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Der Oligarchenfeudalismus

Der Oligarchenfeudalismus

Im Namen des Klimaschutzes wird die Lebensmittelversorgung monopolisiert.

Ein letztes Angebot wolle die niederländische Regierung den Landwirten machen, indem sie ihnen noch einmal anbietet, die Höfe zu mehr als dem vollen Marktwert aufzukaufen. Wer sich nicht darauf einlässt, der wird zwangsenteignet. Als Landwirt aktiv sein darf von den 3.000 Landwirten, die jetzt im Fadenkreuz der Regierung stehen, anschließend ohnehin niemand mehr. Denn der Vorwurf lautet: Diese Landwirte seien die größten Klimasünder, und das Land will die EU-Vorgaben zum „Klimaschutz“ bis 2030 erreichen. So zumindest die Erzählung. Damit setzt sich fort, was schon vor über einem Jahr begonnen hat. Damals hatte die Regierung begonnen, Landwirten Angebote für ihre Höfe zu unterbreiten, verbunden mit der Androhung, sie ansonsten zu enteignen.

Die Folge waren große Proteste im Sommer und Herbst 2022, bei denen tausende Bauern auf die Straße gegangen waren. Brennende Heuballen an den Autobahnen, lange Treckerkolonnen, Gülle im Vorgarten der Ministerin für Umwelt und Stickstoff oder auf die Polizei, die mal wieder willfährig die herrschende Politik unterstützte, waren Teil des energischen Widerstandes der Bauern. All das hat die Regierung jedoch nicht von ihrem Plan abgebracht. Gleichzeitig droht angeblich aufgrund des Ukrainekrieges eine große Nahrungsmittelknappheit. 10 Prozent der europäischen Ackerflächen sollen auf Wunsch der EU bis 2030 stillgelegt werden. Doch man übergibt diese nicht etwa der Natur, wie man erwarten würde, nein, man überlässt sie Privatinvestoren zum Bau von Häusern, Wohnungen und Solarparks. Hier findet also eine Enteignung durch den Staat statt, der sich die Grundstücke „einverleibt“ und dann Privatkonzernen in den Rachen schmeißt.

Umweltheuchelei

Vom Umweltschutz ist also überhaupt nicht die Rede. Es geht um eine Zerstörung der Landwirtschaft und Privatisierung von nie gekanntem Ausmaß. Dass ganz andere Interessen im Raum stehen, offenbart auch ein flüchtiger Blick auf die niederländische Regierung. Diese steht nämlich dem WEF ebenso nahe wie die kanadische. So stammt Ministerpräsident Mark Rutte unmittelbar aus dem Umfeld von Klaus Schwab, der mit seiner Idee des „Great Reset“ bereits von sich reden machte. Schon am 28. Juli 2020 hat die Rockefeller-Stiftung ein Paper mit dem Namen „Reset The Table“ herausgebracht, in dem es um eine Transformation der Nahrungsmittelversorgung geht. Dieses Papier enthält Anklänge an den nur einen Monat zuvor verkündeten „Great Reset“ des WEF. Damals existierte die „Pandemie“ erst vier Monate. Dennoch ist in dem Bericht von schwerwiegenden Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung die Rede, die es damals noch überhaupt nicht gab.

Eingekleidet in wohlklingende Phrasen von Gerechtigkeit und Regionalität wird im Rockefeller-Bericht eine grundlegende Umgestaltung der Nahrungsmittelversorgung empfohlen. Interessanterweise sollen — wie könnte es in Zeiten der politischen Korrektheit anders sein — besonders kleine und mittelständische Betriebe gefördert werden, die unter Leitung von BIPoC (Black, Indigenous, People of Color, Anm. d. Red.) stehen — also Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe. Diese sollen Vieh in kleinen Beständen halten dürfen und zudem soll der lokale Anbau gefördert werden, um die Lebensmittelversorgung sicherzustellen und alle Menschen zu integrieren.

Was auf dem Papier nach purem Humanismus klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als großer Markt. Denn gegen Ende des Papiers beschreiben die Autoren, wie sie sich die Finanzierung vorstellen. In dieses Projekt soll das Geld von selbsternannten Philanthropen fließen, die das natürlich, so soll es zumindest erscheinen, aus reiner Nächstenliebe tun. Gleichzeitig soll die gesamte Versorgung online organisiert werden.

Das größte Problem der Lebensmittelversorgung stelle, so der Bericht, die mangelnde Digitalisierung dar. Dieser Umstand müsse für eine gesicherte Versorgung behoben werden. Demnach soll die Vermarktung der Lebensmittel über Onlineplattformen stattfinden.

