Die derzeitige Lage macht ein Studium zu einer echten Herausforderung: testen lassen, bei eisigen Temperaturen lüften, Maske tragen oder das ständige Registrieren, um an Vorlesungen teilnehmen zu können oder gewisse Räumlichkeiten betreten zu dürfen.
Wo es früher frei nach Hannah Arendt „Denken ohne Geländer“ hieß, lautet nun die Maxime: „Gehorche und folge unseren Befehlen“.
Wer sich den Anforderungen der „neuen Normalität“ nicht unterwerfen will, wird als unsolidarischer Schwurbler oder gar als Nazi gebrandmarkt und aus der „Solidargemeinschaft“ verbannt. Die ehemaligen Orte des wissenschaftlichen Streits und der Debatte haben sich zu eintönigen, konformen Einrichtungen entwickelt, die jede noch so unsinnige staatliche Vorgabe unhinterfragt umsetzen, um die in großen Teilen nicht zur Risikogruppe gehörende Studentenschaft vor einem Erkältungsvirus zu schützen. Es hat sich daher bei einigen, aber in der Gesamtzahl sehr wenigen kritischen Geistern eine gewisse Resignation über die gegenwärtigen Zustände etabliert. Der Ruf nach Alternativen ist lauter und notwendiger denn je.
Einen ersten Schritt zu einem neuen Verständnis von Bildung, Vernetzung und Gemeinschaft möchte Ken Jebsen mit der Gründung eines Campus gehen, auf welchem über den Tellerrand gesellschaftlicher Dogmen geblickt werden soll. Im Interview mit Rubikon spricht er über seine Vorstellung eines funktionierenden Bildungswesens und blickt in diesem Kontext auf die stetigen Entwicklungen des Pandemie-Regimes.