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Der Geheimdienst-Putsch

Der Geheimdienst-Putsch

Verhindern wir, dass moralisches Hyperventilieren das Offensichtliche verdeckt!

Stattdessen führt man einen von Moral getränkten Kampf gegen seine Gegner — unter der Gürtellinie, an rechtsstaatlichen Prinzipien vorbei. Der Skandal wird zudem an der Rolle deutlich, die die Medien als willige Umsetzer von Machtinteressen wahrnehmen. Damit zeigen diese Medien auch, dass sie Eines nicht sind: unabhängig.

Um das deutlicher zu machen, beginnen wir mit ein wenig Gehirnwäsche:

Strache ist ein Rechtspopulist, Rechtspopulist, Rechtspopulist, Rechtspopulist .... (1).

Haben Sie es endlich geschluckt?

Wenn alternative Medien ab sofort jede Erwähnung des Spiegels erweitern würden auf „transatlantische Propagandaschleuder Spiegel“? Dann wäre das sachlich zumindest teilweise richtig — wie hier bereits oft thematisiert — und hätte damit einen rationalen Kern. Diese einseitige „Diffamierung“ würde der Spiegel natürlich zurückweisen — ganz nach dem Motto: „Gegen den Hass“.

Für die Bezeichnung „Rechtspopulist“ lässt sich ein rationaler Kern nicht nachweisen. Wenn, dann ist er so rechtspopulistisch wie sämtliche Lautsprecher der regierenden Parteien in Deutschland. „Rechtspopulist“ ist vielmehr eine hässliche Marke, die man nach Belieben auf Unbeliebte klatscht, auf Leute, die im Politikzirkus nicht wie gewünscht mitspielen.

Oder wie wäre es damit: Die geheimdienstlich gesteuerte Süddeutsche Zeitung (SZ) (a1) hat eine weitere von ihren Strippenziehern in Auftrag gegebene Veröffentlichung an den Mann und die Frau gebracht. Mir fällt das ein, weil vor nicht allzu langer Zeit die so gesteuerte SZ ein weiteres in Auftrag gegebenes Projekt brav umgesetzt hatte. Erinnern Sie sich? Es waren die Panama Papers (2). Ja, klar, die Story — erzählt von einem „seriösen Whistleblower“, genannt John Doe, dessen wahre Identität natürlich unter allen Umständen zu schützen ist. Und da kämpfen die „guten“ Medien — zu denen sich die SZ zählt — wie die Löwen (3). Kommt Ihnen, liebe Leser, bereits jetzt etwas spanisch vor?

„Transatlantisch“ und „geheimdienstgesteuert“ in ständiger Wiederholung zur gezielten Abwertung des Objekts ist natürlich üble Propaganda — ich weiß. Doch meine ich, dass es sich die Frontblätter Spiegel und SZ mehr als verdient haben, auch auf diese Weise mal über einen ganzen Artikel hinweg gewürdigt zu werden. Ihre Inszenierung eines Skandals, um Menschen für politische Zwecke bloßzustellen, geht viel zu sehr unter. Sehr wohl jedoch steckt „transatlantisch“ und „geheimdienstgesteuert“ mit Sicherheit hinter dieser Posse um einen als moralisch verkommen dargestellten Vizekanzler — im Unterschied natürlich zum im Chor singenden Rudel hehrer, vor Ethik kaum laufen könnender Politiker, hust ...

Wie frei sind geheimdienstgesteuerte Leitmedien? Wir kennen das auch aus Übersee — von Blättern wie der New York Times (NYT) und Washington Post (WP), die regelmäßig „brisante Informationen“ aus Geheimdienstquellen veröffentlichen. Meist sind das Informationen, die dienlich sind, Konflikte im eigenen Land oder anderswo kräftig anzuheizen.

