Normalerweise nimmt die Entwicklung eines Impfstoffs, die Erprobung seiner Wirkung und Prüfung seiner Unbedenklichkeit hinsichtlich der Nebenwirkungen bis zu 15 Jahre in Anspruch, räumt der nette Impfonkel ein. Doch er kennt auch die Gründe für dieses langatmige Prozedere: „Es vergeht viel Zeit mit Warten, Warten auf die Auswertung der Daten, auf Geld, auf behördliche Genehmigung.“ Doch „gute Vorbereitung und verzahntes Arbeiten“ könnten das alles enorm beschleunigen. Auf einer Grafik folgen jetzt die einzelnen Entwicklungsschritte nicht mehr nacheinander, sondern wie von Wunderhand stapeln sich die Etappen — und auf der Zeitachse verkürzt sich alles auf ein im Nu.
Leider versäumt der Naturerklärer zu erläutern, wie das denn möglich sei. Bekanntlich gibt es bei Impfungen oft erst Spätfolgen, auf die zahlreiche etwas skrupulösere Kollegen dutzendfach hingewiesen haben. Selbstverständlich müssten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ausgetestet werden so wie die Verträglichkeiten mit bestehenden Vorerkrankungen. Wie man eine üblicherweise auf ein bis zwei Jahre angesetzte Erprobung bei Tieren auf ein paar Stündchen verkürzt, erfahren wir ebenso wenig wie etwas darüber, wie die „Teleskopierung“ der klinischen Phasen wohl funktionieren mag.
Was Lesch weiß, aber verschweigt: Die heute Geimpften werden zu den Versuchskaninchen der Hersteller. Allerdings ohne Vergleichsgruppe.
Um es etwas „teleskopiert“ zu sagen: Lesch hat keine Ahnung. Bis auf ganz wenige Ausnahmen kennt niemand die Rohdaten der Studien, die die Pharmafirmen durchgeführt haben. Vage bekannt ist das außerordentlich schlichte Studiendesign, und bekannt sind die formidablen Zeugnisse, die die Hersteller sich selbst ausstellen. In Wahrheit weiß man bis heute noch nicht einmal, ob die Impfungen nur vor starken Symptomen schützen oder auch vor Ansteckung. Das RKI musste kürzlich zugeben, dass man bei einem Präparat noch nicht einmal weiß, ob es bei über 75-Jährigen überhaupt wirkt — jedenfalls erlaubten die vorliegenden Daten kein Urteil darüber (2).
Doch kein Problem für den TV-Prediger Harald Lesch. Denn es gab ja schon 2002/03 SARS1 — das Vorgängermodell. Und es ist wahr, man hatte seit 17 Jahren nach einem wirksamen Corona-Impfstoff gesucht — allerdings vergeblich. Lesch macht daraus: Dank dieser Arbeiten hatte man einen Impfstoff-Kandidaten schnell gefunden, und man konnte direkt mit vorklinischen Studien beginnen und bereits vor der Zulassung mit der Produktion beginnen. Und insofern sei übrigens auch der völlig neue mRNA-Impfstoff gar nicht so neu. Mit dem habe man seit SARS1 seine Erfahrung gemacht. Nur welche?
In Wahrheit sind alle früheren Versuche, ein Vakzine gegen Coronaviren zu entwickeln, nicht über das präklinische Stadium herausgekommen (3). Der chinesische Virologe Shibo Jiang, der seit 17 Jahren an Corona-Impfstoffe forscht, kann sehr gut erklären, wo die Probleme liegen und warum man sehr viel mehr Daten braucht als zur Zeit vorliegen (4). Warum man sich auf einen völlig unerprobten mRNA-Impfstoff eingelassen hat, dürfte einen ganz anderen Grund haben. Er kann sofort hergestellt werden, während bei anderen Impfstoffen allein die Produktion schon mal zwei Jahre dauern kann.
Doch nichts hält das Fazit auf, auf das das Werbefilmchen kontinuierlich hingearbeitet hat: „Nach allem, was man weiß, stellt der mRNA-Impfstoff keine besondere Gefahr dar.“
Nun besteht das Problem aber darin, dass Harald Lesch nicht nur nichts weiß, sondern auch nichts wissen will.
