohe Temperaturen herrschten. Hauptursache soll die stärkere Sonneneinstrahlung gewesen sein (30). Die erhöhten Temperaturen in diesen 300 Jahren haben Wikingersiedlungen in Grönland — übersetzt Grünland, heute müsste es Eisland oder Weißland heißen –, Weinanbau in England und Feigen- und Olivenanbau in Teilen Deutschlands ermöglicht (31). Feigen und besonders Oliven benötigen ein mediterranes Klima wie in Italien, dort liegt die Jahresdurchschnittstemperatur heute bei 15,5 Grad, in Deutschland bei circa 10 Grad.

Die mittelalterliche Warmzeit dürfte daher wesentlich wärmer gewesen sein, als die vermuteten 1,5 bis 2 Grad mehr. Aus Proxydaten lassen sich keine Temperaturen ablesen, sondern nur Temperaturunterschiede erkennen (32). Auf die mittelalterliche Warmzeit folgte die kleine Eiszeit zwischen 1300 und 1900 nach Christus, in der ein wesentlich kälteres Klima herrschte und deren Höhepunkt um 1550 erreicht wurde. Trotzdem gab es in dieser Epoche sehr warme Winter, siehe Kalendergeschichten, oder sehr heiße Sommer (33).

Nir Shaviv hatte am 28. November 2018 eine dreiminütige Redezeit im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Bundestag. Shaviv ging ebenfalls auf die mittelalterliche Warmzeit und die kleine Eiszeit ein, mit der er verdeutlichte, dass es schon vor der Industrialisierung gravierende Klimaveränderungen gegeben hatte und er fügte hinzu:

„Es gibt keinen Beweis, dass CO2 einen großen Effekt auf das Klima habe. Die Hockeykurve aus dem Bericht des IPCC, die wir aus dem E-Mail-Verkehr des Climategate kennen, ist dubiose Wissenschaft“ (34).

Der Klimagate-Skandal

Dem anfangs bereits erwähnten Intergovernmental Panel on Climate Change gebührt besondere Aufmerksamkeit, wenn es um Aussagen zum Klimawandel geht. Die Aussagen dieses Klimarats haben politische Sprengkraft. Zum sogenannten Climategate, den Shaviv erwähnt, hier folgende Fakten:

Die Verfasser der Sachstandsberichte für das IPCC, oft als Leitautoren, sind Wissenschaftler der Climatic Research Unit (CRU) der University of East Anglia in Großbritannien. Die CRU bezeichnet sich als eine der weltweit führenden Institutionen, die sich mit der Erforschung des natürlichen und anthropogenen — menschengemachten — Klimawandels befasst. Das Referat besteht aus rund fünfzehn Forschern und Studenten (35).

Durch einen Hackerangriff im November 2009 auf die CRU wurden über 1.000 E-Mails entwendet und auf einen russischen Internet-Server hochgeladen, die Hacker begründeten ihr Handeln wie folgt: „Wir glauben, dass die Klimawissenschaft in der momentanen Situation zu wichtig ist, als dass man sie geheim halten sollte. Hiermit veröffentlichen wir eine zufällige Auswahl an Korrespondenz, Codes und Dokumenten. Hoffentlich ergibt sich daraus ein Einblick in die Wissenschaft und die Menschen dahinter.“ Der finnische Sender YLE hat zum Climategate (Ilmastogate) eine interessante Dokumentation produziert, die mit deutschen Untertiteln im Netz zu finden ist und eine große Menge an E-Mails ist noch im Internet auffindbar (36).

„Diese Kerngruppe der CRU und ihre Kollegen in den USA und Deutschland bestimmten praktisch, was Klimawissenschaft ist und was nicht. Welche Wissenschaftler für IPCC-Berichte zugelassen werden und welche nicht.“

Auf die Bitte vieler Forscher, die Messdaten und Computer Codes öffentlich zu machen, antwortete der Direktor der CRU, Professor Phil Jones: „Wir haben 25 Jahre Arbeit investiert. Warum sollte ich ihnen Daten senden, wenn es ihr einziges Ziel ist, etwas Falsches darin zu finden?“ Jones argumentierte so, als wären die Daten Privatbesitz der CRU.