Für die ganz toll mutige Veröffentlichung vertraulicher Nachrichten werden die ganz toll mutigen Redakteure und Journalisten der transatlantischen Propagandaschleuder Spiegel und der geheimdienstgesteuerten SZ sicher keine Verfolgung befürchten müssen. Ihr schmieriges Reiben an der herrschenden Macht ist der komplette Gegenentwurf zu den Enthüllungen eines Julian Assange. Dessen und Chelsea Mannings Quellen ist John Doe, der „mutige Whisteblower der Panama Papers“, wohl kaum zuzurechnen, da können wir ziemlich sicher sein. Dieser „große Unbekannte“ hat natürlich auch Eingang in die Annalen der Tagesschau gefunden (Hervorhebung durch Autor):

„Einige Medien, denen die Quelle offenbar einen Teil der Dokumente vorgelegt hatte, hätten die Brisanz des Materials dagegen nicht erkannt. ‚Die traurige Wahrheit ist‘, erklärt die Quelle, ‚dass einige der prominentesten Medienorganisationen der Welt nicht daran interessiert waren, über diese Geschichte zu berichten‘. Sogar WikiLeaks habe wiederholt nicht auf Nachrichten reagiert (4).

Nun ja, vielleicht war ja WikiLeaks die Quelle schlicht zu obskur ...?

Strache ist ein Rechtspopulist, Rechtspopulist, Rechtspopulist ...

Das muss in Ihrem Kopf bombenfest sitzen, sonst können wir nicht zum nächsten Schritt übergehen.

Die superinvestigativen Macher der transatlantischen Propagandaschleuder Spiegel und der geheimdienstgesteuerten SZ können natürlich nicht ihre Quellen veröffentlichen. Wie tapfer sie sich doch vor ihre Informanten stellen, finden Sie nicht auch?

Nun, das ist natürlich ein Witz. Aber der Witz wird erfolgreich an das Publikum verkauft. Kein Witz ist, dass Assange sich vor seine Informanten stellt, ebenso wie Chelsea Manning. Diese beiden Menschen handeln tatsächlich wie aufrechte Journalisten, wofür sie einen sehr hohen Preis zahlen. Und gerade weil das so ist, versucht die transatlantische und Geheimdiensten gefällige Journalistenmeute von Spiegel und SZ den beiden genau diese Eigenschaften abzusprechen.

Ein Irgendjemand, den man wiederum nicht nennen darf, lockt im Jahr 2017 einen hochrangigen Politiker in ein Ferienhaus, füllt ihn über mehr als sechs Stunden mit Alkohol oder Drogen ab und filmt ihn dabei heimlich von einem halben Dutzend versteckter Kameras. Knapp zwei Jahre später gelangt ein geradezu homöopathischer Zwei-Minuten-Extrakt, entnommen aus etwa 400 Minuten Video-Material — das sind 0,5 Prozent des „Gesamtkunstwerkes“ ans Licht der Öffentlichkeit.

Liebe Leser, das allein — in Ruhe verinnerlicht — genügt, um zu verstehen, was hier eigentlich vorgeht. Es genügt, um das Ganze als Farce, als geplante Intrige, als VERSCHWÖRUNG zu entlarven.

Glauben Sie nicht, dass ich den österreichischen Politiker vorhabe, hier zu verteidigen. Weder habe ich mich gründlich (!) mit ihm als Menschen, noch ausreichend genug mit seiner politischen Agenda beschäftigt. Es könnte ein beliebiger anderer Mensch sein, der da vorgeführt würde. Viele Menschen wissen überhaupt nicht um ihre eigenen Schwächen, die man ohne Weiteres mit psychologischen Tricks zu deren Nachteil aufdecken kann.

WAS Heinz-Christian Strache an jenem Abend gesagt hat, interessiert mich nicht. Es ist irrelevant. Denn eines darf doch wohl jedem klar sein: In einer siebenstündigen Runde, in der Alkohol gereicht wird, ist jeder in der Lage, irgendwann irgendeinen Unsinn von sich zu geben. Da wird geulkt, karikiert, überhöht — und selbstredend steigen dann auch die uns ureigenen menschlichen Schwächen in allen möglichen Variationen auf. Das kennt jeder, der sich in einer geselligen Runde befindet und sich locker wie sicher fühlt. Sie meinen, liebe Leser, in sieben Stunden könnte man aus Ihnen keinen aus dem Zusammenhang gerissenen Zwei-Minuten-Schnipsel an Kompromittierendem herauslocken? Dass Sie sich da mal nicht täuschen.

