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Das Virus aus dem Kanzleramt

Das Virus aus dem Kanzleramt

Während Menschen gesucht werden, die das neue Corona-Virus verbreiten, wird anscheinend eine „Superspreaderin“ übersehen.

Nur wenig schwächt die menschlichen Abwehrkräfte so sehr wie die Angst. Darauf hat unter anderem der Arzt Rüdiger Dahlke bereits im März dieses Jahres im Rubikon-Gespräch hingewiesen. Studien haben das längst bestätigt. Selbst in der Wochenzeitung Die Zeit wurde vor Monaten erkannt: „Angst ist auch ein Virus“.

Angst ist bekanntermaßen nicht grundsätzlich krankhaft, sondern evolutionsbiologisch bedingt. Sie ist ein Warnsystem vor Gefahr. Um dieser begegnen und überleben zu können, wird die Körperenergie auf die Aufgabe konzentriert, die Gefahr auszuschalten. Anderen Funktionen, wie dem Immunsystem, wird in der Zeit notwendige Energie entzogen. Dabei spielen Hormone wie Cortisol und Adrenalin eine Rolle. Bleibt ihr Level über einen längeren Zeitraum konstant hoch, schwächen sie das Immunsystem und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. Das hat unter anderem eine Studie von Sheldon Cohen aus den USA nachgewiesen. Das Problem entsteht also dann, wenn der Angstzustand zu lange anhält, weil die Gefahr real oder eingebildet weiter besteht.

Millionenfache Ansteckung

Das ist alles mehrfach beschrieben und kann an verschiedenen Stellen nachgelesen und -gehört werden. Stattdessen sei auf jene hingewiesen, die dieses gefährliche Virus seit Monaten verbreiten: Politiker samt ihrer wissenschaftlichen und sonstigen Berater sowie medialen Unterstützer. Unter ihnen gibt es anscheinend eine Superverbreiterin, eine Superspreaderin, mit unfassbarem Wirkungskreis: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie verbreitet erwiesenermaßen das für die Gesellschaft gefährlichste Virus. Und trifft damit eine Mehrheit der über 80 Millionen hierzulande lebenden Menschen.

Davon zeugt nicht erst ihr jüngster Appell an die Bundesbürger:

„Treffen Sie sich mit deutlich weniger Menschen, ob außerhalb oder zu Hause. Ich bitte Sie: Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist. Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.“

Soziale Kontakte stärken aber erwiesenermaßen das Immunsystem. Dabei geht es um direkte Kontakte, nicht solche über digitale Medien, wie sie den Menschen derzeit ersatzweise empfohlen werden. Studien haben nachgewiesen, dass geringe soziale Beziehungen und Einsamkeit nicht nur krank machen. Sie erhöhen letztendlich das Sterberisiko. Der Psychologe Manfred Spitzer weist in seinem aktuellen Buch „Pandemie“ auf entsprechende wissenschaftliche Erkenntnisse hin.

Danach erhöht psychischer Stress — wie er unter anderem durch Angst hervorgerufen wird — das Risiko für akute infektiöse Atemwegserkrankungen. Eine solche Erkrankung ist Covid-19, die laut Weltgesundheitsorganisation durch das Virus Sars-Cov-2 ausgelöst wird. Spitzer schreibt von einem „klaren Zusammenhang zwischen der Diversifikation der sozialen Kontakte einer Person und der Wahrscheinlichkeit, eine Erkältung zu bekommen“.

Folgenschwere Ratschläge

Er verweist auf Studienergebnisse, die zeigen, dass eine geringe Anzahl sozialer Verbindungen zur vermehrten Anfälligkeit für Infektionen führt. Dazu noch ein Zitat: „Auch drei weitere Studien zeigen, dass ein Virus für sich allein keine ausreichende Ursache für eine Infektion der oberen Atemwege ist. Chronischer Stress … erhöht jedoch das Infektionsrisiko deutlich.“

Genau für diesen Stress sorgen regierende Politiker samt ihrer wissenschaftlichen Einflüsterer seit Monaten, allen voran der Virologe Christian Drosten. Und eben Superspreaderin Merkel, die bereits mit ihrer TV-Ansprache am 18. März dieses Jahres das Virus der Angst versprühte:

„… Aber auch unsere Krankenhäuser wären völlig überfordert, wenn in kürzester Zeit zu viele Patienten eingeliefert würden, die einen schweren Verlauf der Coronainfektion erleiden. Das sind nicht einfach abstrakte Zahlen in einer Statistik, sondern das ist ein Vater oder Großvater, eine Mutter oder Großmutter, eine Partnerin oder Partner, es sind Menschen. Und wir sind eine Gemeinschaft, in der jedes Leben und jeder Mensch zählt. …“

Das, was sie noch alles sagte, ist nachlesbar und nachhörbar. Merkel empfahl bereits damals, dass die Menschen ihre direkten sozialen Kontakte reduzieren sollen:

„…Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge. Der gut gemeinte Besuch, die Reise, die nicht hätte sein müssen, das alles kann Ansteckung bedeuten und sollte jetzt wirklich nicht mehr stattfinden. Es hat seinen Grund, warum die Experten sagen: Großeltern und Enkel sollten jetzt nicht zusammenkommen. Wer unnötige Begegnungen vermeidet, hilft allen, die sich in den Krankenhäusern um täglich mehr Fälle kümmern müssen. So retten wir Leben. …“

Und dann empfahl die Kanzlerin, auf digitale Medien zurückzugreifen, damit die Familie weiterhin in Kontakt bleibt. Wer sich nicht an diese Empfehlungen und Regeln halte, gefährde das Leben seiner Liebsten, so der weitere Tenor von Merkels Ansprache. Diese Botschaft ist in weiteren Reden von ihr zu finden und folgt dem Prinzip der Angstmache. Diese hatte ein im März dieses Jahres bekannt gewordenes Strategiepapier aus dem Bundesinnenministerium als Handlungsmaxime empfohlen.

Klare Anzeichen

„Als Superverbreiter bezeichnen Epidemiologen Menschen, die überdurchschnittlich viele andere infizieren.“ Das war bereits 2017 in der Süddeutschen Zeitung zu lesen. Es heißt, dass die Betreffenden Viren dadurch verbreiten, dass sie laut und viel reden, gar singen. Sie seien viel mit anderen in Kontakt und das oft in geschlossenen Räumen. Sie würden die Erreger ohne eigene Anzeichen einer Krankheit verteilen. Das lässt sich meiner Meinung nach trefflich auf die Kanzlerin anwenden.

Mag sein, dass sie selbst nicht so sehr laut spricht. Lautes Sprechen verteilt wie Singen die Tröpfchen und Aerosole besonders gut, auf denen das Virus sitzt, heißt es. Im Fall Merkel übernehmen das die Medien als Sprachrohre. Sie verteilen das Virus Angst ganz aktiv weiter.

Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, die hier nicht alle angeführt werden können. Es seien nur zwei genannt: Das eine ist das viel beachtete Corona-Podcast des Norddeutschen Rundfunks (NDR) unter anderem mit dem Virologen Drosten. Das andere lieferte ausgerechnet die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft: In ihrer Ausgabe 8/2020 brachte sie das „Porträt eines Killers“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich längst gezeigt, dass Sars-Cov-2 kein Killervirus ist.

Ungehinderte Verbreitung

Dennoch wird diese Angstmache weiter fortgesetzt. Politik und Medien haben darin kaum nachgelassen und verstärken sie derzeit im Herbst. Die Folgen sind unübersehbar. „Es gibt zu viel Angst“, stellte der Virologe Hendrik Streeck Ende September in einem Interview fest. Deshalb seien die Menschen mental schlecht auf die übliche Erkältungswelle im Herbst und im Winter vorbereitet, befürchtet er.

Der Münchner Mediziner Martin Marianowicz hatte zuvor im August gegenüber der Bild-Zeitung gewarnt: „Es reicht jetzt. Unser Hauptproblem ist die Angst, nicht das Virus.“ Es gebe keine schlüssigen medizinischen Erklärungen für die getroffenen Entscheidungen. Er warnte vor einem „Überbietungswettbewerb der Politiker in Sachen Verbote und Einschränkungen“.

„Es gibt keinen Schimmer von Hoffnung, nur Panikmache“, so Marianowicz. „Das aber macht auf Dauer nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Menschen kaputt.“

Marianowicz wiederholte seine Aussagen auch gegenüber dem Sender RTL.