Die tausendjährige Temperaturkurve

Die sogenannte Hockeykurve (37), von der Shaviv sprach, geht auf Michael Evan Mann zurück, einen US-amerikanischen Klimatologen und Geophysiker. Derzeit ist er Direktor des Earth System Science Center der Pennsylvania State University und war Mitautor für den dritten Sachstandsbericht des IPCC im Jahre 2001. Mann hatte eine Temperaturkurve für die letzten 1.000 Jahre aus Proxydaten und modernen Temperatur-Messprotokollen der letzten 150 Jahre angefertigt. Vor 1850 gibt es keine Temperatur- oder Klimawerte.

Genau genommen werden in Deutschland erst seit dem Jahr 1881 Temperaturen vergleichbar erfasst. Um einen globalen, anthropogenen Klimawandel zu beweisen, war ein Zeitraum von 150 Jahren zu wenig, darum suggerierte Mann, er hätte aus Proxydaten Temperaturen der Vergangenheit wissenschaftlich gesichert ermitteln können. Dabei stützte er sich als wichtigsten Beweis auf Baumringe (38).

Diese Temperaturkurve, die einem Hockeyschläger gleicht, ist unter der Bezeichnung Hockey Stick beziehungsweise MBH98 bekannt. Mann hatte das 20 Jahrhundert in seiner Kurve mit einem dramatischen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und 1998 als das wärmste Jahr des Millenniums dargestellt. Zunächst wurde die tausendjährige Temperaturkurve in der Fachzeitschrift „Nature“ durch Wissenschaftler veröffentlicht, die dem CRU nahestanden.

1999 publizierten CRU-Mitglieder die Kurve auf der Titelseite der Weltorganisation für Meteorologie, die zur UN gehört und die das IPCC mitgegründet hat. Dazu schrieb Jones an einen Kollegen: „Ich habe gerade Mikes (gemeint ist Michael Mann) Nature-Trick angewendet, indem ich in den letzten 20 Jahren von 1961 bis 1981 die realen Temperaturen eingesetzt habe, um den Temperaturrückgang zu verstecken“ (36).

Grund dafür war die Abweichung von Temperaturen, die aus Baumringen vermutet wurden, von den tatsächlich gemessenen Temperaturen. Es gibt hier eine unüberwindliche Divergenz.

Als Mann auf den Umstand hingewiesen wurde, dass er reale Messdaten mit Proxydaten in seiner Kurve gemischt habe, antwortete er:

„Keine Forscher auf diesem Gebiet haben jemals, soweit wir wissen, Thermometer-Messungen zu irgendwelchen Rekonstruktionen hinzugefügt. Es ist irgendwie enttäuschend, diese fadenscheinige Anschuldigung zu sehen, welche wir üblicherweise von Industrie-finanzierten Klima-Desinformations-Webseiten erhalten, die in diesem Forum auftreten.“

„Aber wenn Baumringe nicht in der Lage sind, die heutige Erwärmung zu zeigen, sind sie auch nicht verlässlich zur Abschätzung vergangener Temperaturen. Und dadurch könnte der Gebrauch von Baumringen zur Temperaturbestimmung in der Klimawissenschaft komplett infrage gestellt werden“, so der Kommentator der YLE-Dokumentation. Anders ausgedrückt, sämtliche wissenschaftliche Publikationen oder Studien zum Klimawandel, die auf der Basis von Baumringen eine globale Mitteltemperatur oder Temperaturanomalien in Grad vor 1850 angeben, sind bloße Vermutungen.