Lassen wir uns nicht in das Entscheidungsdilemma locken, dass Strache doch mindestens deshalb Verachtung verdient, weil er „rechts“ oder „rechtspopulistisch“ ist. Genau dort werden wir in den Kampf gelockt, werden verstrickt und handeln emotional. In uns wird Verachtung und Abwertung gegenüber einem Menschen geschürt. Der „Lohn“ ist, dass wir uns dadurch besser fühlen. Diese Mechanismen haben dazu geführt, dass ein demokratisch gewählter Politiker sein Amt aufgeben musste — das ist ein Skandal! Es geht hier nicht darum, Sympathie oder Abneigung gegenüber einem Politiker zu äußern, sondern um ein universelles Prinzip: Achtung und Respekt vor jedem Menschen.

Entweder haben wir hier rechtsstaatliche Prinzipien oder wir haben sie nicht — halbschwanger geht nicht. Straches politische Haltung an anderer Stelle in der Sache zu würdigen oder hart zu kritisieren, ist recht und billig. Aber eben darum geht es bei diesem „Skandal“ nicht.

Es sollte uns also nicht etwa empören, dass Strache während dieser sehr schlau eingefädelten Zusammenkunft sich selbst kompromittierend äußerte. Denn das tun wir unter sich ähnlich entwickelnden Bedingungen allesamt. Wir tun das erst recht, wenn die Bedingungen gezielt konstruiert und unsere Eigenarten, unsere kleinen Schwächen planvoll in Schwingung versetzt wurden.

Die Niedertracht, psychologische Verhaltensmuster gezielt zu aktivieren, um sie für politische Zwecke auszunutzen, sie ist es, die uns empören sollte.

Doch was geschah danach stattdessen in Politik und Medien? Wir erlebten ein allgemeines, selbstgefälliges Sonnen in der eigenen moralischen Unfehlbarkeit. Diese „Meldung“ der ARD-Tagesschau ist Sinnbild eines geselligen Beisammenseins von Abhängigen, von Feigheit Beherrschten, von Fassadendemokraten:


„Meldung vom 18.05.2019 17:23:59
Reaktionen auf Strache: ‚Verkommen‘, ‚ungeheuerlich‘, ‚gefährlich‘

Die deutsche Politik überschlägt sich mit Reaktionen auf den Rücktritt des österreichischen Vizekanzlers Strache nach dem brisanten Video. SPD und Grüne fordern Neuwahlen, die CDU warnt vor Rechtspopulisten. | mehr“ (5).


Stimmt, war da nicht was? Na klar, Strache ist doch auch ein Rechtspopulist! Der ist gefährlich! Immer schön weiter die Brühe schlucken, liebe Leser.

Gegenseitig überboten sie sich im Empören und im Moralisieren. Es war ein entlarvender Auftritt sich wechselseitig stimulierender Claqueure. Dabei hätten doch wenigstens die öffentlich-rechtlichen Medien die Aufgabe, auch dieses Thema differenziert und mit einem gewissen emotionalen Abstand zu behandeln. Aber da war nichts dergleichen (6).

Dieser moralisch aufgeblasene Politik- und Mediensturm, war an Sie gerichtet, liebe Leser. Er sollte emotional etwas in Ihnen bewegen. Etwas, das Sie hindert, mit Abstand diese mehr als durchsichtige Show zu hinterfragen. Er hat Sie auch daran gehindert, über andere, tatsächlich brennende Probleme in unserem Land nachzudenken. Das ist kein Einzelfall. Sie werden ständig gefüttert mit Emotionen, auf diese Weise schön beschäftigt und bei Laune gehalten.

Wir sollten nicht jede vergammelte und hirnschädigende Suppe schlucken, nur weil man sie uns reicht.

