Das Pax Terra Musica bot den vielen Friedensbewegten erneut eine Oase der Harmonie. Und selbst der Großteil meiner Verbesserungsvorschläge vom vergangenen Jahr wurden tatsächlich umgesetzt. Ich bin beeindruckt! So gab es Biocola statt Coca-Cola und statt der moralisch verwerflichen Biermarke „Carlsberg“ regionales Bier aus Brandenburg, welches dem gaumenverwöhnten Besucher aus Bayern vielleicht nicht so sonderlich mundete, aber wenigstens lokale Unternehmen supportete. Außerdem verabschiedete sich das PTM gänzlich vom Verkauf von Fleisch und Tierprodukten und ging dazu über, die Besucher mit einem Aufgebot von ausschließlich veganem Essen délicieuse zu verwöhnen.
Und natürlich bot die Vielzahl unterschiedlicher Workshops und Konzerte den Friedenspilgern ein mehr als abwechslungsreiches Festival. Die Workshops waren lebendig und inspirierend. Die Konzerte mussten sich vor den großen Festivals nicht verstecken: Kilez More, Morgaine, Äon und Tjorben rissen die Bühne regelrecht ab.
Wie wird aus einem Klassentreffen ein Massentreffen?
Bei all diesen Erfolgsmeldungen lässt sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei dem nun schon zum dritten Mal veranstalteten Festival immer die üblichen Verdächtigen zugegen waren. Von einer Bewegung auf Fridays-for-Future-Level sind wir noch Lichtjahre entfernt!
Doch wie schaffen wir es, den Justin aus Bitterfeld, den Sepp aus Oberbayern, den Maximilian aus dem Münchner Speckgürtel, den Hipster aus Kreuzberg sowie Herrn und Frau Mustermann aus dem Ligusterweg für die Friedensbewegung zu gewinnen? Woran mangelt es? Und wie sehr sind noch Spaltungen und Klüfte in unseren Köpfen verankert?