Das Klimakartell

Zum engeren Personenkreis dieser Gruppe um Phil Jones gehörten:

  • Kevin Edward Trenberth, einer der Hauptautoren des zweiten und dritten Sachstandsberichts des IPCC;
  • Tom Wigley, ebenfalls Autor des Sachstandsberichts;
  • Keith Raphael Briffa, dessen Doktorvater Wigley ist;
  • Raymond Bradley; Gavin A. Schmidt und Steven Sherwood;
  • Malcolm K. Hughes, der zusammen mit Michael E. Mann und Raymond S. Bradley den Hockeyschlägergraph konstruiert hat;
  • Benjamin D. Santer, Leitautor des zweiten IPCC-Sachstandsberichts. Er arbeitete fünf Jahre am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg;
  • Caspar Ammann, Projektwissenschaftler, der in Colorado tätig ist;
  • Jonathan T. Overpeck, Mitautor des vierten Sachstandsberichts;
  • Tim Osborn, sein Doktorvater ist ebenfalls Wigley;
  • Thomas R. Karl, Leitautor des fünften Sachstandsberichts;
  • Timothy Carter, Leitautor des zweiten, dritten und vierten Sachstandsberichts;
  • Mike Hulme, Leiter des EU Projekts ADAM (Adaptation and Mitigation Strategies), Mitherausgeber der Zeitschrift Global Environmental Change und Chefredakteur von Interdisciplinary Reviews of Climate Change (WIRE‘s Climate Change) und
  • Stefan Rahmstorf, seit 1996 am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Leitautor des vierten IPCC-Berichts. Er wurde 1999 von der amerikanischen McDonnell-Stiftung mit einem Förderpreis in Höhe von einer Million Dollar ausgezeichnet. Seit 2012 gehört er dem wissenschaftlichen Beirat von National Geographic Deutschland an. 2017 erhielt er — als erster Forscher außerhalb der USA — den Climate Communication Prize der American Geophysical Union.

Diffamierung, Diskreditierung, Ausgrenzung, Betrug und Lüge

Wissenschaftliche Kollegen, die skeptisch über die Ergebnisse waren, wurden von dieser Gruppe diffamiert. So schrieb Benjamin Santer, einer der weltweit bekanntesten Klimawissenschaftler, in einer seiner internen E-Mails an Jones:

„Das nächste Mal, wenn ich Pat Michaels bei einem wissenschaftlichen Treffen sehe, werde ich versucht sein, den Mist aus ihm herauszuschlagen. Sehr versucht.“ Und über den kanadischen Mathematiker und kritischen Auditor des Reports von 2007, Steve McIntyre, und seine Kollegen schrieb er: „Ich würde wirklich gerne mit einigen dieser Auditoren in einer dunklen Gasse sprechen.“

Hier ein kleiner Auszug des E-Mail-Verkehrs von Jones:

„McIntyre und McKitrick sind seit Jahren hinter den CRU-Stationsdaten her. Wenn sie jemals mitbekommen, dass wir hier ein Gesetz zur Freigabe von Daten haben, werde ich die Daten eher vernichten, als sie irgendwem zu schicken (…). Ich werde von ein paar Leuten bedrängt, die CRU-Stationsdaten herauszugeben. Niemand von Euch dreien darf verraten, dass wir in Britannien ein Gesetz zur Herausgabe der Daten haben (…). Mike, kannst Du sämtliche E-Mails vernichten, welche Du mit Keith bezüglich des IPCC AR4 hattest? Keith wird das ebenfalls machen. Kannst Du ebenfalls Gene anschreiben und ihn auffordern, gleiches zu tun. Wir werden Caspar anweisen, genauso zu verfahren. Danke, Phil (…). Ich habe vor etwa 2 Monaten große Mengen an E-Mails vernichtet. Also haben sie kaum etwas, wenn überhaupt“, schrieb Jones an Santer.