Schlucken wir die Suppe nicht, eröffnen sich so einige neue Möglichkeiten:

  • Zum ersten wird uns das Unredliche in den Vorwürfen bewusst, mit denen man den nun ehemaligen österreichischen Vizekanzler diskreditiert und uns vereinnahmen möchte.
  • Zum zweiten erkennen wir das kriminelle und moralisch auf die Täter zurückschlagende Vorgehen der „Investigatoren“.
  • Zum dritten sind wir nun — auf dem vorigen aufbauend — in der Lage, Fragen zu stellen.

Wie gesagt, die Vorwürfe gegen Strache sind unredlich, der „Skandal“ eine miese, durchsichtige Show. Aber es langt allemal, das Opfer erst gesellschaftlich auszugrenzen, um ihm nachfolgend die weitere Ausübung seiner politischen Funktion unmöglich zu machen. Es ist ein unerlaubter, politischer Tiefschlag, aber im Machtkampf innerhalb unserer wertewestlichen Vorzeigedemokratien heiligt der Zweck zunehmend die Mittel.

Das Mittel ist die schmutzige Kampagne, mit der ein Konglomerat aus Geheimdiensten, Politik und Medien Machtkampf betreibt. Der Zweck ist sonnenklar: einen politischen Funktionsträger aus seinem Amt zu jagen und gleichzeitig die Politik einer Regierung in die rechten (a2) Bahnen zu lenken. Da stellt sich doch gleich die nächste Frage: Was hat denn diese Regierung in den Augen der scheinheilig Empörten so falsch gemacht?

Nach den Motiven zu fragen, war schon immer eine gute Wahl.

Der nicht so rechte Weg der österreichischen Regierung unter Kanzler Sebastian Kurz konterkarierte die konfrontative, sanktionstreibende Politik der EU gegen Russland ganz gewaltig. So berichtete die Tagesschau am 5. Juni 2018:

„Für Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz steht es um die Beziehungen zu Russland gut bestellt, ungeachtet der anhaltenden EU-Wirtschaftssanktionen gegen Moskau. Sein Land fungiere immer als eine Brücke, sowohl geografisch, als auch politisch, sagte Kurz der russischen Nachrichtenagentur TASS. ‚Ich halte es in diesem Zusammenhang für ein Glück, dass wir mit Russland so ein solides Fundament für den Dialog haben‘, so der Bundeskanzler“ (7).

Und der nun durch die „empörte Öffentlichkeit“ moralisch diskreditierte Heinz-Christian Strache — welche Beziehungen stellte er sich gegenüber Russland vor?

„Der kleinere Koalitionspartner, die rechte FPÖ, tritt für eine Beendigung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland ein. Ein ‚Umdenken‘ der Europäischen Union sei wünschenswert, so FPÖ-Chef und Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache. Es sei höchste Zeit, die ‚leidigen Sanktionen zu beenden und die Beziehungen zu Russland zu normalisieren‘, so Strache“ (8).

Die Politik der Europäischen Union wird unzweifelhaft von Deutschland dominiert. Österreich eckte mit seinem geradezu ostentativen Brückenschlag nach Russland schwer mit dem „Partner“ im Norden an.

Da kommt es doch wie gerufen, dass Strache ein „Rechtspopulist“ ist. Rechtspopulist, Rechtspopulist, Rechtspopulist ... Immer schön einhämmern ins Kleinhirn, denn nur dann kann nun gekoppelt werden. Das „unberechenbare“ Russland, das sich mit Heerscharen von Cyberkriegern in den EU-Parlamentswahlkampf einmischte, ist Partner von „Rechtspopulisten“.

Der Clou ist jedoch, dass Strache auch noch mit einer vorgeblichen russischen Oligarchen-Nichte kungelte und damit direkt unser einzigartiges Wertesystem angriff. Gekungelt wird in der westlichen Politik jeden Tag und mit Jedem — schöne Grüße nach Saudi-Arabien. Da bekommt kein Transatlantiker Schnappatmung und fängt an, sein Moralhandbuch vorzulesen. Aber mit einer russischen Oligarchen-Nichte — wie verwerflich!