Menschen wie Bill Gates kommt das sehr gelegen. Denn dieser hat schon vor einiger Zeit in einen großen Online-Supermarkt namens Picnic investiert. Es ist nur folgerichtig, dass einige Filialen dieser Kette im Zuge der Bauernproteste in den Niederlanden in Flammen aufgingen. Die Bauern wissen, wer ihr Feind ist. Bill Gates ist schon länger in die Umgestaltung des Nahrungsmittelsektors involviert, wie die Umweltorganisation Navdanya, die unter anderem von der indischen Umweltaktivistin und Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, gegründet wurde, in dem Bericht „Gates to a Global Empire over Seed, Food, Health, Knowledge and the Earth. A Global Citizens Report“ schreibt.

Zentralismus

Die angebliche Agenda der EU zum Schutz des Klimas stammt dann auch eigentlich aus der Feder des WEF. Schon 2013 wurden in mehreren Ländern „Food Innovation Hubs“ gegründet. Dabei soll es sich um eine Multi-Stakeholder-Plattform handeln, die Technologie und Innovationen nutzen soll, um lokale Ökosysteme im Zuge der Transformation des globalen Lebensmittelsystems zu stärken. Mark Rutte hat zugesagt, diese zu finanzieren, und ist dafür voll des Lobes. Zudem hat er das globale Koordinationssekretariat in den Niederlanden einrichten lassen. Wer genau die Stakeholder sein sollen, offenbart sich, wenn man einen Blick auf die offiziellen Partner wirft. Zu diesen gehören PepsiCo, Unilever, Mastercard, die niederländische Regierung und der größte Agrochemiekonzern der Welt, Syngenta.

Es ist damit ein Konglomerat aus Finanz- und Lebensmittelindustrie sowie Agrochemie, das hier jede wohlmeinende Phrase von Ökologie, Gleichberechtigung und Inklusion Lügen straft.

In dem Prozess der Umgestaltung der Nahrungsmittelversorgung haben sich WEF und UN zusammengetan und im Januar 2022 einen gemeinsamen Bericht mit dem Titel „Transforming Food Systems: Pathways for country-led innovations“ veröffentlicht. Neben vielen hohlen Phrasen und unspezifischen, wohlklingenden Worten wird auch hier die Digitalisierung als ein wichtiger Schlüssel angesprochen. Digitale, zentralistische Nahrungsmittelproduktion ist also das Ziel hinter all dem grün-woken Gerede.

Profiteur ist vor allem das US-amerikanische Großkapital. So sind die Kapitalsammelstellen BlackRock und Vanguard Investoren der vier größten Agrarkonzerne Cargill, Tyson Foods, JBS und National Beef Packing. Diese warten bereits darauf, den europäischen Markt zu übernehmen und die Ausfälle durch die wegfallenden Kleinbauern zu kompensieren. Übrigens nicht nur in Europa, sondern auch in Großbritannien und den USA. Auch hier haben die Regierungen Programme aufgelegt, Landwirten ihre Höfe und ihr Land abzukaufen, um diese dann stillzulegen. Daran sieht man, dass es sich nicht um einen Plan der EU handelt, sondern um eine vom internationalen Kapital geplante Übernahme.

Spätestens seit der Finanzkrise 2008 bestehen seitens der Finanzindustrie die Ambitionen, die globale Nahrungsmittelproduktion zu übernehmen, wie Vandana Shiva in einem jüngeren Interview mit dem britischen Comedian und Schauspieler Russel Brand erklärt. Durch Spekulation und Finanzierungen werden die Preise für Lebensmittel künstlich in die Höhe getrieben, erklärt sie weiter. Dadurch haben wenige Private die Preisentwicklung in ihren Händen, obwohl die Nahrungsmittelversorgung ein öffentliches Gut darstellen sollte.

Sie erinnert zudem daran, dass vor dem Zweiten Weltkrieg die Konzerne mit der Lebensmittelindustrie nichts zu tun hatten. Erst nach dem Krieg begannen dieselben Konzerne, die zuvor Gas für den Krieg oder die Konzentrationslager hergestellt hatten, sich den Lebensmittelbereich zu erschließen.

Sie stellten nun Pestizide her, aus denselben Komponenten, die zuvor als Kampfmittel zum Einsatz kamen. Es begann der Aufstieg der industriellen Landwirtschaft, welche die Qualität der Nahrung immer weiter verschlechterte. Der Aufstieg westlicher Oligarchen führt nun zu einer immer stärkeren Monopolisierung.

Billy Boy

Auch Bill Gates spielt dabei eine Rolle, wie Vandana Shiva erklärt. Nicht nur ist er mittlerweile der größte Farmlandbesitzer, sondern er propagiert auch einen immer stärkeren Einsatz von Technologie und damit eine Überwachungslandwirtschaft. Auch den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft unterstützt er und ist beteiligt an der Privatisierung von Saatgut. Durch seine „digitale Landwirtschaft“, die vollkommen lebensfern ist, führt Gates die Landwirte in die Abhängigkeit von Technologie, Saatgut und Chemiekonzernen. Es ist ein totalitäres System der Abhängigkeit, in dem ausschließlich Konzerne und Oligarchen die Landwirtschaft kontrollieren und darüber bestimmen, was wir essen sollen.