Nachdem der Climategate bekannt wurde, antwortete Jones dem Guardian: „Wir haben nie irgendwelche Daten oder E-Mails hier am CRU gelöscht.“

Viel schlimmer als die Missachtung wissenschaftlicher Grundsätze war die Diskreditierung von Kollegen. Dazu Atte Korhola, Professor für Umweltveränderungen an der Universität von Helsinki:

„Es wurden schwarze Listen geführt mit Wissenschaftlern, deren Arbeiten man nicht in wissenschaftlichen Veröffentlichungen sehen wollte. Es wurden Boykotts von wissenschaftlichen Magazinen vorgeschlagen, wenn diese kritische Meinungen veröffentlichten.”

Diese Aussagen werden von den E-Mails bestätigt: „Das war die Gefahr, wenn man die Skeptiker immer dafür kritisiert, dass sie nicht in Peer-review-Magazinen publizieren. Offensichtlich haben sie eine Lösung dafür gefunden — die Übernahme eines Journals! Was unternehmen wir also? Ich denke, wir sollten damit aufhören, Climate Research als ein legitimes wissenschaftliches Journal anzusehen. Und wir sollten unsere Kollegen in der Klimawissenschaft dazu ermutigen, nicht mehr länger Artikel in diesem Journal zu veröffentlichen oder zu zitieren”, schrieb Mann 2003 an Jones. Dabei geriet der Herausgeber des Magazins, Hans von Storch, in die Schusslinie. Wigley schrieb an Timothy Carter:

„Bedenken Sie, dass ich diese Ansicht nur Mike Hulme und Phil Jones mitteilen werde. Die Idee von Mike (Mann), den Redaktionsausschuss zum Rücktritt zu zwingen, wird wahrscheinlich nicht funktionieren, wir müssen auch von Storch loswerden, sonst werden sich die Löcher mit Leuten wie Legates, Balling, Lindzen, Michaels, Singer und so weiter füllen.“

Dieser Plan ging voll und ganz auf, Jones und Hulme hatten für einen Shitstorm gesorgt, dass mehrere Autoren des Verlags und der gerade neu ernannte Chefredakteur Hans von Storch zurücktreten mussten (39).

Die Kontrolle des Peer-Review-Verfahrens bei wissenschaftlichen Zeitschriften hatte oberste Priorität für die Gruppe. „Da wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse weitreichende Folgen für Mensch und Gesellschaft haben können, müssen diese vor Veröffentlichung einer Qualitätskontrolle unterzogen werden“ (40). Die Herausgeber haben dabei maßgeblichen Einfluss, sie entscheiden, ob das Manuskript sofort abgelehnt wird oder den Peer-Review-Prozess durch Gutachter durchlaufen soll. Publikationen zum Thema Klimawandel in den Fachzeitschriften werden danach für den IPCC-Sachstandsbericht verwendet.

2005 geriet James Saiers, der Herausgeber der Geophysical Research Letters (GRL), ins Visier der Inquisitoren um Jones: „Wenn Du glaubst, dass Saiers zur Gruppe der Klimaskeptiker gehört, wenn wir dafür dokumentierte Belege finden, könnten wir offizielle AGU-Kanäle benutzen, um ihn aus dem Amt zu verdrängen“, schrieben sich Wigley und Mann. Die American Geophysical Union (AGU) gibt 13 wissenschaftliche Zeitschriften heraus, unter anderem die Geophysical Research Letters. 2006 war die Hexenjagd beendet, Saiers trat als Herausgeber der GRL zurück. Daraufhin schrieb Mann an seine Kollegen: „Es scheint, das GRL-Leck wurde gestopft“ (41). Von welcher Bedeutung solche Journale sind, gibt die folgende E-Mail von Wigley und Mann wider: „Es ist eine Sache, Climate Research zu verlieren, aber wir können uns nicht erlauben GRL zu verlieren.“

Auch mit derartigen Maßnahmen — Diffamierung, Diskreditierung, Ausgrenzung, Betrug und Lüge — ist es zu einem 97-prozentigen Konsens der Klimawissenschaftler gekommen. „Es ist wissenschaftlich gesichert und gut belegt, dass der Mensch Hauptverursacher der bereits laufenden globalen Erwärmung ist“, so die Webseite Klimafakten, in deren wissenschaftlichem Beirat Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sitzt (42). Rahmstorf hat im Climategate ebenfalls eine unrühmliche Rolle gespielt. So war ihm der Betrug um die Hockeykurve bekannt und von Storchs Ergebnisse, dass die Hockeykurve Unsinn ist, wollte er im Sachstandsbericht des IPCC verhindern (43).