Die Vereinigung des Bösen — rechtspopulistisch und russisch — in unseren Köpfen ist erfolgt. Emotional sehr eingängig, rational totaler Blödsinn — wenn wir die Brühe geschluckt haben, spielt das zweite keine Rolle mehr ...

Haben die Leser auch den heißen Atem des russischen Bären gespürt, als sie brav ihren EU-Wahlzettel in der Urne versenkten, dabei wie ferngesteuert ihr Kreuzchen bei den „Rechtspopulisten“ machend? Können die Leser die Empörung unserer moralisch unbefleckten Politiker denn wirklich nicht verstehen? Da diese sich doch mit eisernem Willen jedem Umgarnungsversuch aus Denkfabriken, Industrie und Finanzwirtschaft entziehen? Wenn wir uns mit Genuss die so schön klar strukturierten Märchen in unsere Köpfe saugen, dann sollten wir dabei doch bitte eines niemals vergessen: Es sind Märchen — nicht die Realität!

Woran man Märchen erkennt? Ganz einfach: In diesen positionieren sich immer die Guten gegen das Böse.

Wenn Sie also Nachrichten, Berichte, Stellungnahmen, Kommentare und Analysen lesen und hören, in denen sich eine klare Polarisierung nach Gut und Böse erkennen lässt, dann ist immer eine Art Märchen — auch Narrativ genannt — im Anflug. Dann enthält Ihnen jemand wichtige Informationen vor, verzerrt absichtsvoll die Realität.

Dass der russland-feindliche Kurs der EU nicht nur auf dem eigenen Mist gewachsen ist, verdeutlicht sich sehr schön beim Thema Nord Stream II. Ebenso lässt sich erfahren, dass Deutschland auch fremde Mächte bedient, wenn es das Sanktionsregime gegenüber Russland weiter betreibt. Hinzu kommt, dass die österreichische Regierung nicht bereit war und ist, die von Deutschland geforderte Migrationspolitik mitzutragen (9). Um hier nicht in Empörung zu verfallen, muss man sich natürlich der Mühe unterziehen, Inhalt und Zweck des sogenannten Migrationspaktes der UNO genauer zu studieren.

Die angeblich vor Meinungsvielfalt nur so sprudelnden Medien waren mit der regierenden Politik in Berlin — wieder einmal — in ihrer „Kritik“ vereint (10). Das deutsche Springer-Blatt Die Welt titelte: „Kurz ist im Bündnis mit Spaltern und Hetzern gefangen“ (11, a3).

Anfang Mai 2019 — kurz vor der angeblichen Veröffentlichung des „brisanten Videos“, in Wirklichkeit ein absolut beweisloser Videoschnipsel, wurde die Kampagne gegen die österreichische Regierung hochgefahren. Man tauchte systematisch im politischen Urschlamm ab, um der Regierung moralisch (!) verfehltes Handeln unterstellen zu können. Es wurde sozusagen etwas fürs Klima getan, in dessen Hysterie sich der Ibiza-„Skandal“ (12) maximal ausschlachten ließ. Diese zeitlichen Übereinstimmungen können nur durch reinen Zufall erklärt werden, das ist völlig klar ...

Deutsche Politiker hyperventilierten — fernab jeder sachlichen Kritik — mit im Chor der Moralapostel, so der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil: „Das muss für uns alle eine Warnung sein. Die Abwehrkräfte der Konservativen in Europa erschlaffen immer mehr.“ Oder der außenpolitische Sprecher der CDU, Jürgen Hardt:

„Wenn man sich mit populistischen Kräften einlässt, verliert man seine Aufrichtigkeit. In Sachen Stammtischparolen haben die Populisten die Nase vorn — das macht das gemeinsame Regieren schwierig.“

Oder die stellvertretende Grünen-Vorsitzende Agnieszka Brugger: „Wer wie die Konservativen hoffte, dass die Rechtsextremen sich an der Macht mäßigen, hat sich getäuscht. Stattdessen radikalisieren sich die Rechtsextremen immer nur weiter und lassen jede Hemmung fallen“ und so weiter und so fort (13).