Es gibt jede Menge Hinweise auf „signifikante Nebenwirkungen“ (5). Und es gibt auch bereits mindestens 69 Menschen, die kurz nach der Impfung gestorben sind. Selbstverständlich nicht daran, sondern an ihren Vorerkrankungen.
Das ARD-Impfkino
Dr. Eckard von Hirschhausen hat den Gipfel der Karriere erreicht: vom Kinderarzt zum Quizmaster und Entertainer jetzt Deutschlands verwegenster Impfstar. Vor laufenden Kameras (6) ließ er sich in der Kölner Uniklinik gegen Corona impfen. Atemberaubend. Allein, war das eine Impfung? Es könnte auch ein Placebo gewesen sein, erfährt der verblüffte Zuschauer. Doch wie das? Wollte von Hirschhausen nicht Reklame für bedenkenloses Impfen machen — oder ist er bloß Proband in BionTech/Pfizers unvollendeten Studien? Was eigentlich auch nicht der Fall sein dürfte, denn der einstige Kinderarzt weiß ja längst:
„Der Nutzen der Impfung ist glasklar belegt, ein extrem hoher Schutz vor schweren Verläufen von Covid-19, sogar höher als bei anderen Impfungen“ (7).
Was selbstverständlich gelogen ist. Andererseits dürfte feststehen, dass der selbstlose Selbstversuch nie wirklich gefährlich war. Mit Sicherheit hat von Hirschhausen das Placebo bekommen. Denn er kennt die unmittelbaren Folgen einer Impfung:
„Der ‚Schaden‘ der Impfung ist auch ziemlich klar: zwei Tage mit Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Unwohlsein, so wie bei jedem anderen Infekt auch.“
Aber da er lediglich ein leichtes Ziehen in der Schulter verspürt, das nichts mit der Impfung zu tun haben soll, wie er umgehend selbstdiagnostisch beteuert, kann man davon ausgehen, dass man dem Mann ein Placebo verabreicht hat. Man gestatte mir den Verdacht: Das war von Anfang an klar. Das ARD-Impfkino hat in seiner ganzen Dümmlichkeit alle Vorbehalte gegen das Impfen bestärkt.
Eckard von Hirschhausen hat sich nicht impfen lassen.
Quatsch und Co
Von Anfang an kämpft das TV-Wissenschaftsmagazin quarks an vorderster Front gegen die Pandemie. Leider blieb dabei die Wissenschaft auf der Strecke und der Journalismus auch. Die quarks-Redaktion hat ihr vakzinales Credo auf ihrer Internetseite dokumentiert. Dort finden wir allerhand beruhigende Informationen — etwa zu den unerwünschten Nebenwirkungen — also außer Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Müdigkeit:
„In den allermeisten Fällen gab es bislang: keine. Bei einigen Menschen gab es eine Schwellung der Lymphknoten (64 von 22.000), bei vier Menschen eine vorübergehende Gesichtslähmung. Man kann allerdings noch nicht eindeutig sagen: Ist das eine direkte Folge der Impfung — oder wäre das auch ohne die Impfung passiert?“ (8).
Ich würde an dieser Stelle eine bewährte Sprachregelung vorschlagen. Wie wäre es mit „im Zusammenhang mit der Impfung erkrankt oder gestorben“?
Allerdings gab es deutlich mehr Folgen als 64 geschwollene Lymphknoten. In Norwegen beispielsweise starben 23 ältere Menschen nach der Impfung. Doch quarks macht sich keine Sorgen.
„Für 13 von ihnen wurde eine Obduktion durchgeführt. Es ist nicht auszuschließen, dass Fieber oder Durchfall, also erwartbare Nebenwirkungen, den sowieso schwierigen Gesundheitszustand dieser Personen verschlimmert hat. Ausreichend Belege dafür gibt es allerdings ebenfalls nicht.“
Interessant, wie differenziert die Quarkser gegebenenfalls sein können. Ansonsten reicht den Kollegen ein positiver PCR-Test für die aberwitzige Formulierung „im Zusammenhang mit Corona gestorben“.
Und bei den Impftoten wird gar obduziert und nach Beweisen gesucht.