Das Motiv?

Nun stellt sich die Frage: Von welchen Interessen werden solche Wissenschaftler geleitet? Ist es das Motiv, die Erde zu retten, auch wenn die Beweise für die stetige Erderwärmung zumindest umstritten sind und ist es aus diesem Motiv heraus gerechtfertigt, zu den oben genannten Mitteln zu greifen?

Ich denke: nein. Wer den wissenschaftlichen Dialog mit diktatorischen Mitteln führt, kann nicht von einem guten Motiv geleitet sein. Geld als Motiv mag zwar immer eine Erklärung sein, aber Professoren und Doktoren an Universitäten verfügen — zusammen mit Vorträgen, Büchern, Publikationen in Fachzeitschriften, Auszeichnungen und Preisen von Stiftungen — in der Regel über ein ansprechendes Einkommen.

Die Wissenschaft war ein wichtiger Teil der Epoche der Aufklärung. Wissenschaft und Aufklärung gingen gemeinsam gegen den „Aberglauben der Kirche“ vor. Die Erzählungen von biblischen Wundern, von der Schaffung der Erde mit Pflanzen, Tieren und dem Menschen als Werk eines Gottes, die Behauptung einer Sintflut, die über die Erde ging und nur Noah mit seiner Familie und allen Tieren überleben ließ und ein Gott, der danach dem Meer seine Grenze gesetzt hat, dass es nicht mehr die Erde überfluten soll — dies alles war für die Philosophen der Aufklärung nicht annehmbar.

Thomas Hobbes, John Locke, David Hume, René Descartes, Baruch de Spinoza, Pierre Bayle oder Voltaire und die französischen Enzyklopädisten waren die großen Philosophen und Aufklärer des 17. und 18. Jahrhunderts. Baruch de Spinoza hatte Gott mit der Natur gleichgesetzt, er gehört zu den Begründern der modernen Bibel- und Religionskritik und gilt als Pantheist schlechthin (44), aber viele sehen auch moderne Wissenschaftler wie Albert Einstein als Pantheisten an.

Der Glaube der westlichen Welt an einen Christengott wurde verdrängt durch den Glauben an die Wissenschaft und Technik, die scheinbar zu allem in der Lage ist. Alles ließ sich wissenschaftlich erklären, nichts bedurfte mehr einer religiösen Interpretation. Die proklamierten Naturgesetze dienten als Grundlage. Die Kirchen verloren immer mehr Mitglieder und die Diskussion um eine Erneuerung der Kirche, die sich der Welt anpasst, wird intensiv seit den 1960er Jahren geführt.

Der Schutzpatron einer neuen Religion

In diesem progressiven, religiösen Vakuum haben sich die Kirchen durch ihre höchsten Vertreter selbst entkernt. Das Evangelium vom Erlöser für die Rettung der Menschen wird nun durch Klima- und Umweltschutz für die Rettung der Menschheit aufgegeben. Gott und Vater werden für Schwester und Mutter Erde eingelöst. Das Geistige wird für die Materie getauscht. Der Missionsauftrag ist nicht mehr das Evangelium, sondern die Verkündigung politischer Forderungen aus vermeintlich wissenschaftlichen Erkenntnissen und Meinungen.