Alle agierten im gleichen Empörungsmodus und alle achteten gut darauf, nicht die wirklichen Konfliktthemen sachlich anzusprechen: Russland und Migration. Es gibt hier aber noch einen weiteren, bedenklichen Aspekt.

Politik und Medien aus Deutschland übten massiven Druck auf die Regierung eines anderen Landes aus. Über jedes Maß politischer Zusammenarbeit und der darin eingebetteten Klärung von Streitpunkten hinaus mischte man sich in die Politik eines anderen Landes ein.

Während die Russophobie trotz des Debakels von Russiagate mit „der versuchten Einmischung Russlands in die EU-Parlamentswahlen“ neue Triumphe feierte, tat man Selbiges rotzfrech beim angeblichen Partner Österreich. Wenn wir uns das bewusst machen, ist die angebliche Enthüllungs-Story der transatlantischen Propagandaschleuder Spiegel und der geheimdienstgesteuerten SZ der unverschämte Gipfel an Einmischung, um die Regierung eines anderen Landes zu stürzen.

Es sei hinzugefügt: In meinen Augen ist die Entstehung des Ibiza-„Skandals“ mitsamt der anhängenden „Enthüllungs-Story“ kriminell. Es ist eine Straftat — nicht anzulasten Heinz-Christian Strache sondern den Lieferanten der transatlantischen Propagandaschleuder Spiegel und der geheimdienstgesteuerten SZ. Verteidige ich hier Strache? Nein, aber der Rechtsstaat müsste es tun, er ist dazu verpflichtet. Wozu gibt es überhaupt Gesetze, wenn die willkürlich durch Meinungshoheit losgetretene und abgrundtief scheinheilige Moral es ist, die darüber entscheidet, ob Politiker ihr Amt ausüben dürfen oder nicht (14)?

Der Vizekanzler Österreichs wurde observiert und die das taten waren keine Amateure, wir können von einer geheimdienstlichen Operation ausgehen. Gab es dafür irgendeine juristische Handhabe? Das Problem bei Geheimdiensten ist, dass diese mehr oder weniger — ganz nach Bedarf — die „eigentlich“ für alle Bürger verbindlichen Gesetze eines Landes umgehen dürfen. Nachrichtendienste arbeiten aufgrund dieser Narrenfreiheit immer mit einer gewissen kriminellen Energie. Und sie achten darauf, wann sie ihre Nachrichten an transatlantische und geheimdienstgesteuerte Medien mit dem Auftrag zur Veröffentlichung liefern.

Der geopolitische Kontext der Hetze gegen den österreichischen Politiker Heinz-Christian Strache ist mehr als offensichtlich. Er wird unter anderem von denen höchstselbst konstruiert, die auch den angeblichen Skandal produzierten — also der transatlantischen Propagandaschleuder Spiegel und der geheimdienstgesteuerten SZ. So titelte zum Beispiel ein weiterer Artikel des Spiegels: „Moskaus Spiel mit den Rechtspopulisten“ (15).

Rechtspopulisten, Rechtspopulisten, Rechtspopulisten ... haben Sie das noch intus? Nicht, dass wir hier noch üben müssen!

Es gibt keine schlüssige Definition für „Rechtspopulisten“, aber es gibt eine Meinungshoheit, die in der Lage ist, Wörtern eine emotionale Bedeutung zu verleihen!

Übersetzen wir, gegen was und wen da gehetzt wurde und ich empfehle jedem, gerade gegenüber Strache sehr kritischen Leser, etwas aufmerksamer auf die eigene Dissonanz zu schauen:

Die in diesem Falle vom Mainstream absichtsvoll konnotierend auf Rechtspopulisten zusammengestutzten Politiker sind in der Realität offenbar auch Menschen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, verstehende, vertrauensvolle Beziehungen mit dem größten europäischen Staat, nämlich Russland, zu entwickeln und zu pflegen. Das ist Friedensarbeit! Doch eben diese Friedensarbeit hintertreiben die Meinungsführer in Permanenz.