Solche Diagnosen werden durch Umfragen belegt. Die Bundesbürger haben wieder zunehmend Angst davor, sich mit dem Virus Sars-Cov 2 zu infizieren. Ursachen seien steigende „Fallzahlen“ und beständige Warnungen von Politikern. Das meldete die Tageszeitung Die Welt in ihrer Online-Ausgabe am 1. Oktober. Das Blatt berief sich auf den Deutschlandtrend der Umfragefirma Infratest dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ und Die Welt. Die Zeitung berichtete über die Folgen der Infektion mit dem Virus Angst: Die Politik könne „nach wie vor auf sehr hohe Unterstützung für ihr Krisenmanagement bauen“. Doch das ist nur eine der Folgen.

Frühzeitige Erkenntnisse

Der Stressforscher und Psychiater Mazda Adli von der Berliner Charité erklärte bereits im März gegenüber dem Sender n-tv: „… wir Psychiater und Psychotherapeuten erleben im Moment, dass die Ängste, die manche Menschen haben, ein enormes Ausmaß annehmen. Einige geraten sogar hellauf in Panik. Das sind dann oft irrationale Ängste, die auch zu irrationalem Verhalten führen, wie zum Beispiel Hamsterkäufen.“ Und:

„Emotionen sind grundsätzlich ansteckend, Angst ganz besonders. Das ist im Moment auch das Tückische an der Angst. Wenn sie sich so schnell ausbreitet, dann wird auch die Angst zum Virus. Das ist das Problem.“

Ein Münchner Arzt berichtete schon im April dieses Jahres im Deutschen Ärzteblatt von konkreten Auswirkungen: „Ich selbst sehe junge Patienten, die Angst haben zu sterben, obwohl die Symptomatik keinesfalls dafür spricht. … Viele sind verstört und vertrauen deshalb blind auf die politischen Entscheidungen. Und auch wenn es vereinzelt ein paar Beiträge in den Medien zur Aufklärung gibt, gehen diese unter.“

Das ist nur ein Beispiel für die psychischen Folgen der Anti-Corona-Politik, die auf Angstmache setzt und deren Folgeschäden nicht beachtet. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zitierte Mitte September in einem Beitrag zum Thema die Psychologin Ulrike Lüken:

„Psychische Störungen fallen nicht vom Himmel, Sie wachen nicht morgens auf mit einer Depression, sondern sie haben eine Inkubationszeit von mehreren Monaten, manchmal auch Jahren. Das heißt: den Anstieg an psychischen Störungen, die aus diesem erhöhtem Stresserleben kommen, werden wir möglicherweise erst in der zweiten Jahreshälfte oder in 2021 erleben.“

Klarer Blick

Der sachkundige Lungenarzt und ehemalige Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg empfiehlt von Beginn der Krise an auf seiner Webseite eine Therapie gegen die Angst: „Viren sind nicht das Problem — bleiben Sie besonnen!“ Doch dieser Ratschlag, das eigene Immunsystem nicht durch Angst zu schwächen, wurde von den Angstmachern niedergebrüllt. Sie behaupteten, Wodargs Aussagen seien gefährlich und versprühten dabei das viel gefährlichere Virus der Angst weiter. Wodarg und andere ähnliche Stimmen werden weiterhin von vielen Medien totgeschwiegen und diffamiert.

Immerhin werden manche Sachkundige, die sich den klaren Blick nicht durch Angst vernebeln lassen, gefragt und ihre Aussagen veröffentlicht. Ein Beispiel dafür ist der Psychologe und Risikoforscher Gerd Gigerenzer. Das Magazin Focus online veröffentlichte erst am Donnerstag ein Interview mit ihm, in dem Gigerenzer deutlich die Angstmache mit den sogenannten Infektionszahlen kritisiert. Diese werde dadurch gefördert, dass viele Menschen nicht mit Zahlen umgehen können und Statistiken nicht verstehen. Das gelte auch für Politiker und manche Experten.

So nehme die an sich gesunde Angst überhand:

„Übermäßige Angst aber birgt zusätzliche Gefahren, sie kann sogar tödlich sein. Beispielsweise berichten Krankenhäuser seit Monaten, dass die Zahl der Menschen, die mit akuten Herzinfarkt- oder Schlaganfallsymptomen zu ihnen kommen, stark zurückgegangen ist.“

Gigerenzer warnt vor einer „falschen und womöglich fatalen Risikoeinschätzung“.