In diesem Sinn wird der Klimaschutz als ein — über alle religiösen und sozialen Unterschiede hinweg — zu erreichendes Ziel formuliert. Eine neue Religion, der alle zustimmen können, weil es um unsere Erde geht. Aber diese Erde mit ihren Ressourcen gehört nicht allen und ist damit nicht „unsere“ Erde, sondern die Erde weniger, sehr reicher und mächtiger Personen.

Für die neue Religion werden die Prinzipien der Wissenschaft auf dem Altar des Pantheismus geopfert. Wer die vorherrschende Meinung zum Klimawandel anzweifelt oder kritisiert, bekommt es mit einer neuen Form der Inquisition zu tun und Papst Franziskus ist zum Schutzpatron des Pantheismus geworden.

Solange die Ziele unendliches Wirtschaftswachstum, Gewinnmaximierung und Erschließung neuer Märkte durch Neoliberalismus nicht aufgegeben werden, solange sind alle Bemühungen zum Schutz von Klima, Umwelt und Ressourcen vergeblich. Nicht die Masse der Menschheit hat den größten Einfluss auf unser Klima, sondern wenige Milliardäre. Der Appell der Vereinten Nationen, der Wissenschaft und des Papstes ist an die falsche Adresse gerichtet. Ein wirtschaftliches Umdenken mit Einbeziehung der Finanzwirtschaft ist die Basis für Umwelt- und Klimaschutz. Ziel sollte daher sein, dass Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kirche das Gespräch vor allen Dingen mit dieser Elite suchen.