Übrigens meine ich, dass die transatlantische Propagandaschleuder Spiegel und die geheimdienstgesteuerte SZ in ihrem eigenen Populismus durchaus gehörige Maßstäbe setzen.

Bitte, liebe Leser, bleiben Sie schön aufmerksam.


Quellen und Anmerkungen:

(a1) Die Einschätzung der beiden Leitmedien Spiegel und SZ als transatlantische Propagandaschleuder Spiegel und geheimdienstgesteuerte SZ steht in diesem Text allein für meine Sicht. Damit habe ich selbst Propaganda betrieben und, liebe Leser, auf Ihr Unterbewusstes gezielt — hier in diesem einen Artikel. Die Leitmedien „bearbeiten“ unsere Psyche mit solchen Methoden Tag für Tag. Dessen dürfen wir uns bewusst werden. Doch im Detail sind die „Beweise“ der Leitmedien für „Rechtspopulismus“ — wieder meine Sicht — um Längen dürftiger als meine Argumente für die Rolle dieser Meinungsmacher in unserem gesellschaftlichen System.

(a2) Die Politik der deutschen Regierung ist längst extrem rechts. Man schaue nur auf deren Kriegspolitik, auf ihre Außenpolitik. Daher ist die Begrifflichkeit „in rechte Bahnen“ von mir ganz bewusst platziert. Das populistische Einschlagen auf die „Rechten“, lenkt davon ab wie „rechts“ — in dem von Jenen geäußerten Sinne — diese selbst sind.

(a3) Der Beitrag von „Die Welt” über Sebastian Kurz titelte das lancierte Feindbild in Anführungszeichen. Das ist ein beliebtes Feigenblatt der Propaganda, um zu argumentieren, dass man ja mit journalistischen Standards arbeiten würde und nur zitiert hätte. Hat man nicht, denn die vermittelte emotionale Botschaft ist eindeutig und beabsichtigt manipulativ.

(Allgemein) Für jene, die an weiteren Details interessiert sind: Thomas Röper hat auf seinem Blog Anti-Spiegel eine Fülle an Informationen zum sogenannten Ibiza-Skandal zusammengetragen.

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden.

(1) 17.5.2019; https://www.spiegel.de/plus/heinz-christian-strache-fpoe-ist-oesterreichs-vizekanzler-kaeuflich-a-00000000-0002-0001-0000-000163955864
(2) https://panamapapers.sueddeutsche.de/; abgerufen: 1.6.2019
(3) Lukas Luger; 6.4.2016; https://www.nachrichten.at/kultur/Hallo-hier-spricht-John-Doe-Interessiert-an-Daten;art16,2197379
(4) 27.10.2017; https://www.tagesschau.de/ausland/panama-papers-quelle-101.html
(5) 18.5.2019; https://www.tagesschau.de/inland/reaktionen-strache-101.html
(6) https://www.tagesschau.de/suche2.html?query=Strache; abgerufen: 1.6.2019, 15:35 Uhr
(7,8) Clemens Verenkotte; 5.6.2018; https://www.tagesschau.de/ausland/putin-wien-101.html
(9) 31.10.2018; https://www.tagesschau.de/ausland/migrationspakt-103.html
(10) Stephan Ueberbach; 31.12.2018; https://www.tagesschau.de/ausland/eu-ratspraesidentschaft-oesterreich-101.html
(11) 21.5.2019; http://www.eu-infothek.com/ibiza-connection-schaltzentrale-in-wiener-innenstadt/
(12-14) Philip Kuhn; 1.5.2019; https://www.welt.de/politik/deutschland/article192789029/Umgang-mit-FPOE-Kritik-an-Sebastian-Kurz-aus-Deutschland.html
(15) 5.6.2019; https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-06/ibiza-affaere-heinz-christian-strache-fpoe-oesterreich-strafanzeigen-video-veroeffentlichung
(16) Christina Hebel; 22.5.2019; https://www.spiegel.de/politik/ausland/strache-video-wie-moskau-mit-den-rechtspopulisten-spielt-a-1268679.html