Seriöse Wissenschaftler zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach ausreichender Bedenkzeit und umfangreichen Recherchen zur Tastatur greifen. „Ad-hoc-Stellungnahmen“ gehören daher nicht zum Werkzeugkasten evidenz-basierter Wissenschaft. Die Leopoldina hat am 8. Dezember bereits zum siebten Mal gegen dieses eherne Gesetz verstoßen, indem sie zur derzeit laufenden Pandemie-Inszenierung Stellung bezieht (1).
Die von einem bunten Sammelsurium von Akademikern in staatlichen Diensten geforderten Maßnahmen entsprechen 1:1 den von der Merkel-Regierung forcierten Restriktionen. Eine eigenständige Handschrift oder gar eine wissenschaftlich fundierte Begründung für weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und weiterer gesetzlich verankerter Rechte fehlt.
Die Forderung nach einem „harten Lockdown“ wird ausschließlich mit Modellannahmen dubioser Provenienz begründet. Dabei schrecken die Wissenschaftsgaukler nicht einmal vor der Abschaffung der Schulpflicht zurück!
Ja richtig. Eine akademische Gesellschaft stellt einen Zusammenhang zwischen einer der wichtigsten Bildungserrungenschaften der letzten Jahrhunderte und der Gesundheitsgefahr durch eine Grippe her. Bildung oder Infektionsausbreitung heißt die simple Alternative. Für die Damen und Herren der Leopoldina muss die Bildung auf dem Altar der jährlichen Erkältungskrankheiten geopfert werden. Die UNICEF hat bereits im Sommer eindringlich davor gewarnt, dass mangelnde Schulbildung Millionen von Kindern die Zukunft stehlen wird (2).
Algorithmen statt Wissenschaft
Die Leopoldina wird als fortbestehende Zombie-Akademie dann nur noch von Akademikern anderer Länder bespielt werden können. Denn woanders wird seit Monaten unterrichtet und das auch noch ohne Gesichtsverhüllung und Dauerlüftung. Die Leopoldina zeigt damit Geistes- und Charakterbildung die rote Karte; denn mit den wertlosen PCR-, Antigen- und Antikörpertests könnte es bestenfalls noch im Sommerhalbjahr einen Schulunterricht geben. Allerdings auch nur, wenn nicht dauernd getestet wird ... Eine Schulpflicht hätte es mit dieser Einstellung in den letzten Jahrhunderten nicht gegeben, da menschliche Nähe immer zu Infektionen führen wird.
Die Leopoldina liefert den wissenschaftlichen Heiligenschein für die weltweit gewünschte Rückkehr zur Unmündigkeit der Feudalgesellschaften. Nicht aufgrund irgendwelcher belastbarer Studiendaten. Nein, allein auf der Basis der sogenannten algorithmischen Neowissenschaften, die auf luftigen oder manipulierten Modellrechnungen beruhen. Als hätten solche Berechnungen nicht schon in der aktuellen „Covid“-Inszenierung fälschlich Millionen von Kranken und Toten vorhergesagt, die es nirgendwo gab.
Obwohl es keine einzige seriöse Studie gibt, die Mund-Nasen-Bedeckungen eine Schutzwirkung für Träger und Kontaktpersonen im realen Leben zuspricht (3), werden Masken zu den „wirkungsvollsten“ Maßnahmen gerechnet. Weder in einer aktuellen dänischen Studie (4), noch in einer Fragebogenerhebung der amerikanischen Seuchenbehörde CDC gab es Hinweise auf einen Nutzen (5). Der Aufenthalt im Freien, der bekanntermaßen kein nennenswertes Infektionsrisiko beinhaltet (6), wird undifferenziert mit den gleichen Kontakteinschränkungen und Auflagen belegt wie Aufenthalte in geschlossenen Räumen.
Raunende Spekulationen
Die Basis jeder wissenschaftlichen Stellungnahme sollten gesicherte Zahlen und korrekt verwendete Begriffe sein. Diese findet man in der gesamten Stellungnahme nicht. Wer von einer „hohen Anzahl von Neuinfektionen“ spricht und doch nur als positiv bewertete PCR-Tests meint, hat schon jeglichen wissenschaftlichen Pfad verlassen und kann nur noch im undurchdringlichen Dschungel der Mutmaßungen landen. Die Folge sind raunende Spekulationen, dass „sich die gegenwärtige Situation weiter zu verschärfen drohe“.