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgeschichte_des_Klimawandels; 11.03.19
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Kyoto-Protokoll#Der_Weltklimagipfel_1997_in_Kyoto; z. a. 11.03.19
(3) http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kohlekraftwerke-in-deutschland-stossen-mehr-co2-aus-als-im-eu-schnitt-a-962028.html; 11.03.19
(4) https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/energiewende/energiewende-im-ueberblick-229564; 11.03.19
(5) https://www.bundestag.de/blob/543800/a9906e8e1985f9078cd2209fb9e159fd/wd-8-010-18-pdf-data.pdf ; 09.04.2019
(6) https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/photovoltaik-eine-voellig-verrueckte-subventionsmaschinerie-1580662.html; 11.03.19
(7) https://www.verivox.de/nachrichten/eu-vergleich-deutschland-hat-den-hoechsten-strompreis-120480/; 11.03.19
(8) https://www.sueddeutsche.de/politik/frankreich-proteste-gelbe-westen-fragen-antworten-1.4236905; 11.03.19
(9) https://reset.org/knowledge/emissionsrechtehandel; 11.03.19
(10) http://www.eex.com/de#/de; 11.03.19
(11) http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kohlekraftwerke-in-deutschland-stossen-mehr-co2-aus-als-im-eu-schnitt-a-962028.html; https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Neurath#cite_note-2; 11.03.19
(12) https://www.faz.net/redaktion/holger-steltzner-11104375.html; 11.03.19
(13) https://de.wikipedia.org/wiki/Leugnung_der_menschengemachten_globalen_Erw%C3%A4rmung; 11.03.19
(14) https://www.faz.net/redaktion/holger-steltzner-11104375.html; 11.03.19
(15) https://de.wikipedia.org/wiki/Nir_Shaviv; 11.03.19
(16) https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel; 11.03.19
(17) https://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/emissionshandel-unternehmen-wettbewerbsfaehigkeit-europa; 11.03.19
(18) http://www.spiegel.de/politik/ausland/trump-regierung-usa-erklaeren-austritt-aus-pariser-klimavertrag-a-1161486.html; 11.03.19
(19) http://www.spiegel.de/politik/ausland/trump-regierung-usa-erklaeren-austritt-aus-pariser-klimavertrag-a-1161486.html; 11.03.19
(20) https://www.un.org/sustainabledevelopment/blog/2015/09/at-un-pope-francis-decries-global-culture-of-waste-urges-action-to-ensure-integral-development-for-all/; 11.03.19
(21) https://www.un.org/sustainabledevelopment/blog/2015/09/at-un-pope-francis-decries-global-culture-of-waste-urges-action-to-ensure-integral-development-for-all/; 11.03.19
(22) http://w2.vatican.va/content/francesco/de/messages/pont-messages/2016/documents/papa-francesco_20160901_messaggio-giornata-cura-creato.html; 11.03.19
(23) Apg 3,19; Apg 8,12 https://www.bibleserver.com/text/EU/Apostelgeschichte8; 11.03.19
(24) https://www.focus.de/politik/videos/klimawandel-nach-mega-hurrikans-papst-franziskus-warnt-vor-untergang-der-menschheit_id_7579853.html; https://www.bento.de/nachhaltigkeit/klimawandel-leugner-sind-dumm-stur-und-blind-sagt-papst-franziskus-a-00000000-0003-0001-0000-000001678762; https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/papst-niemand-darf-klimawandel-folgen-leugnen; 11.03.19
(25) https://www.gruene.de/themen/gruene-themen-von-a-bis-z/wir-machen-deutschland-zum-vorreiter-beim-klimaschutz.html; 11.03.19
(26) https://www.erneuerbareenergien.de/archiv/1380-geplante-kohlekraftwerke-gilt-es-zu-verhindern-150-437-109796.html; 11.03.19
(27) https://www.dw.com/de/das-klima-und-die-populisten/a-46481902?maca=de-VEU_Focus-Artikel_DE-27741-xml-media; 11.03.19
(28) https://www.youtube.com/watch?v=yrDoeg3-Vpw; 11.03.19
(29) https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/08/wie-ungewoehnlich-ist-die-aktuelle-trockenperiode/?print=print; 11.03.19
(30) https://bildungsserver.hamburg.de/klimageschichte/6800568/mittelalterliche-warmzeit/; 11.03.19
(31) Goosse, H., Guiot, J., Mann, M. E., Dubinkina, S., Sallaz-Damaz, Y. (2011): The medieval climate anomaly in Europe: Comparison of the summer and annual mean signals in two reconstructions and in simulations with data assimilation. Global and Planetary Change 84-85, 35-47; http://homepages.vub.ac.be/~hgoelzer/iclips/public/Goosse_Global%20Planet%20Change_2012.pdf; 11.03.19
(32) http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Proxydaten; 11.03.19
(33) http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kleine_Eiszeit; 11.03.19
(34) https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw48-pa-umwelt-klima-578906 14:20; 11.03.19
(35) http://www.cru.uea.ac.uk/about-cru; 11.03.19
(36) https://vimeo.com/8815829; http://climategatei.blogspot.com/2011/12/1255496484txt.html; 11.03.19
(37) https://www.newscientist.com/article/dn11646-climate-myths-the-hockey-stick-graph-has-been-proven-wrong/; 11.03.19
(38) https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/atmosphaere/klimaforschung/baumringe/; 11.03.19
(39) https://www.int-res.com/articles/misc/CREditorial.pdf; Die AFD-Politikerin Beatrix von Storch hat in die Familie von Storch eingeheiratet. Am 04.03.19 veröffentlichte Freie Welt TV ein Interview mit dem Titel: Die globale Kirche des Klimawandels; https://www.youtube.com/watch?v=LwLFXWNSiUI; 11.03.19
(40) https://www.publisso.de/open-access-beraten/faqs/peer-review/; 11.03.19
(41) http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/climategate-alles-ueber-den-skandal-in-der-klimaforschung-a-688175-6.html; 11.03.19
(42) https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-es-gibt-noch-keinen-wissenschaftlichen-konsens-zum-klimawandel; 11.03.19
(43) http://www.science-skeptical.de/blog/deutscher-klimaforscher-fordert-ausschluss-von-kollegen-vom-ipcc/001249/; 11.03.19
(44) https://de.wikipedia.org/wiki/Pantheismus; 11.03.19

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