Und wenn es nach den Oligarchen geht, dann sollen wir demnächst Laborfleisch, nukleare Hefe und Insekten essen. Auch Bill Gates investiert in Laborfleisch und hat daher ein Interesse daran, die echte Alternative zu verdrängen. Eine weitere fixe Idee für die Zukunft ist das Indoor-Farming. Dabei sollen Pflanzen in Hallen und Hochhäusern auf Nährlösungen und unter UV-Lampen angebaut werden. Die Erzeugnisse haben also niemals das Tageslicht gesehen oder ihre Wurzeln in echte Erde gegraben und können daher auch den Menschen nicht mit dem versorgen, was er braucht. Zudem stellt sich die Frage, woher die Nährlösungen gewonnen werden, wie das Plastikgranulat, auf dem sie wachsen, hergestellt und entsorgt wird, und wie viel Energie eigentlich UV-Lampen benötigen. Umweltfreundlich ist all das sicherlich nicht, aber man kann es mit dem „Bio-“Label versehen, da, zumindest angeblich, keine Insekten in die Hallen eindringen und daher auch keine Pestizide benötigt werden.

Wir erleben also derzeit einen Angriff auf die kleinbäuerlichen Strukturen, da diese beim Plan der Zentralisierung und Monopolisierung der Landwirtschaft stören. Mithilfe der Staaten werden diese also mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche um ihre Existenzgrundlage gebracht, die eine einigermaßen unabhängige Versorgung der Menschen ermöglicht.

Wir sollen also mit allen Mitteln in die digitale Diktatur getrieben werden, die nicht nur aus digitaler Zentralbankenwährung und Sozialkreditsystem besteht, sondern uns auch bei unserem Essen vollkommen abhängig macht von den Oligarchen und Monopolkonzernen. Es ist ein umfassendes System der totalitären Herrschaft, ein Feudalismus, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hat. Menschen werden in Abhängigkeit von den Oligarchen gehalten, müssen gehorsam und willfährig sein, auf ihren Feldern oder in deren Unternehmen arbeiten, um dann ihre Lebensmittel und Produkte zu kaufen, wenn es ihnen erlaubt ist. Bei Verfehlungen kann einfach ihr digitales Konto gesperrt oder ihnen der Kauf bestimmter Lebensmittel verboten werden.

Natürlich braucht die Landwirtschaft einen Wandel. Seit den 1970er-Jahren hat der Nährstoffgehalt der Erzeugnisse um ein Drittel abgenommen. Das heißt, Menschen müssen theoretisch immer mehr essen, wenn sie ihren Bedarf an Nährstoffen decken zu können, wobei sich die Kalorienaufnahme erhöht.

Es ist wenig verwunderlich, dass die Menschen dabei immer fetter werden. Auch Pestizide sind ein großes Umweltproblem, das sie sich in den Lebensmitteln, dem Boden und dem Grundwasser anreichern, wo sie zudem die Gesundheit der Menschen gefährden. Schon in den 1960er-Jahren hat die Biologin Rachel Carson in ihrem Werk „Der Stumme Frühling“ auf die extremen Gesundheitsrisiken aufmerksam gemacht, die von den damaligen Pestiziden ausgingen. Zwar wurden in vielen Ländern all diese Stoffe verboten, doch deren Nachfolger sind kaum besser. Auch hier besteht eine Abhängigkeit von den großen Konzernen wie Bayer-Monsanto, welche beispielsweise Glyphosat herstellen, und dieses den Bauern dadurch aufzwingen, wenn diese Saatgut kaufen, das auf dieses Gift angewiesen ist.

Die meisten Nutzpflanzen werden nicht mehr standortgerecht angebaut, immer weniger Sorten überhaupt noch verwendet, und so werden sie immer schwächer und anfälliger für Krankheiten und Insekten. Hinzu kommt die Überzüchtung der Pflanzen, welche zwar für einen schnelleren Wuchs sorgt, aber dafür deren Anfälligkeit erhöht. Das Gleiche gilt für die Viehhaltung, die, vor allem in industriellen Betrieben, absolut lebensfeindlich ist. Die Tiere leiden unter den viel zu engen Haltebedingungen und sind durch Überzüchtung ebenfalls anfällig für Krankheiten, sodass sie mit absurden Mengen an Antibiotika überschwemmt werden müssen. Multiresistente Keime sind daher auf dem Vormarsch.

Nein, unsere Landwirtschaft ist alles andere als natürlich, und das, was dabei herauskommt, ist kaum noch wirklich nahrhaft, geschweige denn gesund.

Doch eine monopolisierte Oligarchenlandwirtschaft, die auf Indoor-Farming, Laborfleisch, noch mehr Monokultur, Digitalisierung und Insekten setzt, wird an dieser grundlegenden Problematik nichts ändern. Sie wird nur einigen Reichen noch mehr Geld auf die Konten spülen, während die unabhängige, naturnahe kleinbäuerliche Landwirtschaft vollends verschwinden wird.

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