Das Center of Disease Control (CDC) in den USA geht davon aus, dass nicht mehr als sechs Prozent der „Covid-Toten“ tatsächlich an „Covid-19“ als maßgeblicher Ursache verstorben sind (7). Dies ist auch für Deutschland plausibel (8). Wir hätten dann etwas über 1.000 Todesfälle in knapp einem Jahr. Zum Vergleich: Seit Jahren sterben in diesem Zeitraum mehrere Tausend Menschen an grippeartigen Erkrankungen in Deutschland.
Selbst die deutschen Lockdown-Befehlsempfänger in Berlin räumten als Begründung für die aktuelle Teilschließung der Gesellschaft ein, dass in Dreiviertel der „Fälle“ unklar sei, woher diese rühren würden (9). Und ohne seither neue Erkenntnisse, sollen jetzt auch noch alle Geschäfte außer Lebensmittelmärkten schließen, Menschen möglichst ganztags zu Hause bleiben und andere meiden? Nur einfach, weil irgendjemand annimmt, dass dadurch Krankheit und Tod verhindert würde, obwohl es dafür weder Indizien, noch Belege gibt?
Pressestelle der Lockdown-Macher
Wo sind die Test-Hotspots in Restaurants, Hotels, Geschäften und Büros? Sind die nicht in Gemeinschaftseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Kliniken und Schlachtbetrieben? Dafür wäre der Home-Office-Vorschlag der Leopoldina goldrichtig. Alle Kellner, Servicekräfte der Hotellerie, Schwestern, Pfleger, Ärzte und Metzger erledigen ihre Arbeiten bequem von zu Hause aus über den PC! So sieht die „Digitalisierung der Infektionsbekämpfung“ aus ... Willkommen in der Wissenschaft des Corona-Wahnsinns.
Professorentitel schützen nicht davor, zu Pressesprechern der Lockdown-Macher zu verkommen. Vor allem, wenn sich unter den wenigen bekannteren Namen der 46 Unterzeichner schon auf den ersten Blick die Namen Christian Drosten, Lothar Wieler und Thomas Mertens finden, die ausschließlich Positionen der Pharmaindustrie vertreten. Der letztgenannte Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko) ist schon zu Zeiten der Vogel- und Schweingrippe unangenehm durch Plädoyers für unnütze Medikamente wie Tamiflu® aufgefallen und dadurch, dass er ungern Interessenkonflikte offenlegt (10).
Seriöse Fakten sind von offenbar befangenen „Wissenschaftlern“ nicht zu erwarten.
Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass der gesamten Stellungnahme durchgängig Literaturangeben fehlen. Keine einzige Aussage oder Forderung ist begründet! Die Stellungnahme entspricht also nicht einmal den Minimalkriterien wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Leopoldina ist zwar nicht die älteste wissenschaftliche Akademie der Welt, aber doch im deutschsprachigen Raum. Ihre Zeit ist jetzt offenbar abgelaufen. Bye-bye Leopoldina ...
Quellen und Anmerkungen:
(1) Leopoldina: Coronavirus-Pandemie: Die Feiertage und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown nutzen. 7. Ad-hoc-Stellungnahme vom 8. Dezember 2020; https://www.leopoldina.org/presse-1/nachrichten/ad-hoc-stellungnahme-coronavirus-pandemie/
(2) UNICEF: Covid-19: Jedes Dritte Schulkind hat keinen Zugang zu Fernunterricht. New York/Köln 27. August 2020 https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2020/covid-19-jedes-dritte-schulkind-ohne-zugang-zu-fernunterricht/223898
(3) Kappstein I: Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit. Krankenhaushygiene up2date 2020; 15:279–97
(4) https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/M20-6817
(5) https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6936a5.htm
(6) Qian H et al.: Indoor transmission of SARS-CoV-2; https://doi.org/10.1101/2020.04.04.20053058
(7) https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covid_weekly/index.htm?fbclid=IwAR34uO23mcISh05Tw68laqeXJdG2ZilIJ_GQ6Pc_j
(8) https://www.epicentro.iss.it/coronavirus/sars-cov-2-decessi-italia
(9) https://www.watson.de/deutschland/coronavirus/970378793-bund-und-laender-verhandeln-ueber-massnahmen-erste-einigungen-bei-geschaeften
(10) Mertens T: Influenza – Prophylaxe und Therapie: Für Neuraminidasehemmer gibt es noch keinen Ersatz. Dtsch Arztebl 2015; 112(11):A-464