Allerdings tauchen am Ende der Unbedenklichkeitssuada noch ein paar interessante Zahlen des Paul Ehrlich Instituts (PEI) auf. Demzufolge gab es außer den 4 offenbar bedeutungslosen Fällen von Gesichtslähmungen und den paar Dutzend geschwollenen Lymphknoten doch noch ein paar andere Impfeffekte. Stand 10. Januar 2021: wurden „etwas mehr als 50 schwerwiegende Impfreaktionen gemeldet und sieben Todesfälle von Menschen zwischen 79 und 93 Jahren“. Bis zum 10. Januar wurden in Deutschland circa 250.000 Menschen gegen Covid-19 geimpft. Das Paul-Ehrlich-Institut erklärt zu diesen „schwerwiegenden Impfreaktionen“, es liege bloß „ein zeitlicher, aber kein kausaler Zusammenhang vor“.
Interessanterweise hat die quarks-Redaktion ihre Seite nicht mehr aktualisiert. Inzwischen (Stand: 24. Januar) meldet das Paul-Ehrlich-Institut 1.232 „Verdachtsfälle“ von meist mehrfachen Nebenwirkungen, bei 182 der Geimpften handele es sich um schwerwiegende Reaktionen. In Relation gesetzt zur Anzahl der verabreichten Impfdosen — nämlich etwas über 1,7 Millionen — bedeute das, 1 von 10.000 Geimpften muss mit schweren Folgen bis hin zum Tod rechnen — errechnet das PEI. Die Zahl der „im Zusammenhang mit“ den Impfungen verstorbenen Personen erhöhte sich inzwischen auf 69.
Im Laufe eines Jahres sollen 0,15 Prozent der Bevölkerung wegen Covid-19 hospitalisiert gewesen sein.
Im Laufe eines Monats wurden 0,018 Prozent von 1 Million Geimpften hospitalisiert oder verstarben. Die oft verzögerten Reaktionen noch nicht eingeschlossen. Immer vorausgesetzt, dass den offiziellen Zahlen zu trauen ist.
Außerdem — wäre der Anlass nicht so traurig — müsste man über die Versuche des Paul-Ehrlich-Instituts lachen, diese Zahlen zu „normalisieren“. Mit diesen Rechenmodellen blieben jedenfalls von den angeblich über 50.000 COVID-Toten nur wenige übrig.
Was soll man von Medizinern, von Politikern und Journalisten halten, die ununterbrochen behaupten, die Impfungen wären hochwirksam und völlig ungefährlich? Weder weiß man, wen sie schützen, wie lange sie schützen und vor was sie schützen. Den Rest des Unwissens möchte man lieber nicht wissen. Ist das bloß fahrlässig oder vorsätzlich? Ich weiß es nicht. Und ich will mir über solche Zeitgenossen nicht den Kopf zerbrechen. Es gibt aber eine Voraussetzung für deren verantwortungslose Behauptungen: die Unbelangbarkeit.
Kein Pharmaunternehmen, kein Arzt, kein Journalist, kein Politiker, kein Paul-Ehrlich-Institut wird für die Folgen der Impfungen beziehungsweise für die bedenkenlose Impfpropaganda haften müssen.
Man kennt das: All unsere Missionare werden sich hinterher auf das Rudel berufen, in dem man ganz unschuldig mitgeheult habe.
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Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/impfen-wettlauf-mit-dem-virus-102.html
(2) https://multipolar-magazin.de/artikel/geringe-evidenz-impfung
(3) Zur Entwicklung genetischer Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 — technologische Ansätze sowie klinische Risiken als Folge verkürzter Prüfphasen. https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?J=2020&S=85
(4) Shibo Jiang, „Don’t rush to deploy COVID-19 vaccines and drugs without sufficient safety guarantees“. https://www.nature.com/articles/d41586-020-00751-9
(5) https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-bis-24-01-21.pdf__blob=publicationFile&v=6
(6) https://www.ardmediathek.de/ard/video/hirschhausen/hirschhausen-als-impfproband/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hpcnNjaGhhdXNlbnMtY2hlY2stdXAvZDlkNGExYWQtNmIyYS00NDNhLWJlYTYtZjAwYzQ0ZGVkYjlk/ . Ausgestrahlt wurde der Film am 1. Februar 2021 um 20.30 im Ersten Programm.
(7) https://www.nordbayern.de/kultur/eckart-von-hirschhausen-lasst-sich-offentlich-impfen-1.10803260
(8) https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/so-lange-braucht-die-entwicklung-eines-coronavirus-impfstoffs/ abgerufen 2. Februar 21.