Unheimliche Profiteure

Der Risikoforscher hatte bereits im März dieses Jahres in einem Interview mit dem österreichischen Magazin Profil auf die Profiteure der Angst hingewiesen:

„Das Paradoxe daran ist, dass es uns so gut geht wie nie zuvor, wenn wir uns etwa die Raten der Kindersterblichkeit oder unsere Lebenserwartung anschauen. Aber Angst ist ein Markt. Angst bei Menschen auszulösen, hat auch Vorteile. Nicht nur, was den Konsum von Medikamenten betrifft. Angstbesetzte Menschen lassen sich leichter regieren. Wir wissen aus der Geschichte: Jedes Volk steht nahezu geschlossen hinter seinem Präsidenten, wenn ein Krieg beginnt. Verängstigte Menschen sind auch leichter zu überreden, gewisse Dinge zu konsumieren.“

Der Angst-Superspreaderin Merkel und ihren Helfershelfern in Politik, Wissenschaft und Medien dürften solche Erkenntnisse nicht unbekannt sein. Dafür sind diese auch schon zu lange bekannt — sie geraten bloß in der Öffentlichkeit zu oft in Vergessenheit. Sie werden gegenüber der Bevölkerung verschwiegen, aber aktiv gegen sie genutzt. In dem Zusammenhang muss an etwas erinnert werden, was eine Binsenweisheit sein dürfte:

„Wer mehr Geld hat, dessen Interessen werden bei politischen Entscheidungen in Deutschland stärker berücksichtigt.“

Das fand 2016 ein Forscherteam um den Osnabrücker Professor Armin Schäfer in einer Studie heraus — im Auftrag der Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel für den bisher letzten „Armuts- und Reichtumsbericht“. „Reiche finden in der Politik mehr Gehör“, gab die Organisation Lobbycontrol die Studienergebnisse wieder. „Dies gelte besonders für die Themenfelder ‚Wirtschaft und Finanzen‘ sowie ‚Arbeit und Soziales‘, die wiederum in hohem Maße Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit im Land haben.“ Lobbycontrol berichtete auch, dass die Regierung diese Ergebnisse zensieren ließ. Immerhin sind sie immer noch online verfügbar.

Mögliche Therapie

Wissen bedeutet schon immer Macht, ebenso wie die Angst ihr dienlich ist. Der Psychologe Gigerenzer empfiehlt eine bekannte Therapie gegen das Virus Angst:

„Gegen übertriebene Angst kann man sich wehren, indem man sich klarmacht, dass es, bis auf den Tod, im Leben keine Sicherheiten gibt. Wir müssen mehr Mut haben, die Risiken im Leben abzuschätzen und in der Konsequenz eben wie gesagt lernen, mit Ungewissheiten umzugehen.
Wir dürfen uns nicht allein von unseren Emotionen steuern lassen. Deswegen ist es in der Pandemie auch wichtig, sich Zeit zu nehmen und sich gut zu informieren. Der größte Gegner der Angst ist das Wissen — wenn wir uns rational mit dem Virus auseinandersetzen, dann gehen wir auch entspannter mit ihm um.“

Die regierungsorientierten Virologen und Epidemiologen empfehlen im Zusammenhang mit Covid-19, möglichen Superspreadern aus dem Weg zu gehen und den Kontakt mit ihnen zu vermeiden. Das lässt sich umso mehr auf jene übertragen, die wie die Kanzlerin das Virus Angst verbreiten, ob gezielt oder unabsichtlich. In der Süddeutschen Zeitung war 2017 zu lesen, dass das auch ethische Fragen aufwirft: „Wie verhindert man, dass Superspreader stigmatisiert werden? Was tut man überhaupt mit ihnen?“ Eine Antwort darauf habe ich im Fall Merkel noch nicht.

Unterdessen wirkt das von der Kanzlerin versprühte Virus weiter so, wie es Rüdiger Dahlke schon vor Monaten beschrieb und sich derzeit wieder zeigt:

„Dass die Panikerzeugung durch die Mainstream-Medien und die Politik leider bei vielen Menschen funktioniert, wird deutlich, wenn Menschen Hamsterkäufe tätigen, sich Gesichtsmasken aufsetzen und sich am Ende, wenn endlich ein Impfstoff erfunden — oder beliebig empfohlen — wird, sogar impfen lassen, weil sie Angst haben und das befolgen, was eine vermeintliche Vertrauensperson ihnen sagt.“

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